Österreich

[U] Niki Lauda kritisiert Lufthansa

Letzte Aktualisierung: 04. Mai 2012 / 23:39 Uhr

Der ehemalige Formel-1 Rennfahrer und Flugliniengründer Niki Lauda kritisiert angesichts des negativen Quartalsergebnisses die AUA-Mutter Lufthansa. Laut einem Bericht des "Handelsblatt" erklärte Lauda, dass Faktoren wie die hohen Kerosinpreise und zusätzliche Steuern sowie neue Mitbewerber vorhersehbar gewesen seien.

"Man hätte sich nur zum richtigen Zeitpunkt überlegen müssen, wie man auf diese zu erwartenden Veränderungen reagiert", erklärte Lauda.

Konkrete Kritik äußerte er an den Zukäufen des Kranichs - es gebe genug Beispiele aus der Vergangenheit, die belegen, dass sich diese Strategie nicht auszahle."Deshalb überrascht es mich immer wieder, dass diese Fehler trotzdem passieren."

Den Verkauf der AUA an die Lufthansa bezeichnete Lauda als "überflüssig", Lufthansa brauche Wien als Drehkreuz doch gar nicht. Schließlich habe sie mit Frankfurt, Zürich und München bereits drei Hubs in unmittelbarer Nähe zu Wien.

In der Branche sorgen derartige Aussagen von Lauda bei den meisten Fachleuten nur für veritables Kopfschütteln, hatte Lauda doch am 9. Juli 2009 in einem "Freien Wort" in der "Krone" selbst wörtlich erklärt:

"Ich war von Anfang an ein Befürworter der AUA- Lufthansa- Lösung und hoffe, dass diese bald genehmigt wird."

Mit seiner aktuellen Aussage hat sich der ehemalige Rennfahrer folglich selbst vollkommen widersprochen.

Abschließend warnte Lauda davor, an der falschen Stelle zu sparen. Dies dürfe nur dort geschehen, wo es der Kunde nicht merke.

Umstrittene Persönlichkeit

Die Person Niki Lauda ist als Flugunternehmer allerdings nicht unumstritten, seine wirtschaftliche Kompetenz wird immer wieder angezweifelt. Mit seiner Lauda Air erlitt er wirtschaftlichen Schiffbruch. Die zum Ende völlig marode Airline wurde 2001/2 schließlich mit einem Schuldenstand von mehr als 1 Milliarde Schilling vollständig von der AUA übernommen und so wahrscheinlich vor dem Konkurs bewahrt. Hinter vorgehaltener Hand munkelt so mancher Brancheninsider, dass diese Übernahme nur auf politischen Druck hin geschah um den Konkurs der Lauda Air zu vermeiden. Durch den Kauf des Unternehmens übernahm die AUA jedoch nicht nur die Schulden der Lauda Air sondern auch deren Boeing 737 und 767 Flotte, was zu bis heute nachwirkenden hohen Kosten führte, da man nun eine gemischte Airbus und Boeing Flotte betrieb.

Und als 1991 die Boeing 767 "Mozart" abstürzte, wurde dem Wartungsbetrieb der Lauda Air von einem deutschen Fachjournalisten unter Berufung auf ein bis heute nicht freigegebenes Gutachten eines österreichischen Experten vorgeworfen, bei der Wartung des Unglücksfliegers "geschlampt, gepfuscht und vertuscht" zu haben.

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(red)