Das neue, im Rahmen eines noch bis 2013 laufenden Projekts (gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, BMBF, innerhalb der Spitzenclusterstrategie des Luftfahrtstandortes Hamburg) entwickelte Verfahren basiert auf einer virtuellen dreidimensionalen Modellierung der Flugzeugzelle, der Kabine sowie der Systeme. So kann ein Großteil der Bauteile vor Beginn der Produktion derart konstruiert und abgestimmt werden, dass sie ohne Probeeinbau auf Anhieb ins Kundenflugzeug passen.
Neben der Prüfung des kompletten 3D-Modells ("Digital Mock Up") am Rechner, bedient man sich beim "Virtual Fitcheck" der virtuellen Realität. Zu diesem Zweck betreten die Konstrukteure einen zwölf Quadratmeter großen Glaswürfel, die CAVE (Cave Automatic Virtual Environment). Mit Hilfe spezieller Brillen und an der Decke befindlicher Infrarotkameras erstellt das System das originalgetreue dreidimensionale Abbild der Kabine, in dem sich die Mitarbeiter frei bewegen können.
Da alle generierten Daten im Originalformat 1:1 abgebildet werden, lassen sich Problemstellen leichter erkennen und genauer untersuchen als am Arbeitsplatz. Alle durch die CAVE gewonnenen Daten fließen automatisch in die Produktion mit ein, so dass Ungenauigkeiten oder Fehler vermieden werden können, noch bevor die Kabinenelemente in den Werkstätten gebaut werden.
Mittelfristiges Ziel der Lufthansa Technik ist es, in zwei Jahren die erste komplette Innenausstattung über einen "Virtual Fitcheck" einzupassen. Langfristig könnten die Erkenntnisse aus dem Projekt darüber hinaus auch für andere Bereiche der Lufthansa Technik genutzt werden.
(red / Lufthansa Technik)