"Für die nächsten fünf Jahre haben wir einen Förderfonds von einer Million Euro bereitgestellt. Gefördert werden Fenster in Wohnungen oder Häusern, die mindestens 25 Jahre alt sind. Die Förderrichtlinien und Anträge sind einfach und unbürokratisch im Internet auf der Homepage des Salzburger Flughafens abrufbar“, betonte Raus gegenüber den Anrainervertretern.
Neues Schallschutz-Programm
Salzburg ist europaweit durch das Landeverbot von lauteren Flugzeugen der Tupolev 154 und MD 80 Klasse schon jetzt Vorreiter. Das Verbot brachte die Airlines nach Ansicht der Verantwortlichen des Flughafens zum Umdenken und Umsteigen auf leisere, modernere Flugzeuge und brachte eine Reduktion des Fluglärms um fast 30% bei allen Mess-Stationen des Magistrats.
Weniger Flugbewegungen
Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr erwarten die Flughafen-Verantwortlichen ein "durchwachsenes“ Jahr. In den ersten drei Monaten des heurigen Jahres musste der Airport fast 10 Prozent weniger Flug-Bewegungen hinnehmen.
Flugrouten werden ausgedünnt oder sogar gestrichen, Flugzeuge werden still gelegt, Fluggesellschaften müssen sich neu orientieren und den Flugbetrieb noch kosteneffizienter betreiben. Auch der Druck auf die Flughäfen wird dadurch deutlich stärker, berichtete Hermann.
Neuer, satellitengestützter Anflug
Seit Mai 2012 gilt ein neues, satellitengestütztes Anflugverfahren, das die Experten des Airports aufgrund der geographischen Herkunft als "Tauernanflug" bezeichnen. Die Flugzeuge werden 4.000 bis 5.000 Meter hoch über dem Alpenhauptkamm und das Tennengebirge Richtung Urstein bis zum Airport in Maxglan geführt. Möglichst dünn besiedeltes Gebiet soll überflogen werden. Drei Jahre wird dieses neue Instrumentenanflugverfahren auf seine Tauglichkeit von der Austro Control getestet.
Entgegen anderen, zum Teil politisch motivierten Aussagen, erwartet die Flugsicherheitsbehörde 2 bis 3 zusätzliche "Tauernanflüge" pro Tag, wenn das Verfahren alle Tests bestanden haben wird. Nicht mehr und nicht weniger. Außerdem: Bis dato werden nur zwei Airlines, die AUA und NIKI, mit speziellen "Tauernanflug" fliegen können - und auch das nur, wenn speziell geschulte Piloten in den Cockpits sitzen.
"Letztlich geht es immer um die Sicherheit. Und Sicherheit ist unteilbar. Die Letztentscheidung trifft daher immer der Pilot und kein Manager, Anrainer oder Aufsichtsrat. Faktum ist, dass man auf die Rahmenbedingungen wie Wetter und Topographie keinen Einfluss hat“, brachte es Aufsichtsratschef Dr. Raus auf den Punkt.
"Weiße“ Weste bei Verspätungen
Bei den ungeplanten, vom Airport nicht verursachten Verspätungen nach dem Ende der Betriebszeit um 23 Uhr konnte der Flughafen seine "weiße" Weste verteidigen. Im heurigen Jahr gab es – wie im ganzen Jahr 2011 - keinen einzigen Start nach Betriebsschluss. Überhaupt verzeichnet die Statistik seit 2008 nur 7 Starts nach 23 Uhr – bei rund 100.000 Flugbewegungen in den vergangenen vier Jahren. Lob für diese konsequente Politik von Aufsichtsrat und Management kam daher auch von Seiten der Anrainervertreter. Die nächste Dialogrunde Flughafen – Anrainer findet plangemäß vor der nächsten Wintersaison im kommenden Herbst statt.
(red / Flughafen Salzburg)