Österreich

Neue Sicherheitstechnologie aus Österreich zur Verhinderung von Explosionen in Treibstofftanks

Eine der größten Gefahren bei Flugunfällen ist die Explosion des Kraftstoffs; eine neue österreichische Erfindung soll nun genau das verhindern - Foto: NASA
Eine der größten Gefahren bei Flugunfällen ist die Explosion des Kraftstoffs; eine neue österreichische Erfindung soll nun genau das verhindern - Foto: NASA

Das österreichische Unternehmen SAFEBALL Technology GmbH hat eine vollkommen neue innovative Sicherheitstechnologie vorgestellt, die das Risiko von Explosionen in Treibstofftanks in zivilen und militärischen Bereichen deutlich reduziert. Dabei handelt es sich um Spezialkugeln, die das Zünden von
explosionsfähigen Gasgemischen in Treibstofftanks verhindern. Unter der Markenbezeichnung "SAFEBALL" sind sie ab Jänner 2012 erhältlich. Bereits seit Jahrzehnten forscht die Luftfahrtindustrie nach Methoden, die Explosionsgefahr sowie die Entflammbarkeit von Kerosin bei Flugunfällen zu vermeiden - bisher zumeist vergeblich. Der letzte große Crashtest dieser Art fand im Jahr 1984 statt, als die NASA eine ferngesteuerte Boeing 720 kontrolliert zum Absturz brachte.

Die Kugeln mit einem Durchmesser von rund 30mm bieten zum Teil erhebliche Vorteile gegenüber der Verwendung von Streckmetallnetzen oder Kunststoffschäumen, die seit mehr als 40 Jahren zu diesem Zweck
eingesetzt werden. Experten gehen von einem weltweit riesigem Marktpotential für die neue Technologie beim Schutz von Land-, See- und Luftfahrzeugen, sowie Stationärtanks und Schachtanlagen (inkl. Klimaanlagen), aus.

Konkret handelt es sich bei den SAFEBALLS(R) um kugelförmige Füllkörper, mit denen Tankbehälter (flüssiger oder gasförmiger Inhalt, Treibstoffe oder andere chemische Stoffe) komplett befüllt werden können - entweder bereits beim Bau des Behälters oder jederzeit im Nachhinein über ein "Einblasen" in die vorhandenen Tankeinfüllöffnungen. Die SAFEBALLS(R) werden aus einem speziell entwickelten Hochleistungskunststoff auf Nanobasis gefertigt. Dabei kommen mehrwandige Baytubes(R) Kohlenstoff-Nanoröhrchen der Bayer Material-Science AG weltweit exklusiv zum Einsatz.

Ein mit SAFEBALLS(R) gefüllter Behälter kann nicht explodieren, da die Explosion bereits im Entstehungsstadium verhindert wird, wenn explosionsfähige Gasgemische thermisch oder mechanisch belastet
werden (Absturz eines Luftfahrtzeuges, Beschuss auf ein militärisches Fahrzeug, Autounfall etc.). Durch die elektrische Leitfähigkeit der SAFEBALLS(R) ist eine statische Aufladung des Behälters nicht möglich, die Zündung eines explosiven Gas-/Luftgemisches durch eine elektrostatische Aufladung ist damit ausgeschlossen. Die SAFEBALLS(R) vermindern eine Verdunstung der Tankflüssigkeit und Abgabe von Kohlenwasserstoffen an die Umgebung im Rahmen der "Tankatmung" erheblich. Damit können die Kugeln in Zukunft einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Obwohl der jeweilige Behälter vollständig
mit den SAFEBALLS(R) befüllt wird, sind der Volumensverlust mit weniger als 8% und die Gewichtszunahme mit etwa 110 g/Liter gering.

Die SAFEBALLS(R) enthalten hochaktive Silberionen und verfügen damit über bakteriostatische, fungistatische und algistatische Eigenschaften. Dies bedeutet, dass die Bildung von Pilzen, Bakterien
und Algen in einem Tank verhindert wird. Durch ihre spezielle Form ermöglichen die Kugeln eine ungestörte Durchströmung von Flüssigkeiten und Gasen und neutralisieren zugleich den gefürchteten "Schwalleffekt". Darunter versteht man die Verlagerung großer Flüssigkeitsmengen beim Betrieb von Tankfahrzeugen, die eine stabile Fahrweise behindern und sogar zum Umkippen des Fahrzeugs führen können. Für eine Tankreinigung lassen sich die SAFEBALL(R) Kugeln leicht absaugen und nach den Wartungsarbeiten wieder in die Tanks
einbringen. Die SAFEBALLS(R) nutzen sich nicht ab und sind wartungsfrei.

Für Spezialanwendungen können die SAFEBALLS(R) mit einer Reihe von Zusatzfunktionen ausgestattet werden. Dazu zählt neben Brandlöschfunktionen - hierbei wird ein Brandlöschgel in die Füllkörper eingebaut - auch die Möglichkeit der Integration von aktiven und passiven Transpondern, um darauf Fahrzeugdaten für den
Diebstahlschutz oder Wartungshinweise elektronisch abzuspeichern.

Die Form und die Herstellung der SAFEBALLS(R) sind in den wichtigsten Ländern der Welt rechtskräftig patentiert und wurden vom Österreicher Thomas Stelzl erfunden, der dafür im November 2010 den
höchsten Innovationspreis des Landes Niederösterreich - den "Karl-Ritter-von-Ghega-Preis" - erhalten hat und auch für den Staatspreis für Innovation 2011 nominiert wurde. Die SAFEBALL Technology GmbH mit Sitz in Hirtenberg, Niederösterreich, wurde 2010 gegründet und hat Fördermittel des AWS - Austria Wirtschaftsservice, der NÖBEG-Niederösterreichische BeteiligungsfinanzierungsgmbH und der Wirtschaftskammer Niederösterreich (TIP-Technologie - und InnovationsPartner) erhalten, als finanzierendes Kreditinstitut und Hausbank fungiert die Volksbank Baden. Die Gründung des neuen Start-up Unternehmens geht auf eine Initiative des bekannten österreichischen Unternehmens "Hirtenberger AG" zurück, die auch die
Lizenzrechte an der "SAFEBALL"-Technology hält und auf deren Werksgelände sich auch der Firmensitz von SAFEBALL befindet.

(red / Safeballs / APA-OTS)