Österreich

NIKI Betriebsratsteam positioniert sich

Foto: Austrian Wings Media Crew

Nach der Erlangung der Handlungsfähigkeit hat der NIKI-Betriebsrat seine Tätigkeit aufgenommen und positioniert sich.

In einem Schreiben an die Belegschaft nimmt er zu aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen Stellung. Darin heißt es etwa: "Bis vor kurzem war "Betriebsrat" im Unternehmen ein Fremdwort. Es dauert sicher noch eine Weile, bis der Betriebsrat eine Selbstverständlichkeit wird - sowohl für die Geschäftsführer als auch für Euch, die Kolleginnen und Kollegen. Dementsprechend wollen wir Euch umfassend über die Aufgaben, Tätigkeitsbereiche - aber auch die ersten Ergebnisse des Betriebsrates informieren."

Bei der ersten Sitzung wurde unter anderem beschlossen eine "autonome Geschäftsordnung" auszuarbeiten, die dazu dienen soll "die Handlungsabläufe und Spielregeln in und für den Betriebsrat transparent festzulegen."

Außerdem werde man in Kürze ein Büro, zur Verfügung gestellt von der Arbeitgeberseite, beziehen, welches als "vertrauliche Anlaufstelle" für die Mitarbeiter dienen soll.

Künftig würden zudem regelmäßige Sitzungen mit der Geschäftsführung stattfinden. "In jeder Beziehung sind sowohl wechselseitiges Vertrauen als auch die Begegnung auf Augenhöhe notwendige Voraussetzung für eine positive Entwicklung", ist zu vernehmen.

Was kann der Betriebsrat schon jetzt machen?

"Neben vielen anderen Befugnissen, die der Betriebsrat laut Gesetz hat, wollen wir Euch die vorstellen, die für Euch, die Belegschaft, am interessantesten sind und an den sich am schnellsten zeigt, dass jetzt ein anderer Wind weht", schreibt der Betriebsrat in seiner Aussendung weiter.

So habe er "bei allen Belangen, welche die Arbeitnehmer betreffen", ein Interventionsrecht, also die "volle Befugnis, sich bei allen Belangen, welche die ArbeitnehmerInnen betreffen, einzumischen, Informationen einzuholen, zu beraten und zu intervenieren."

Insbesondere sei der Betriebsrat berechtigt Maßnahmen zu beantragen, die gewährleisten, dass Rechtsvorschriften für ArbeitnehmerInnen eingehalten werden.

Disziplinarmaßen bedürfen "zwingend der Zustimmung" des Betriebsrates. "Sämtliche ungünstige Maßregelungen der Angestellten müssen in Abstimmung mit dem Betriebsrat erfolgen. Kommt eine Einigung nicht zustande, so ist sie durch nichts erzwingbar."

Auch die Anfechtung von Kündigungen durch den Betriebsrat ist möglich. Bisher waren die Mitarbeiter quasi der Willkür der Geschäftsführung ausgesetzt.

Erste Verbesserungen im Arbeitsumfeld habe man bereits erreichen können. "Als Notlösung über den Sommer wird für FREIWILLIGE Einsätze aus dem OFF eine Entschädigung in Form eines Einmalbetrages + die geflogenen Blockstunden wie auch sonst auch, bezahlt."

Für die Kabinenbesatzung wurde die Uniformordnung soweit gelockert, so dass es bei warmem Wetter nicht mehr notwendig ist, das Kapperl bzw. den Blazer zu tragen.

Embraer Besatzungen werden auf Airbus umgeschult

Ab 15. Juni wird eine Zulage von 6% auf alle von E190 geflogenen Legs gezahlt. Auch diese Lösung sei nicht der "große Wurf", aber im Anbetracht, dass der Embraer grundsätzlich zum Verkauf steht eine schnelle einfache Lösung. Es fanden auch bereits Besichtigungen von potentiellen Käufern statt. Jedenfalls soll jeder verkaufte Embraer umgehend durch Airbus 319/320 ersetzt und die Crews entsprechend umgeschult werden. Ein genauer Zeitrahmen steht im Moment noch nicht fest.

Abschließend rief der Betriebsrat die Mitarbeiter auf, "noch ein wenig durchzuhalten". Man sei sich des Engpasses in der Kabine bewusst, die Geschäftsführung habe eine "Entspannung ab Juli" versprochen.

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(red / Betriebsrat NIKI)