Punktlandung

Eiertanz um Emirates

Emirates A340-500 in Wien - Foto: Max Hrusa
Emirates A340-500 in Wien - Foto: Max Hrusa

Das Thema Landerechte für die arabische Fluggesellschaft Emirates in Österreich wird allmählich zur sprichwörtlichen unendlichen Geschichte. Eine Austrian Wings Punktlandung aus gegebenem Anlass.

Das Gerangel um zusätzliche Streckenrechte für Emirates ist um eine Episode reicher: Die österreichischen Behörden haben die Verkehrsrechte für Emirates auf der Strecke Dubai-Wien-Dubai "temporär und unter Auflagen erneut" genehmigt. Wieder einmal.

Die Frage ist: "Wieso?" oder genauer: "Wieso schon wieder nur temporär?"

Offenbar gibt es triftige Gründe Emirates die gewünschten Verkehrsrechte nach der Sommerflugplanperiode 2011 und der Winterflugplanperiode 2011/12 erneut nicht generell zu gewähren - nur welche könnten das sein?

Da man davon ausgehen kann, dass sowohl die VAE im Allgemeinen als auch Emirates im Besonderen alle relevanten Abkommen einhalten und die einschlägigen Standards erfüllen, bleiben nur wenige Gründe welche es rechtfertigen Emirates (bzw. analog dazu Qatar Airways) die Durchführung zusätzlicher Flüge zu verweigern. Nicht, dass das gegenständliche Luftverkehrsabkommen welches aus dem Jahre 1991 stammt, nicht durchaus Gründe dafür vorsieht – nur keiner davon ist erfüllt.

So ist die Forderung die Kapazitäten in enger Beziehung zur Nachfrage zwischen Österreich und den VAE zu entwickeln im besten Fall veraltet – Austrian wie Emirates bieten ein Netzwerk an. Da weder Austrian noch Emirates vorhaben sich von diesem Netzwerk zu trennen oder nur mehr Direktverbindungen anzubieten, kann es daran nicht liegen. Hinzu kommt, dass die Auslastung der zusätzlichen Flüge ausgezeichnet ist - die Daten welche das belegen liegen den österreichischen Behörden vor. Jenen Behörden, welche auch zu dem Schluss gekommen sind, dass "...die Auswirkungen auf Direktverbindungen im Langstreckenverkehr anderer Airlines bisher begrenzt sind".

Damit wird auch die Behauptung von Austrian und Lufthansa (welche eine ähnliche Diskussion in Deutschland führt), dass Emirates und andere Airlines aus der Golfregion subventioniert werden entlarvt – sollte es direkte Subventionen finanzieller Natur geben, haben diese offenbar keine Auswirkungen.

Worin besteht also der Vorteil von Emirates? Auf jeden Fall in vernünftig konzipierten Terminals und pünktlich eröffneten Flughäfen, in rechtlich wasserdichten Bescheiden und einem wettbewerbsfähigen Produkt!

Was die Herren von Austrian und Lufthansa in der Hitze des Gefechts aber überlesen haben dürften: Die Vereinigten Arabischen Emirate könnten jederzeit die Flugrechte von Austrian aussetzen, da die Mehrheit an Austrian nicht nur nicht mehr von der Republik Österreich, sondern auch eindeutig nicht mehr mehrheitlich von Österreichern kontrolliert wird.

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Text: I. M.

Hinweis: „Punktlandungen” sind Kommentare einzelner Autoren, die nicht zwingend die Meinung der Austrian Wings-Redaktion wiedergeben.