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Beinahe-Kollision zwischen Germanwings A319 und Turkish B737

Musste weniger Sekunden über der Piste durchstarten um einen schweren Unfall zu verhindern: A319 von Germanwings - Foto: Austrian Wings Media Crew
Musste wenige Sekunden über der Piste durchstarten um einen schweren Unfall zu verhindern: A319 von Germanwings - Foto: Austrian Wings Media Crew

Wie erst jetzt bekannt wurde, hätte sich am 16. Oktober 2010 in Dublin beinahe ein tödlicher Zusammenstoß zwischen einem Airbus A319 der Lufthansa-Tochter Germanwings und einer B737 von Turkish Airlines ereignet. In beiden Flugzeugen zusammen befanden sich 235 Menschen. Einem Bericht der "Irish Times" zufolge, hätten sich die beiden Flugzeuge nur noch 10 Sekunden von einander entfernt befunden.

Demnach befand sich der A319 von Germanwings mit 125 Passagieren und 5 Besatzungsmitgliedern mit Landefreigabe im Endanflug auf die Piste des Flughafens, als der Pilot der Turkish Airlines Maschine (99 Passagiere und 6 Besatzungsmitglieder) um 10:26 Uhr unvermittelt in die Piste einfuhr um sich startbereit zu machen.

Die Besatzung im Cockpit der Germanwings-Maschine führte laut dem Bericht aus Irland, in einer Höhe von nur noch 44 Meter über dem Boden einen "Go around" durch und informierte den Tower.

Türkischer Pilot hatte keine Freigabe

Wie die irische Air Accident Investigation Unit (AAIU) in ihrem jetzt veröffentlichten Bericht schrieb, habe es sich hierbei um einen "ernsthaften Zwischenfall" gehandelt. Der türkische Kommandant habe "administrative Aufgaben" zu erledigen gehabt, so dieser ins einer Rechtfertigung, und deshalb nicht nach draußen schauen können.

Die Air Accident Investigation Unit empfahl Turkish Airlines dringend, ihre operationellen Abläufe zu überprüfen.

"Nach den mir vorliegenden Informationen hat der Turkish Pilot hier gleich mindestens zwei schwere Fehler begangen - erstens darf ich als Pilot nicht auf die Piste rollen ohne eine entsprechende Freigabe erhalten und bestätigt zu haben, und zweitens muss ich mich selbst dann noch durch einen Blick aus dem Fenster vergewissern, dass Piste und An- bzw. Abflugsektor frei sind", erklärte ein erfahrener Flugkapitän einer österreichischen Fluglinie gegenüber Austrian Wings.

Sicherheitsstatistik von Turkish Airlines sehr bedenklich

Die Sicherheitsbilanz von Turkish Airlines ist verheerend: Seit 1959 kam es zu über 20 Unfällen mit mehr als 900 Todesopfern, in zahlreichen Fällen war menschliches Versagen die Unfallursache. Allein seit 1990 gingen sechs Maschinen verloren.

Der vorerst letzte tödliche Unfall ereignete sich am 25. Februar 2009, als eine Boeing 737-800 (TC-JGE) beim Anflug auf Amsterdam abstürzte, weil alle 3 Piloten (darunter ein Check-Kapitän) über 1 Minute lang nicht bemerkten, dass die Schubhebel infolge eines technischen Defekts auf Leerlauf zurückgefahren waren.

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(red)