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Flughafen München erhält fahrerloses Personentransportsystem

Der kanadische Schienenfahrzeughersteller Bombardier Transportation ist jetzt mit Entwicklung, Betrieb und Instandhaltung eines fahrerlosen, unterirdischen Personentransportsystems zwischen Terminal 2 und dem künftigen Satelliten am Münchner Flughafen beauftragt worden. Passagiere, die 2015 in München ihre Reise im Terminal 2 beginnen, gelangen dann in voll automatisierten Zügen in etwa einer Minute auf schnellem und direktem Weg zum Satelliten. Wie Dr. Michael Kerkloh, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH (FMG) erklärt, wird der "reibungslose und bequeme Transport zwischen den beiden Abfertigungsgebäuden das anerkannt hohe Qualitätsniveau des Münchner Airports sicherstellen." Thomas Klühr, Mitglied des Lufthansa-Passagevorstandes ergänzt: "Das Terminal 2 ist weltweit bekannt für schnelles Umsteigen und kurze Wege. Das unterirdische Transportsystem ermöglicht es, dass unsere Passagiere in kürzester Zeit ihren Flug erreichen."

Bombardier wird für die über 400 Meter lange Strecke ein zweispuriges System realisieren, bei dem insgesamt drei fahrerlose Züge mit je vier Waggons zum Einsatz kommen, die mit einer Geschwindigkeit von bis zu 30 km/h verkehren. Die Kapazität des Systems erlaubt den Transport von bis zu maximal 9.000 Fluggästen pro Stunde und Richtung. Durch die Wegeführung für die Fluggäste sowie die Aufteilung der Bahnsteige und Zugkonfigurationen wird sichergestellt, dass drei Passagierströme voneinander getrennt befördert werden können. Diese Differenzierung ist notwendig, weil die Reisenden – je nach Ziel und Herkunftsdestination – unterschiedlichen grenzpolizeilichen Kontrollen und Sicherheitsüberprüfungen unterzogen werden.

Das moderne Transportsystem soll 2014 und damit ein Jahr vor der geplanten Inbetriebnahme des Satelliten fertiggestellt werden und in den Probebetrieb gehen. In München kommt eine Weiterentwicklung des innovativen Systems von Bombardier zum Einsatz, das bereits seit Jahren an weltweit über 20 Großflughäfen wie zum Beispiel in Atlanta, Dallas, Frankfurt, London, Peking und Singapur seine Zuverlässigkeit unter Beweis stellt. Den Vertrag über Entwicklung, Fertigung, Betrieb und Wartung des neuen Personentransportsystems schloss die von FMG und Lufthansa getragene Terminal 2 Betriebsgesellschaft – vertreten durch die FMBau (Flughafen München Baugesellschaft mbH) – ab. Das gesamte Leistungspaket umfasst ein Volumen von knapp 90 Millionen Euro.

Durch den Satelliten erhöht sich die Abfertigungskapazität des Terminals 2 um elf Millionen Fluggäste. Der 600 Meter lange Pier wird über insgesamt 52 Gates verfügen. Zudem bietet er 27 zusätzliche Gebäudepositionen, womit sich die Anzahl der Gebäudepositionen im gesamten Bereich des Terminals 2 mehr als verdoppelt. Der Satellit wird auf einer Fläche von fast 123.000 Quadratmetern alle wichtigen Serviceeinrichtungen enthalten. Neben einem umfassenden Retail- und Gastronomie-Angebot entstehen fünf Lounges, zwei Lufthansa Service Center mit zusammen 24 Transferschaltern sowie insgesamt 42 Passkontrollstellen für die Ein- und Ausreise. Die Investitionskosten für das Gebäude in Höhe von rund 650 Millionen Euro werden wie beim Terminal 2 im Verhältnis von 60 zu 40 zwischen der FMG und Lufthansa aufgeteilt. Verantwortlicher Generalplaner für das Satellitengebäude ist das Münchner Architekturbüro Koch + Partner, das bereits beim Terminal 2 die Federführung hatte.

(red / Flughafen München)