Die gesamte Boeing 737-Flotte (zwei 737-600, zwei 737-700 sowie sieben 737-800), seinerzeit mit der maroden Lauda Air übernommen, soll zeitnah ausgemustert werden, wie Austrian Wings gestern Mittwoch aus gut informierten Kreisen erfahren hatte.
Hintergrund für diese Maßnahme dürfte der Wunsch nach "Typenreinheit" sein. Flugzeuge unterschiedlicher Hersteller, im AUA-Fall also Boeing und Airbus, auf der Kurz- und Mittelstrecke zu betreiben, ist wenig kosteneffizient, wenn es sich um ein verhältnismäßig kleines Unternehmen wie Austrian handelt. Eine Vereinheitlichung dieser Flotte scheint das erklärte Ziel von AUA beziehungsweise ihrem Mutterkonzern Lufthansa zu sein.
Dass diese Gerüchte durchaus ernst zu nehmen sein dürften, zeigt auch der Umstand, dass alle anberaumten unternehmensinternen Techniker-Schulungen für das Boeing 737-Modell kurzerhand ersatzlos gestrichen wurden, wie Austrian Wings-Recherchen ergeben haben.
Nachfolger: A319, A320, A321
Künftig will die AUA auf der Kurz- und Mittelstrecke ausschließlich auf die Typen Airbus A319, A320 und A321 setzen. Die Langstrecke hingegen wird weiter mit Boeing 767 und 777 bedient; deren Airbus A330/A340-Flotte war bereits 2007 verkauft worden.
Ebenfalls dem Sparstift zum Opfer fallen nun offensichtlich doch auch die drei ältesten Airbus-Flugzeuge der AUA-Flotte vom Typ A321 mit der Kennung OE-LBA, LBB und LBC. Diese Maschinen der Baureihe -100 verfügen, im Vergleich zum Muster -200, über ein deutlich ineffizienteres Nutzlast-/Reichweitenverhältnis. Allerdings hatte die AUA noch vor wenigen Tagen auf Austrian Wings-Anfrage erklärt, diese drei A321-100 "derzeit" nicht verkaufen zu wollen.
Als Ersatz für die insgesamt 14 auszuflottenden Maschinen (elf 737 und drei A321) sind der Redaktion vorliegenden Informationen zu Folge fünf bis acht Airbus A320 vorgesehen, die von der Konzernmutter Lufthansa geleast werden sollen.
Rotstift beim Personal?
Die entstehende Nettoreduktion der Flotte um somit sechs bis neun Maschinen könnte unter Umständen auch Kürzungen beim Personal, Bordcrew wie Techniker, zur Folge haben, wie Brancheninsider befürchten.
AUA schweigt
Auf Austrian Wings-Anfrage zu den vorliegenden Informationen äußerte man sich seitens Austrian Airlines prompt, gleichwohl kurz und knapp: "Kein Kommentar."
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(red Aig, CvD)