60 Jahre Alpine Sport Flieger Club Leoben (ASFC) und 50 Jahre Flugplatz Timmersdorf (LOGT) galt es gebührend zu feiern - und das mit einer sehenswerten Flugshow, die an beiden Tagen rund 2.500 Besucher anlockte und so manch größeres Fluplatzfest regelrecht alt aussehen ließ.
So zauberten Red Bull Air Race Gewinner 2008, Hannes Arch auf seiner Zivko Edge 540 und der zweifache Kunstflugstaatsmeister, Patrick Strasser auf seiner Extra 200S+ die tollsten Kunststücke in den Himmel über "TimmerAIRsdorf". Beide hatten sozusagen den Heimvorteil auf ihrer Seite, sind sie doch nur wenige Kilometer von LOGT entfernt aufgewachsen und wohnen, sofern es ihre Zeit erlaubt, auch noch dort.
Müßig zu erwähnen, dass natürlich auch die Autogrammjäger voll auf ihre Kosten kamen. Ferner zu bewundern: Hubschraubervorführungen (Windenbergung, Feuerlöschübung), Gyrocopter, Segelkunstflug, Oldtimer der Lüfte, Fallschirmkunstflug sowie Modellflugvorführungen vom Feinsten. Hier stach vor allem der aus Kärnten stammende und auch im benachbarten Ausland bekannte "Jetflug-Modell-Künstler" Christian Gschwenter (44) hervor, der mit seinem Eurofighter "Typhoon" - Nachbau – eigenartigerweise in Patrouille Suisse Bemalung ("hat sich so ergeben") sowie mit seiner, vom Original kaum zu unterscheidenden BAE "Hawk", originalgetreue Kunstflugfiguren in den Himmel über "TimmAIRsdorf" zauberte.
Über 400 km/h schnell und wendig wie die echten Jets, hoch am Himmel auch kaum von diesen unterscheidbar, sorgten die Modellflieger für staunende Bewunderung unter den Zusehern.
Selbstverständlich kam auch die Kulinarik nicht zu kurz, und so kamen die 52 Mitglieder und über 80 ehrenamtlichen Helfer des ASFC, bei bestem Flugwetter, voll auf ihre Kosten. Obmann Günter Reisner ist es mit seinem Team vom ASFC gelungen, unweit der Airpower-Location Zeltweg, eine herausragende Airshow auf die Beine, oder besser gesagt, die Fahrwerke zu stellen, die wohl noch lange in den Köpfen der Flugsportfreunde in Erinnerung bleiben wird.
Im Jahre 1978 erlange der scheinbar unbedeutende kleine Platz LOGT auch in internationalen Segelfliegerkreisen eine gewisse "Berühmtheit", flog doch die für ihre fliegerischen Leistungen weltbekannte und in Pilotenkreisen hochgeschätzte, politisch wegen ihrer Nähe zur Führungsriege des Dritten Reiches aber nicht unumstrittene, Pilotin Hanna Reitsch (1912-1979) einen Frauen-Segelflugrekord, der sie von Timmersdorf bis zum Arlberg und wieder retour führte. Dabei überwand sie, im sogenannten Ziel-Rückkehrflug, eine Flugstrecke von 715 Kilometern, und das alles ohne Motorkraft! Über diesen Flug entstand kürzlich auch eine ORF-Dokumentation. Erst in den 1990er Jahren wurde der Rekord von Reitsch gebrochen - auch diesmal saß eine Frau im Cockpit.
Glück ab, gut Land LOGT.
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Text: Franz Zussner
Fotos: David und Anton Wildberger (sofern nicht anders angegeben)