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Skylink-Debakel: Ex-Flughafenvorstand und weitere Airport-Mitarbeiter vor Anklage?

Foto: Austrian WIngs Media Crew

Als Konsequenz aus dem Skylink-Debakel - die Kosten waren, wie berichtet, von rund 400 auf mehr als 800 Millionen Euro explodiert - droht den früheren Flughafenvorständen nun möglicherweise eine Anklage wegen des Verdachts der Bilanzfälschung. Das berichtet "Ö1" auf seiner Internetseite.

Eine Sonderkommission der Polizei sei derzeit damit beschäftigt, 4.000 Aktenordner auszuwerten. Laut Friedrich Köhl, Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Korneuburg, gebe es bereits 26 Beschuldigte sowie 135 einvernommene Zeugen. Zudem habe es schon 35 Hausdurchsuchungen in der Causa gegeben.

Zu den Beschuldigten zähle laut "Ö1" "fast der gesamte frühere Vorstand der Flughafen-Aktiengesellschaft rund um Gerhard Schmid und Ernest Gabmann. Jener Vorstand, der vom Land Niederösterreich und der Stadt Wien politisch besetzt worden war".

Der Vorwurf lautet Bilanzfälschung. Zudem werde nach dem Aktiengesetz auch untersucht, "ob die Kosten für den Skylink-Terminal zunächst bewusst zu niedrig budgetiert wurden, um den Bau politisch durchzusetzen".

Schwere Vorwürfe würden auch gegen Baufirmen erhoben - hier werde in Richtung Untreue und Betrug ermittelt. "Ö1" schreibt auf seiner Internetseite dazu: "Es sei möglich, dass Mitarbeiter von Baufirmen vortäuschten, bestimmte Leistungen erbracht zu haben, die sie in Wahrheit nicht erbracht hätten, sagt Staatsanwaltssprecher Köhl. In diesem Fall wäre die Bauherrschaft betrogen worden."

Gleichzeitig sei es aber "auch möglich, dass Mitarbeiter der Bauherrschaft wussten, dass nichts geleistet wurde, aber trotzdem Zahlungen veranlasst haben. Dann wäre es eine Untreue von Mitarbeitern des Flughafens Wien zu Lasten ihres Dienstgebers", zitierte "Ö1" den Sprecher weiter.

Der Flughafen selbst gehe von einem Schaden in Höhe von 31 Millionen Euro "durch bauausführende Firmen" aus. Von den Baukonsulenten hat sich der Airport jedoch mehr als 14 Millionen Euro zurückgeholt (Austrian Wings berichtete).

Im Fokus der Ermittler steht auch der Lobbyist Peter Hochegger - untersucht würden Aufträge in Höhe von einer Million Euro, die dieser erhalten haben soll, unter anderem dafür, um eine Kampagne zur Verlängerung der Verträge der Vorstände zu führen.

Die Ermittlungen könnten noch rund zwei Jahre dauern, heißt es von der Staatsanwaltschaft Korneuburg. Schon zuvor sei allerdings mit Teilanklagen zu rechnen.

Bisher wurden drei Ex-Vorstände des Flughafens lediglich zu 40.000 Euro Strafe verurteilt, und zwar deshalb, weil sie Aktionäre und Öffentlichkeit nicht zeitgerecht über die Kostenexplosion beim Skylink informiert hatten.

Das mittlerweile auf "Check In 3" umbenannte Skylink-Terminal wird am 5. Juni eröffnet.

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(red)