"Gegen diese schauderhaften Rechtsansichten werden wir umgehend weitere juristische Schritte prüfen lassen", kündigt Kaske an. "AUA-Chef Jaan Albrecht ist vermutlich schlecht beraten oder er ignoriert bewusst die Bestimmungen des österreichischen Gesetzgebers zum Schutz der Rechte und Interessen von BetriebsrätInnen und ArbeitnehmerInnen vor der Willkür von Konzernen und ihren Managern", so der vida-Vorsitzende. Und Gottfried Winkler, Vorsitzender der Sektion Verkehr in der Gewerkschaft, stimmt zu: "Auch Manager des Lufthansa-Konzerns haben sich an die Bestimmungen des österreichischen Arbeitverfassungsgesetzes zu halten!"
Die Vorgehensweise Jaan Albrechts, Arbeitnehmer- und Betriebsratsrecht "mit Füßen zu treten", nannte Winkler wörtlich "mexikanische Methoden". Albrechts Abwenden von der Sozialpartnerschaft sei ja bereits durch der einseitigen KV-Aufkündigung unterstrichen worden, konstatiert der Sektionsvorsitzende, und zieht daraus den Schluss, dass Lufthansa- bzw. AUA-Manager offenbar nur "die Sprache der Anwälte und Gerichte" verstünden.
Beim gestrigen Beschluss ging es um die unmittelbare Zusammenlegung der betreffenden Personalvertreter von AUA und Tyrolean sowie deren Neuwahl per 15. 10. 2012. Bis dahin sollten Entscheidungen, welche Auswirkungen auf beide Partien haben, einer Zwei-Dritte-Mehrheit bedürfen. Austrian hatte jedoch gestern Abend gegenüber Austrian Wings betont, den einheitlichen Betriebsrat nicht anzuerkennen, jedoch die "Absicht rechtskonformer Neuwahlen" zu begrüßen.
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(red Aig)