Die Abfertigung von Passagieren und Reisegepäck musste unterbrochen werden, auch in den Technikbereichen der Hangars fiel der Strom zunächst komplett aus. Teilweise konnte die Stromversorgung kurzfristig durch Notstromaggregate wieder hergestellt werden.
"Wir standen gerade beim Check In Schalter an, plötzlich wurde alles dunkel. Nach ein paar Minuten ging zwar das Licht wieder, fiel aber kurz darauf erneut aus. Die Damen und Herren am Check In konnten nicht mehr weiterarbeiten", schilderte ein Passagier im Telefonat mit der Austrian Wings Redaktion seine Erlebnisse.
Zwischenzeitlich dürfte ein eingeschränkter Abfertigungsbetrieb wieder möglich sein, zahlreiche Flüge scheinen auf der Homepage des Flughafens jedoch verspätet auf.
Von dem Stromausfall betroffen waren auch Garagen und Parkplätze am Airport - die Schranken öffneten sich nicht, weshalb weder Fahrzeuge ein- noch ausfahren konnten.
Mitarbeiter im Skylink "gefangen"
Als regelrechte "Falle" habe sich das neue Terminal Check In 3 / Skylink nach Berichten, die an unsere Redaktion herangetragen wurden, erwiesen. Nach der Austrian Wings Redaktion vorliegenden Informationen sollen zahlreiche Airlinemitarbeiter innerhalb bestimmter Bereiche eingeschlossen gewesen sein, weil die elektronischen Zutrittskontrollen durch den Stromausfall nicht mehr funktionierten und sich die Türen auch manuell nicht öffnen ließen, so die Vorwürfe, die der Austrian Wings Redaktion auch in schriftlicher Form vorliegen.
AUA und Flughafen haben dies bislang nicht bestätigt. Seitens des Airport hieß es, dass "die Türsteuerung und alle Fluchtwegsysteme" in Betrieb, und die Fluchttüren "offen" gewesen seien. Auch auf erneute Anfrage am 7. Juli erklärte die AUA, dass es diesbezüglich "keine anderen, neuen Informationen" gebe.
Weshalb allfällig eingeschlossene Mitarbeiter die Fluchtwege nicht benutzt hätten, sei unklar. Eine Möglichkeit wäre, dass sie in der Dunkelheit und im Chaos den nächsten Notausgang einfach nicht gefunden haben. Man prüfe die Abläufe aber nun intern.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Meldung wurde der Flughafen weiterhin nur partiell mit Notstrom versorgt - nach rund anderthalb Stunden Unterbrechung war die Stromversorgung gegen 20:45 Uhr wieder weitgehend hergestellt.
Technischer Defekt im Umspannwerk Schwechat für Problem verantwortlich
Flughafen Sprecher Peter Kleemann erklärte im Gespräch mit der Austrian Wings Redaktion, dass es "auf weiten Teilen des Flughafens" einen Stromausfall gegeben habe, "der aber nicht in unserer Verantwortung lag".
Gleichzeitig betonte Kleemann, dass "alle sicherheitsrelevanten Bereiche, wie Flugverkehrskontrolle, Vorfeldbeleuchtung und Sicherheitskontrollstraßen" einwandfrei funktioniert hätten.
Die Sprecherin von Wien Energie, Ilona Matusch sagten gegenüber der Austria Presse Agentur, dass ein "technischer Defekt im Zusammenhang mit dem Umspannwerk Schwechat" für den Ausfall verantwortlich gewesen sei.
(red)