Die 5.800 Mitarbeiter fürchten nun weitere massive Einschnitte, bis hin zum Jobverlust.
Die Betriebsräte des Boden- sowie des Bordpersonals der AUA fordern daher von der Lufthansa eine klare Aussage über die Zukunft der Österreich-Tochter: "Wollen Sie uns aushungern oder sanieren - und wenn, wie?", so Bodenbetriebsrats-Chef Alf Junghans in Richtung von Lufthansa Vorstand Lauer.
Bisher habe der Kranich nämlich "keinen Cent" in seine angeschlagene Österreich-Tochter investiert. "Stattdessen wurde uns ein Sparpaket nach dem anderen abverlangt."
Der Betriebsrat fordert daher auch eine Art Kassasturz um Detailinformationen über die Finanzsituation der Airline zu bekommen.
Erst kürzlich hatte Lufthansa angekündigt, ihre Töchter enger an sich binden zu wollen - Austrian Wings berichtete. Insider rechnen in Folge dessen mit einem Personalabbau bei den betroffenen Airlines.
Der AUA-Betriebsrat verweist diesbezüglich noch auf Vereinbarungen aus dem Jahr 2009, wonach bis September 2014 sowohl die Betriebsgröße, als auch die Entscheidungszentrale sowie die Marke AUA in Österreich erhalten bleiben müssen. Danach könnte die Lufthansa jedoch nach Belieben Personal abbauen, Strukturen verändern und rein theoretisch sogar die Marke AUA auflassen, wobei dieses Szenario derzeit nicht zur Diskussion stehen dürfte, wie Austrian Wings Recherchen ergaben.
Bis 29. Februar müssen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber darüber hinaus über den vom Konzern einseitig vorgelegten neuen Kollektivvertrag einigen, anderenfalls drohen sogar Streiks.
Der Druck der Lufthansa dürfte indes extrem groß sein, wie Brancheninsider berichten. Auch so genannte Änderungskündigungen, bei denen alle Mitarbeiter gekündigt und mit neuen - für sie schlechteren - Verträgen wieder eingestellt würden, stünden im Raum, heißt es.
Über die "ultima ratio", einen geordneten Konkurs der AUA mit anschließender Neugründung, wird derzeit nur still und heimlich hinter vorgehaltener Hand diskutiert.
Die Stimmung bei den Mitarbeitern ist jedenfalls am Nullpunkt - in Gesprächen mit Austrian Wings meinten etliche, dass ein "Ende mit Schrecken" besser sei als ein "Schrecken ohne Ende".
Ein Mitarbeiter des Bodenpersonals: "Ich arbeite Vollzeit, auch am Wochenende und am Abend, dafür bekomme ich etwas mehr als 1.000 Euro netto, und davon soll ich jetzt auch noch etwas abgeben? Dann sollen sie den Laden zusperren und ich suche mir etwas Neues ..."
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(red)