Demnach stehen den Mitarbeitern des fliegenden Personals einige Belastungen ins Haus. So sollen etwa Überstunden nicht mehr bezahlt werden, es werde keine Inflationsabgeltung geben. Dafür müsse das Personal längere Arbeitszeiten sowie Gehaltseinbußen und die Umstellung auf die "gesetzliche Abfertigung nach einer Abfindung hinnehmen."
In den kommenden fünf Jahren herrsche zudem eine "Friedenspflicht" zwischen Management und Betriebsrat, wonach es keinen Betriebsübergang, keine Fusion und keine Kündigung des Kollektivvertrages geben dürfe.
Die rund 300 Piloten mit dem KV alt verlieren rund 30 Prozent ihres Bruttogehalts - erhalten dafür aber laut Standard "eine ansehnliche Abschlagszahlungen für den Pensionsanspruch: Im Schnitt erhält ein KV-alt-Kapitän 250.000 Euro, ein KV-alt-Kopilot rund 150.000 Euro. KV-neu-Piloten bekommen eine einmalige Abschlagszahlung von 25 Prozent, was im Schnitt pro Person etwa 20.000 bis 40.000 Euro ausmacht. Danach erfolgt die Umstellung auf die gesetzliche Abfertigung."
Zudem gebe es bei Arbeitsunfähigkeit "maximal 39 Monatsgehälter Abfertigung, 30 Monatsbezüge sind es im Fall einer Kündigung in den nächsten zwei Jahren."
Bei den übrigen Piloten, für die der KV-neu gilt, gibt es bei den Bezügen keine Änderungen, allerdings soll der Inflationsausgleich gestrichen werden.
Die Anzahl der Stunden, die AUA-Piloten künftig fliegen müssen, wird von derzeit 800 auf 900 Stunden - das gesetzliche Maximum - erhöht.
100 Sitzplatz-Klausel bei Tyrolean fällt
Die Klausel, dass Piloten der Tochter Tyrolean nur Flugzeuge bis 100 Sitzplätze fliegen dürfen, wird auf eine Obergrenze von 145 Sitzplätzen angehoben. Ein klares Indiz dafür, dass der Fokker-Nachfolger vermutlich die Bombardier CSeries sein wird, die dann ebenfalls von Tyrolean betrieben werden wird.
Weil aber der Tyrolean KV durch die Gewerkschaft gekündigt wurde, gelten die neuen Regelungen nun auch für die Besatzungen der Tochter, was für die Piloten, die ohnedies bereits weniger verdienen als ihre Kollegen bei der AUA nochmals Gehaltseinbußen von bis zu 25 Prozent bedeutet, so der "Standard".
AUA-Vorstand Albrecht und Betriebsratschef Minhard erklärten in einem Schreiben an die Mitarbeiter: "Wir sind davon überzeugt, dass das erzielte Ergebnis trotz aller Härten und Zugeständnisse den besten Kompromiss zwischen sozialer Ausgewogenheit und wirtschaftlicher Notwendigkeit darstellt. Es gibt uns zudem die Chance, eine neue gemeinsame Firmenkultur aufzubauen."
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(red)