Die erste Testphase läuft vom 4. bis zum 14. Juli. Die Flüge werden über dem Atlantischen Ozean westlich von Marokko durchgeführt, da die Eigenschaften der Luftschicht über der Sahara der Zusammensetzung von Vulkanasche ähneln. Die Flüge sollen belegen, dass das System die feinen Sandpartikel in großer Flughöhe von bis zu 20.000 Fuß (6.000 Metern) und einer Entfernung von etwa 50 Kilometern erfassen kann. Die ersten Durchläufe waren erfolgreich.
Die britische Behörde für zivile Luftfahrt (CAA: Civil Aviation Authority) hat den mit AVOID ausgestatteten Airbus angefragt, um ihn vor und während der Olympiade einzusetzen. Wäre der britische Luftraum bei einem Vulkanausbruch von Aschewolken betroffen, würde AVOID in Echtzeit entscheidende Informationen über die aktuellen Aschemengen in der Atmosphäre liefern. Als Teil der branchenweit geltenden Flugsicherheitsvorkehrungen, die von der CAA überwacht werden, könnte das System gemeinsam mit anderen Aschemessdaten und Vorhersagemodellen vom Met Office (nationaler meteorologischer Dienst des Vereinigten Königreichs) Flugzeugen ermöglichen, sicher nach und von London sowie dem Rest Großbritanniens zu fliegen.
"Die Bedrohung für den Flugverkehr durch Vulkane ist größer als je zuvor“, sagt Ian Davies, Head of Engineering easyJet. "Zurzeit besteht erhöhte Alarmbereitschaft, da die seismischen Aktivitäten der isländischen Vulkane Katla und Askja zugenommen haben. Ein Ausbruch der Vulkane würde zehnmal stärker sein als der Ausbruch 2011 des Vulkans Grimsvötn oder 2010 von Eyjafjallajökull. Er könnte weitreichende Schließungen des Luftraums nach sich ziehen.“
Erstes Testverfahren
Ende 2011 wurde AVOID erfolgreich über den Vulkanen Ätna und Stromboli getestet. Das Aschedetektor-System war auf einem Flugzeug vom Typ Flight Design CT angebracht, das in Höhen von bis zu etwa 12.000 Fuß (3.657,6 Meter) fliegt.
Die nächste Testphase
Die nächste Testphase mit dem Airbus findet noch 2012 in der Nähe eines großen Vulkanausbruchs statt. Vulkanische Aktivität ist vor allem in den Gebieten Indonesien, Alaska, Japan und Island zu erwarten. Auf Island befindet sich auch der Vulkan Eyjafjallajökull, der im April 2010 eine beispiellose Sperrung des europäischen Luftraums verursachte.
AVOID im Einsatz
Am Ende der Testphase und eines EASA-Zertifizierungsprozesses wird das AVOID-System bereit sein, in Massenproduktion zu gehen. easyJet geht davon aus, dass bei einer Ausrüstung von 100 Flugzeugen in ganz Europa (20 davon von easyJet) eine Abdeckung des Kontinents zu erreichen ist. Dadurch wäre es Fluggesellschaften möglich, Behörden Überwachungsdaten zur Verfügung zu stellen, um die neuen Prozesse und Abläufe zu unterstützen, die nach dem Ausbruch des Eyjafjallajökull eingeführt wurden. Diese Informationen würden allen Airlines ermöglichen, weiterhin sicher zu fliegen – gemäß den Richtlinien der CAA.
(red / EasyJet)