"Die Ereignisse der letzten Wochen haben das fliegende Personal der Austrian Gruppe massiv verunsichert. Der Status Quo ist, dass wir Konkurrenz im eigenen Konzern haben. Der Tyrolean-Betriebsrat Bord ist davon überzeugt, dass das ständige Gegeneinander-Ausspielen der verschiedenen Personalgruppen im Konzern ein Ende haben muss", erklärt Betriebsrätin Alexandra Patzal.
Man sehe in "einem rasch abgeschlossenen, gemeinsamen, fairen Konzern-Kollektivvertrag die einzige vernünftige Lösung, die Energien des Austrian-Personals wieder dorthin zu fokussieren, wo sie von unseren Kunden erwartet werden."
Weder interne Grabenkämpfe um die Besetzung der Cockpits noch jahrelange Rechtsstreitigkeiten über die vertragliche Grundlage seien dazu geeignet, Austrian zu dem zu machen, was Österreich nach Ansicht der Personalvertreter von Tyrolean benötigt: einen leistungsfähigen, serviceorientierten Netzwerk-Homecarrier.
Patzal: "Wir stehen zu einem fairen Wettbewerb und sind natürlich gewillt, in Form eines modernisierten Kollektivvertrags einen Beitrag zur Gesundung des Unternehmens zu leisten."
Eine Spirale nach unten, hin zu immer schlechteren Arbeitsbedingungen, sei aber sicher keine taugliche Grundlage für ein sicherheitskritisches Unternehmen wie eine Airline, heißt es.
Und auch ein Tyrolean-Pilot bestätigte gegenüber der Redaktion, dass schon jetzt ein immenser Druck herrsche, welcher der Flugsicherheit nicht gerade zuträglich sei: "Ich kenne beispielsweise den Fall eines jungen Copiloten, mit mehreren tausend Euro Schulden für seine Ausbildung. Der schleppte sich aus Angst vor der beruflichen Nachteilen auch noch stark erkältet zur Arbeit, und als er nach zwei Legs doch ausstieg, weil es er einfach nicht mehr konnte, und sich krank meldete, musste er sich bei Crew Control dafür auch noch rechtfertigen. Soll sich diese Spirale noch weiter nach unten drehen und der Druck auf uns noch weiter erhöht werden, so lange, bis einmal ein Unfall passiert?"
Der Betriebsrat habe sich daher "im Sinne eines offenen Meinungsaustausches zu einer gemeinsamen Lösung für Austrian und Tyrolean" dazu entschieden, das fliegende Personal der Austrian zu einer Betriebsversammlung eingeladen.
"Wir sind davon überzeugt, dass es im Interesse des Unternehmens wie auch der Crews von Austrian und Tyrolean ist, aufeinander zuzugehen und gemeinsam die Zukunft anzupacken."
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(red / Betriebsrat Tyrolean)