Österreich

[U] Verträge unterzeichnet: Bundesheer verkauft 5 PC-6 und 3 PC-7

Letzte Aktualisierung: 30. Mai 2012 / 16:28 Uhr

Die PC7 ist das Rückgrat der Schulflotte des Bundesheeres - Foto: Austrian Wings Media Crew
Die PC-7 ist das Rückgrat der Schulflotte des Bundesheeres - Foto: Austrian Wings Media Crew

Das österreichische Bundesheer reduziert die Kapazitäten und damit die Fähigkeiten seiner ohnedies bereits schwachen Fliegertruppe noch weiter. Wie die APA unter Berufung auf das Verteidigungsministerium berichtet, würden nun fix fünf Pilatus PC-6 sowie drei PC-7 für 2,5 Millionen Euro an die Schweizer Firma Ruag veräußert.

Der entsprechende Vertrag sei bereits unterzeichnet worden, die Maschinen würden Ende Juni überstellt.

Die PC-6, ein kurzstartfähiges Lösch- Verbindungs-, Absetz- und Transportflugzeug, wurde in den Jahren 1975/76 beschafft, die PC-7, ein kunstflugtaugliches zweiseitiges Ausbildungs- und Trainingsflugzeug, im Jahr 1984.

Pilatus PC6 beim Abwurf von Löschmittel - Foto: Austrian Wings Media Crew
Pilatus PC-6 beim Abwurf von Löschmittel - Austrian Wings Media Crew

Nach dem Verkauf dieser Maschinen wird die PC-6 Flotte dann aus 8 Maschinen bestehen, die der PC-7 aus zwölf, heißt es.

Laut APA würden vor allen Dingen jene Flugzeuge im Dienst bleiben, die über "eine Zusatz-oder Sonderausrüstung (Außentank, Wüstentauglichkeit) verfügen."

Kritiker, darunter auch Teile des Pilotencorps selbst, sehen in dieser Maßnahme  einen weiteren Schritt in Richtung "Kaputtsparen" des Heeres.

"Wieder einmal zeigt sich, dass unser Verteidigungsminister und seine Berater keine Ahnung von der Materie haben", kritisiert ein Pilot, der aus Angst vor dienstrechtlichen Konsequenzen seinen Namen nicht nennen möchte, im Gespräch mit Austrian Wings. "Es sind ja nicht immer alle Flugzeuge gleichzeitig einsatzbereit, es stehen ja auch Wartungen und Inspektionen an."

Schon jetzt operiere das Bundesheer "am Limit", etwa bei Löscheinsätzen oder im Ausbildungsbetrieb. "Weniger Flugzeuge bedeuten auch weniger Leistungsfähigkeit sowie weniger Flugstunden und damit verbunden weniger Erfahrung für die verbliebenen Piloten, oder aber, für den Fall, dass die Flugstunden nicht reduziert werden, dass die gleiche Anzahl an Flugstunden auf weniger Maschinen aufgeteilt werden muss."

Das wiederum würde aber zu einem höheren Verschleiß, gestiegenen Wartungskosten und schlussendlich zu einem schnelleren Ende der Lebensdauer der Flotte führen. "Ich befürchte nur, dass man im Ministerium nicht so weit gedacht hat. Es wäre ja nicht das erste Mal."

Verteidigungsministerium: "Sind voll einsatzfähig!"

Oberst Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte gegenüber Austrian Wings: "Die Einsatzbereitschaft des Bundesheeres ist auch nach dem Verkauf einzelner Flugzeuge unverändert gegeben."

Allerdings sei man eben "durch den Budgetrahmen zu Sparmaßnahmen gezwungen."

Die von den Kritikern hervorgebrachten Argumente könne er jedoch nicht nachvollziehen, "da einerseits alle Flugzeuge, die über eine Zusatzausrüstung verfügen, im Bestand des Bundesheer verbleiben und nicht mehr alle Flugzeuge, die verkauft wurden, flugfähig waren."

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(red)