Das Verhalten des Vorstandes sei, so der Betriebsrat in einer Aussendung, "ein Anschlag auf jede bewährte Unternehmenskultur, der in seiner negativen Vorbildwirkung weit über den Anlassfall AUA hinausgeht."
"So eine Situation hat es in Österreich noch nie gegeben“, ist Karl Minhard, Vorsitzender des Betriebsrat Bord der AUA überzeugt: "Eine Belegschaft beschließt mit 96,4 Prozent Zustimmung freiwillige Gehaltseinbußen von durchschnittlich 28 Prozent und den Verzicht auf 55 Prozent von erworbenen Abfertigungs- und Pensionsansprüchen. In Summe offeriert die Belegschaft 40 Millionen jährliche Einsparungen, progressiv ansteigend in den Folgejahren und rund 230 Millionen Einmal-Effekte, die sofort in das Eigenkapital des Unternehmens übergeführt werden können. Und der Vorstand des Unternehmens ist seit nunmehr einer Woche nicht einmal zu ernsthaften Gesprächen über dieses Angebot bereit.“
Tatsächlich, so der Betriebsrat weiter, gebe es bis dato keine offizielle, schriftliche, begründete und nachvollziehbare Reaktion des AUA-Vorstandes auf das einmalige Angebot der Belegschaft, das einzig die Grundlage für eine rechtssichere Lösung und damit für eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens AUA darstelle.
Die Verunsicherung in der Belegschaft wachse von Tag zu Tag. Der Vorstand setze weiterhin auf den rechtlich riskanten und von der Belegschaft einhellig abgelehnten Kurs des zwangsweisen Betriebsübergangs von der AUA zum Tochterunternehmen Tyrolean. Er versuche mit Einzelgesprächen die Mitarbeiter zu "überzeugen", was die Verunsicherung nur weiter erhöhe.
Diese Woche werde der Betriebsrat Bord noch einmal versuchen, mit dem Vorstand in ein ernsthaftes und konstruktives Gespräch einzutreten. Karl Minhard: "Wir stehen bis zuletzt für eine Verhandlungslösung bereit.“
Nach Meinung des Betriebsrates handelt es sich bei dem Crash-Kurs des Vorstandes um einen Anschlag auf jede bewährte Unternehmenskultur. Minhard: "Diese Vorgangsweise mit einseitiger Kündigung eines Kollektivvertrages, mit der Inkaufnahme gewaltiger rechtlicher und finanzieller Risiken und der Demotivation der Mitarbeiter geht in seiner negativen Vorbildwirkung weit über den Anlassfall AUA hinaus. Es ist ein Anschlag auf Berechenbarkeit, vereinbarte beiderseitige Pflichten und Rechte und auf das bewährte Konfliktlösungspotential der Sozialpartnerschaft. Das kann in Österreich nicht akzeptiert werden.“
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(red / AUA-BRB)