Österreich

[U] AUA Betriebsversammlung – hohe Beteiligung, bisher keine Flugausfälle

Letzte Aktualisierung: 26. Jänner 2012 / 18:04 Uhr

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Mehr als 750 Teilnehmer

Die seit 9 Uhr am Flughafen Wien stattfindende Betriebsversammlung der Piloten und Flugbegleiter der österreichischen Lufthansa-Tochter Austrian Airlines hatte keine Auswirkungen auf den laufenden Flugbetrieb.

Laut Homepage des Flughafens Wien gab es weder bei Starts noch bei den Ankünften der AUA-Flüge Verspätungen.

Indes beteiligten sich "meiner Schätzung nach mehrere hundert" Mitarbeiter des fliegenden Personals an der Informationsveranstaltung, berichtet Austrian Wings Korrespondent Yilmaz Özgür vom Flughafen Wien. "Bei der Zufahrt zum Personalparkhaus kam es zu Staus, das Foyer des AUA-Hauptbüros war gut gefüllt."

Stau bei der Zufahrt zum Personalparkhaus - Foto: Austrian Wings Media Crew

"Das Fass ist endgültig voll, wir haben die vergangenen Jahre immer nur gegeben, gegeben. Es hat geheißen, das sei notwendig und wir haben es gemacht. Irgendwann muss Schluss damit sein, dass die kleinen Mitarbeiter für die Unfähigkeit des Parteibuch-Managements zahlen müssen", sagte eine Flugbegleiterin, die namentlich nicht genannt werden möchte.

"Massives Zeichen" der Belegschaft

Tatsächlich machten mehr als 750 Teilnehmer ihrem Unmut über den Umgang des Managements mit den Arbeitnehmern Luft, das ist mehr als ein Drittel des gesamten fliegenden Personals.

Bord-Betriebsrat Karl Minhard: "Das ist ein massives Zeichen des Protests gegen die respektlose Vorgangsweise des Managements."

Respektlos empfindet der Betriebsrat auch die Vorgehensweise seitens des Managements, die Kantine im Head Office, welche allen Mitarbeitern zuänglich sein sollte, heute dicht zu machen. Es war bereits, wie auf Austrian Wings berichtet, schon im Vorfeld untersagt worden, die Betriebsversammlung in der Kantine abzuhalten. Trotzdem in den Office Park III ausgewichen wurde, griff die Firmenleitung offenbar zu "präventiven Maßnahmen" und sperrte die Kantine zu - jedoch nicht, ohne sich selbst vorher mit einem entsprechenden Vorrat an Plundergebäck und anderen Süßspeisen beliefern zu lassen, wie Mitarbeiter berichten.

Dazu der Betriebsrat fassungslos: "In welche Zukunft sollen wir mit einem Management, das solche 'Entscheidungen' trifft, investieren? Welche anderen 'ausgefeilten Strategien' müssen wir sonst noch befürchten?"

29. Februar als Deadline

Kommt es im aktuellen Vertragsstreit jedenfalls bis zum 29. Februar zu keiner Einigung, ist auch ein Streik nicht mehr ausgeschlossen, betont der Betriebsrat.

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(red CvD / red Aig)