Reportagen

Fotoreportage: Bundeswehr Transall für das ÖLM in Graz

Foto: Austrian Wings Media Crew

Das Österreichische Luftfahrtmuseum in Graz gilt österreichweit als Geheimtipp. Mit viel Liebe und Engagement wurde hier in den vergangenen 33 Jahren eine Sammlung von Exponaten aufgebaut, die sich sehen lassen kann - von der AN2 über mehrere Draken bis hin zur MiG 15 spannt sich der Bogen. Am 8. Mai traf dann das (vorläufige) Prunkstück des Museums ein, eine C-160 Transall der Bundeswehr. Austrian Wings war natürlich für Sie dabei.

Es ist sicher nicht alltäglich, dass ein privat geführtes Museum eine Transall erhält - noch dazu, wenn diese Maschine auch noch selbst den Weg von ihrem Stützpunkt zu ihrer letzten "Homebase" antritt, so wie dies am vergangenen Dienstag der Fall war. Entsprechend viele Spotter und Schaulustige säumten den Zaun und das Besucherdeck des Grazer Flughafens.

Blick von der Laderaumebene hinauf in das Flugdeck - Foto: Austrian Wings Media Crew
Blick von der Laderaumebene hinauf in das Flugdeck - Foto: Austrian Wings Media Crew

Für dieses seltene Spektakel verantwortlich war das Team des ÖLM, insbesondere jedoch dessen Kassier, Lutz Neubacher. Dieser hatte nämlich vor geraumer Zeit die Idee, eine Transall für das Museum zu beschaffen. Was auf den ersten Blick aussichtslos erschien, war bei näherer Betrachtung durchaus realistisch, da die deutsche Bundeswehr - Hauptbetreiber dieses Typs - sparen muss und ihre Flotte derzeit reduziert.

Neubacher und sein Team nahmen also Kontakt mit Deutschland auf, und dann hieß es zunächst einmal warten - auf die positive Nachricht, die schließlich auch eintraf. Um einen Preis "in der Größenordnung eines 3er BMW's", mehr will Finanzchef Neubacher nicht verraten, habe man das Flugzeug dann erstanden.

Anschließend galt es noch jede Menge organisatorischer Hürden zu überwinden: Die deutschen und die österreichischen Behörden mussten den Überstellungsflug der Maschine nach Graz genehmigen, die Bundeswehr schickte per Pkw Techniker als Vorauskommando nach Österreich, welche die Maschine nach erfolgter Ankunft abrüsten mussten. Auch für den Flughafen Graz bedeutete das neue Juwel des ÖLM einen logistischen Aufwand: "Weil es zum Gelände des ÖLM keinen Rollweg sondern nur Wiese gibt, mussten wir diese entsprechend behandeln, damit wir die Transall überhaupt zum Museum schleppen konnten. Doch mit einem starken Traktor war das kein Problem", so ein Sprecher.

Das Zusammenspiel zwischen Flughafen, dem ÖLM, dem Bundesheer und der deutschen Bundeswehr klappte hervorragend. Am 8. Mai um 11:30 Uhr setzte die C-160 Transall 50+94 schließlich mit Oberstleutnant Hartmut Zitzewitz am Steuer und ÖLM-Präsident Sepp L. Barwirsch als Gast im Cockpit unter Eurofighter-Begleitung nach einem Low Pass in Graz-Thalerhof auf.

Blick in das Cockpit vom Sitz des Ersten Offiziers - Foto: Austrian Wings Media Crew
Blick in das Cockpit vom Sitz des Ersten Offiziers - Foto: Austrian Wings Media Crew
ÖLM-Präsident Sepp Barwirsch (vorne) steigt aus der Transall; im Cockpit Kommandant Oberstleutnant Hartmut Zitzewitz - Foto: Austrian Wings Media Crew
ÖLM-Präsident Sepp Barwirsch (vorne rechts) auf dem Vorfeld; im Cockpit Kommandant Oberstleutnant Hartmut Zitzewitz - Foto: Austrian Wings Media Crew

Unmittelbar nach der Ankunft begannen die Techniker der Bundeswehr mit der Abrüstung der Maschine, die am 9. Mai zum Gelände des ÖLM geschleppt wurde und von den ehrenamtlichen Mitarbeitern in Rekordzeit für die Ausstellung vorbereitet wurde

Denn bereits seit heute wird der neue Stolz des Museums der Öffentlichkeit präsentiert ...

Fotoimpressionen von der Ankunft der Maschine

Foto: Austrian Wings Media Crew
Foto: Austrian Wings Media Crew
Foto: Austrian Wings Media Crew
Foto: Austrian Wings Media Crew
Foto: Austrian Wings Media Crew
Foto: Austrian Wings Media Crew
Foto: Austrian Wings Media Crew
Foto: Austrian Wings Media Crew
Foto: Austrian Wings Media Crew
Foto: Austrian Wings Media Crew
Im Landeraum der Transall finden bis zu 93 Personen oder bis 77 Fallschirmspringer Platz; bei Medevac-Einsätzen finden 62 Krankentragen und vier Betreuer Platz  - Foto: Austrian Wings Media Crew
Im Landeraum der Transall finden bis zu 93 Personen oder bis 77 Fallschirmspringer Platz; bei Medevac-Einsätzen finden 62 Krankentragen und vier Betreuer Platz - Foto: Austrian Wings Media Crew
Medienrummel bei der Ankunft: Kommandant Zitzewitz überreicht den Mitgliedern des ÖLM ein Erinnerungsfoto von der Besatzung des letzten Fluges der 50+94 - Foto: Austrian Wings Media Crew
Medienrummel bei der Ankunft: Kommandant Zitzewitz überreicht den Mitgliedern des ÖLM ein Erinnerungsfoto von der Besatzung des letzten Fluges der 50+94 - Foto: Austrian Wings Media Crew
Lutz Neubacher mit jenem Dokument, welches bestätigt, dass die Transall jetzt Eigentum des ÖLM ist - Foto: Austrian Wings Media Crew
Lutz Neubacher mit jenem Dokument, welches bestätigt, dass die Transall jetzt Eigentum des ÖLM ist - Foto: Austrian Wings Media Crew
Die 50+94 stand beim LTG 63 im Einsatz - Foto: Austrian Wings Media Crew
Oberstleutnant Zitzewitz signiert ein Modell der Transall - Foto: Austrian Wings Media Crew
Oberstleutnant Zitzewitz signiert ein Modell der Transall - Foto: Austrian Wings Media Crew
Die Transall wird mit einem schweren Traktor auf das Museumsgelände gezogen - Foto: ÖLM
Die Transall wird mit einem schweren Traktor auf das Museumsgelände gezogen - Foto: ÖLM

Über das ÖLM

Am 8. Oktober 1979 wurde der Verein "Österreichisches Luftfahrtmuseum" mit dem Zweck, Flugzeuge aller Art und aus allen Epochen der Fliegerei - unter besonderer Berücksichtigung der Österreichischen Luftfahrt - zu sammeln und sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Heute, mehr als 30 Jahre später, besitzt das ÖLM, das stilecht am Flughafen Graz Thalerhof residiert, ganze Reihe unterschiedlichster Exponate, darunter zwei Saab Draken, eine Saab Viggen, eine Saab "Tunnan" und mehrere MiG's.

Das ÖLM ist von 1. Mai bis 26. Oktober an allen Sonn- und Feiertagen von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.

Links:

ÖLM

Text: Oliver Neubauer
Fotos: Austrian Wings Media Crew / Redaktion Steiermark