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Kampf der Giganten um Fighter-Kauf der Vereinigten Arabischen Emirate

Nicht nur die Großbestellung von 50 Stück des Boeing Erfolgsmodells B777 sorgte auf der Dubai Airshow für Aufsehen. Auch der Kampf um den Auftrag für neue Kampfflugzeuge für die Vereinigten Arabischen Emirate spitzt sich zu und wird zu einem Kampf der großen und arrivierten Namen in der Branche.

Konkret suchen die Emirate nach einem Nachfolgemodell für die derzeit im Einsatz befindlichen Mirage 2000-9. Zwischen 2018 und 2025 sollen die Mirage Jets durch ein neues Modell ersetzt werden. Bis zuletzt galt der Hersteller der Mirage, Dassault, als Favorit für den Auftrag. Dessen Rafale gilt zwar als äußerst leistungsfähig, konnte bis jetzt jedoch keinen Exporterfolg verbuchen.

Kurz vor der Dubai Airshow wurde jedoch auch das Eurofighter Konsortium gebeten, ein konkretes Angebot für den Deal zu stellen. Dies ist umso interessanter, da beide Hersteller momentan auch um einen äußerst lukrativen Auftrag der indischen Luftwaffe über 126 Kampfflugzeuge kämpfen.

Beide Typen, sowohl die Rafale als auch der Eurofighter Typhoon waren dieses Jahr über Libyen im Kampfeinsatz, gelten also auch als kampferprobt, ein wichtiges Verkaufsargument im Nahen Osten. Um ihre Ambitionen zu untermauern, zeigen beide Hersteller ihre Produkte in Dubai natürlich auch im Flug.

Allerdings könnte Boeing der lachende Dritte in diesem europäischen Duell werden. Die Emirate haben zwar auch Interesse am Joint Strike Fighter, der F-35 bekundet. Allerdings könnten die fortlaufenden Verzögerungen und Verteuerungen bei diesem Programm der Lightning II viele Exportchancen kosten. Boeing hat dafür mir den beiden Modellen F/A-18E/F SuperHornet und F-15ES SilentEagle zwei durchaus heiße Eisen im Angebot.

Beide Modellen können ohne Probleme durch zukünftige Hard- und Softwareupgrades erweitert werden und so in ihren Fähigkeiten nahe an den Joint Strike Fighter herangebracht werden. Derartige Modernisierungen sind in den Entwicklungs-Roadmaps sowohl der Eagle als auch der Hornet bereits geplant und werden potentiellen Kunden aktiv angeboten.

Es bleibt also abzuwarten, in welche Richtung die Vereinigten Arabischen Emirate eher tendieren. Daß die Luftwaffe der Emirate am Ende aber ein äußerst leistungsfähiges Flugzeug besitzen wird, steht außer Frage.

(red PW)