Flughafen Wien tut zu wenig für Luftfahrtfreunde
Es ist Fakt: Im Vergleich zu anderen internationalen Airports bietet der Flughafen Wien seit Jahren ein äußerst mageres sowie unattraktives Angebot für Spotter und luftfahrtinteressierte Besucher. Der Airport München etwa wartet mit einem multimedialen Besucherzentrum, samt Oldtimershow und Besucherhügel auf, in Frankfurt wurde sogar im Anflug ein eigener Spotterplatz für die Fotografen eingerichtet. Auf dem Flughafen Zürich dürfen sich Luftfahrtbegeisterte gleich über mehrere Terrassen und Vorfeldrundfahrten mit der Möglichkeit zum fotografieren aussteigen zu können, freuen. Doch man muss noch nicht einmal in die Ferne schweifen, um gute Bedingungen für Fotografen vorzufinden. Alle österreichischen Bundesländerflughäfen bieten Besucherdecks mit freiem Eintritt und zum Teil sogar die Möglichkeit für einen kurzen Zeitraum kostenlos zu parken. Nur Wien nicht.
Auf dem Flughafen Wien bleiben den Spottern somit lediglich freie Felder rund um den Flughafen und Parkhäuser, um ihrem Hobby zu frönen, wo es regelmäßig zu Konfliktsituationen mit Mitarbeitern der Airport-Security kommt.
"Die Preise für das Parken sind mit mehr als 4 Euro pro Stunde im Parkhaus schlichtweg eine Sauerei", machten mehrere Spotter ihrem Unmut über den VIE Luft. "Selbst beim VIP-Center, wo die erste Stunde früher gratis war, muss man jetzt für jede Minute ordentlich löhnen."
Heftige Kritik wird auch immer wieder am Verhalten von Mitarbeitern der Flughafensicherheitsdienste laut. Es komme regelmäßig vor, dass sich diese "wie Hilfsrambos benehmen" und Spotter, die sich außerhalb des Zauns befinden, "schikanieren" beziehungsweise belehren, dass der Aufenthalt so nahe am Zaun oder auf den Parkhäusern verboten sei, lauten die geäußerten Vorwürfe.
"Es kann doch nicht zu viel verlangt sein, dass auch der Flughafen Wien preisgünstige Parkplätze und ein kostenloses Besucherdeck sowie die entsprechende Infrastruktur für Aviation Fans zur Verfügung stellt, wenn das andere Flughäfen in Österreich und ganz Europa auch schaffen", sagt etwa Richard, ein altgedienter Luftfahrtenthusiast, der sich noch an die Zeiten des alten Besucherdecks auf dem Airport erinnern kann.
Flughafenvorstand zeigt Verständnis und will Situation verbessern
Der Flughafenvorstand nahm sich trotz Skylink-Eröffnungsstress ausreichend Zeit für das Team von Austrian Wings, um sich die vorgebrachten Kritikpunkte in aller Ruhe anhören zu können.
Flughafenvorstand Julian Jäger äußerte in diesem Gespräch sein vollstes Verständnis für die Anliegen der Spotter. Ihm sei natürlich klar, dass das Angebot des Flughafens in diese Richtung nicht optimal sei.
"Die Spotter sind für uns eine wichtige Community, die wir als Partner sehen. Mit der Eröffnung des neuen Besucherdecks am Check In 3 werden wir unser Angebot jedenfalls verbessern."
Diese werde "auf jeden Fall" noch "im heurigen Sommer" stattfinden, so Jäger. Zudem werde es auch in Kürze Gespräche mit Vertretern der Flughafenfreunde Wien gegeben, in deren Reihen sich ebenfalls zahlreiche Spotter befinden.
"Uns ist jedenfalls an einem guten Einvernehmen mit dieser kleinen aber feinen Community sehr gelegen". Weitere Gesprächsrunden, in denen konkrete Vorschläge der Spotter erörtert werden sollen, sind geplant - sobald der Trubel um die Skylink / Check In 3 Eröffnung etwas abgeklungen ist.
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(red)