Dragana Jovanovic begleitet Langstreckenflüge von München in die ganze Welt. Aber auch im Layover trainiert sie in den Fitnessstudios der Hotels, während ihre Kollegen relaxen. Dabei versucht sie, immer im deutschen Rhythmus zu bleiben. „Vor Wettkämpfen stehe ich mitten in der Nacht auf, um zu trainieren“, erzählt die Profisportlerin. Der Spagat zwischen Leistungssport und Servicejob – laut Dragana Jovanovic eine Frage der Disziplin.
An ihrem Job gefällt ihr besonders, dass Menschen und Kulturen kennenlernt. Schon als Kind war Flugbegleiterin ihr Traumjob. Fliegen und Kampfsport stellen für die Kickboxerin aus Baden bei Wien keinen Widerspruch dar. „Einerseits ist das Fliegen das absolute Gegenteil zum Kickboxen, denn der Sport hat mir einer gewissen Strenge zu tun, während an Bord Freundlichkeit an erster Stelle steht. Andererseits ist das Kickboxen der perfekte Ausgleich und gibt mir Gelassenheit bei Problemsituationen an Bord.“ Auch ihr Selbstbewusstsein sei durch den Kampfsport gestärkt worden.
Im Kickboxen hat Dragana Jovanovic schon viel erreicht: Sie trägt den Titel „Österreichische Staatsmeisterin“, ist Mitglied der Nationalmannschaft und hat unzählige Medaillen gewonnen. Mit ihrer Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Alicante im vergangenen Jahr ist die sportliche Flugbegleiterin sehr zufrieden: „Ich bin eine überglückliche Vizeweltmeisterin.“ Ihre Erfahrungen teilt sie auch mit dem Nachwuchs und engagiert sich als Trainerin und Kampfrichterin.
Momentan muss die Profisportlerin mit dem Training pausieren. Erst in etwa einem Jahr wird sie wieder an Wettkämpfen teilnehmen können. Schuld ist eine schwere Knieverletzung. Doch die hat sich Dragana Jovanovic nicht beim Kampfsport zugezogen – sondern beim Skifahren in Niederösterreich. In fünfzehn Jahren Kickboxen ist sie nie ernsthaft verletzt worden. Daher rät ihr Sportarzt: „Bleib beim Kampfsport – und nur beim Kampfsport – das ist ungefährlich ...“
(red / Lufthansa)