Metallobjekte oder sogar Waffen durch Ganzkörperscanner schmuggeln? "Ganz einfach", sagt Jonathan Corbett (27).
"Es kann doch nicht gar nicht derart einfach sein, die Milliarden Dollar kostenintensiven Ganzkörperscanner auszutricksen? Die Sicherheitsbehörde kann doch nicht so dumm sein, oder?" fragt der Aktivist Jonathan Corbett auf seiner Internetseite, und gibt darauf gleich selbst die Antwort: "Leider - es ist möglich, und sie sind dumm." Die Hintergründe dafür zeigt er in einem selbst produzierten Video und stellt dabei die Funktion eines Scanners vor:
"Die zu überprüfende Person wird in hellen Farben vor einem schwarzen Hintergrund abgebildet. Versteckte Metall-Objekte werden als schwarze Konturen innerhalb der hellen Figur sichtbar." Und genau dieses "innerhalb" soll das Problem darstellen, da das Scannerbild den Fluggast jeweils frontal und rückseitig zeigt. "Trägt man also ein metallenes Obekt an der Körperseite, erscheint dies in der selben Farbe wie der Hintergrund und bleibt sowohl bei der visuellen als auch der automatischen Kontrolle völlig unentdeckt", schlussfolgert der Amerikaner, der sich als Wissenschaftler und Vielflieger bezeichnet.
Körperscanner stellen die Person nur frontal und rückseitig dar. Metallobjekte, die seitlich am Körper getragen werden, sind durch den schwarzen Hintergrund somit nicht zu erkennen - Foto: Screenshot
In zwei Videos mit versteckter Kamera beweist Corbett sodann, wie er mit einer in seiner entsprechend präparierten Jacke getragenen Metalldose in zwei Versuchen auf unterschiedlichen Flughäfen - Fort Lauderdale-Hollywood International Airport und Cleveland-Hopkins International Airport - mühelos und unbehelligt durch die Körperscannerkontrolle kommt. "In meinem Fall war die Metallbox leer, aber eine Person mit entsprechenden Absichten könnte sie auch ganz einfach mit Rasierklingen oder Sprengstoff befüllt haben", schlussfolgert der junge Hobbyfilmer. Auch Schusswaffen seien bei entsprechender Präparation denkbar.
"Die Flugsicherheitsbehörde ist schlimmer als bloß nutzlos: sie versagt kläglich und bringt uns damit alle in Gefahr", resümiert Blogbetreiber Corbett.
Die Behörde kommentierte das Video kurz und knapp: "Ein geschmackloser Versuch, darzulegen, wie man angeblich unsere Sicherheitskontrollen aushebeln könnte. Aus Sicherheitsgründen können wir zur genauen Scannertechnologie keine Stellungnahme abgeben."
Auch in der Europäischen Union sind Ganzkörperscanner in mehreren Testläufen, unter anderem am Flughafen Hamburg, zum Einsatz gekommen - und durchgefallen.
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(red Aig)