Das Verbot - es gilt sei sechs Jahren - könne aus "Sicherheitsgründen" doch nicht wie geplant im April 2013 gelockert werden, hieß es am Mittwoch von der EU-Kommission. Allerdings solle es ab 2014 eine Erleichterung bei Einkäufen für Transferpassagiere geben.
Insider halten Flüssigkeitsverbot für Aktionismus, der den Airports gute Geschäfte beschert
Brancheninsider bezeichnen diese Maßnahme, die vor einigen Jahren im so genannten “Kampf gegen den Terror” wurde, indes schon lange als “wirkungslosen Aktionismus”.
“Mir kann keiner erklären, welche Gefahr von einer original verschlossenen Plastikgetränkeflasche ausgehen soll”, erklärt ein erfahrener Polizist im Gespräch mit Austrian Wings. “Das Verbot ist aber natürlich ein gutes Geschäft für die Flughäfen, denn so sind durstige Reisende gezwungen, nach der Sicherheitskontrolle um teures Geld Getränke an Automaten oder in der dort angesiedelten Gastronomie zu kaufen.”
Es gebe “unzählige effektive Möglichkeiten”, Waffen und Sprengstoff durch die Sicherheitskontrollen zu schmuggeln. “Das schwächste Glied in der Kette ist derzeit ohne Zweifel das Personal an den Checkpoints. Fast immer sind das nur angelernte Hilfskräfte mit niedriger Motivation, deren Bezahlung entsprechend gering ist. Für jemanden, der sich ein bisschen damit befasst, wäre es überhaupt kein Problem, gefährliche Gegenstände an Bord eines Flugzeugs zu schmuggeln. Ich bin selbst auf Privatreisen schon versehentlich mit einem Messer und einmal sogar mit Pfefferspray problemlos bis ins Flugzeug gelangt – aber natürlich musste ich am Checkpoint dafür meinen Gürtel als vermeintlich gefährliche Terrorwaffe ablegen.”
Deshalb müsse man an dieser Stelle ansetzen, das Sicherheitspersonal besser ausbilden und auch entsprechend bezahlen. “Das wäre wesentlich wirkungsvoller als solche lächerlichen von Schreibtischtätern beschlossene Aktionen wie das Flüssigkeitsverbot.”
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(red)