Ursache für den doppelten Flugausfall - unfreiwillig am Boden blieben die OE-LAW und die OE-LAX - dürfte nach Austrian Wings vorliegenden Informationen Pilotenmangel gewesen sein.
Besonders brisant an diesem Umstand ist, dass es noch vor wenigen Tagen von der AUA geheißen hatte, man könne den Pilotenabgang gegebenenfalls kompensieren. Man habe bei Tyrolean einen Überschuss an Ersten Offizieren und könne bei Bedarf auch auf weiteres Personal aus dem Lufthansa-Konzern zurückgreifen, so die Botschaft, welche Passagiere und Öffentlichkeit beruhigen sollte.
Brancheninsider hatten dagegen - wie von Austrian Wings berichtet - schon vor Wochen vor einer Beeinträchtigung des (Langstrecken-) Flugbetriebes bei der AUA durch den Abgang erfahrener Flugzeugführer gewarnt. Schließlich könne man Fokker-Piloten von Tyrolean nicht von heute auf morgen zu Langstreckenpiloten umschulen. Abgesehen davon befänden sich die Fokker-Piloten bereits auf dem A320-Typerating und könnten daher derzeit ohnedies nicht auf Boeing 767 und 777 umgeschult werden.
"Unter den mehr als 40 Piloten, die bereits den Dienst quittiert haben und unter jenen, die dies noch vorhaben, sind etliche erfahrene Langstreckenpiloten. Und die kann man nicht von heute auf morgen ersetzen. Ich befürchte, dass in der nächsten Zeit noch etliche 767 und 777 Rotationen ausfallen könnten", so ein Pilot gegenüber Austrian Wings.
AUA-Sprecher Michael Braun erklärte gegenüber Austrian Wings zu den heutigen Flugausfällen: "Beide Crews haben sich 'unfit to fly' gemeldet."
Offen bleibt, weshalb die Flüge, oder zumindest einer der beiden Kurse, nicht zumindest verspätet mit Ersatz-Crews operiert wurden. Ein Pilot zu Austrian Wings: "Jede Fluglinie hält Standby-Besatzungen für Kabine und Cockpit bereit, die innerhalb einer bestimmten Zeit am Flughafen sein können. Darüber hinaus gibt es auch so genannte Hot-Standby-Dienste, bei denen sich Besatzungen direkt am Flughafen aufhalten und unmittelbar einsatzbereit sind."
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(red)