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[U] InterSky kauft zwei ATR72-600 und verdoppelt Belegschaft

Letzte Aktualisierung: 07. August 2012 / 10:09 Uhr

Foto: InterSky
Die beiden derzeit eingesetzten Bombardier Q300 sollen Verstärkung durch zwei ATR72-600 erhalten - Foto: InterSky

InterSky bestätigt Austrian Wings Bericht

Die Vorarlberger Regionalfluggesellschaft InterSky stockt offenbar ihre Flotte und Belegschaft auf. Wie Austrian Wings Redakteure recherchiert haben, soll die Flotte von derzeit drei auf vier Flugzeuge aufgestockt und mit der ATR72-600 auch gleichzeitig ein neues Muster eingeführt werden.

Aufgrund der höheren Sitzplatzanzahl der ATR72-600 gegenüber der bisher eingesetzten Bombardier Q300 sinken auch die Kosten pro Passagier, wodurch sich die Airline dem starken Wettbewerbsdruck besser gewachsen sehe.

Die Auslieferung der ersten Maschine (Stückpreis mehr als 23 Millionen Dollar) ist für Dezember 2012 geplant, die der zweiten für März 2013. Mit der Umschulung von Piloten und Technikern werde bereits in den kommenden Tagen begonnen.

Mit der Verdoppelung der Flotte geht auch eine Aufstockung des Personals einher. Pro Flugzeug werden rund 30 Mitarbeiter benötigt, Bodenpersonal und Techniker nicht eingerechnet. Insgesamt dürfte der Mitarbeiterstand von InterSky dadurch von derzeit rund 100 auf 200 anwachsen.

Am heutigen Vormittag bestätigte InterSky dann die Austrian Wings Recherchen.

Peter Oncken, geschäftsführender Gesellschafter von InterSky und INTRO – Aviation: "Wir haben uns zum Kauf von zwei brandneuen ATR 72–600 entschieden. Das neueste Modell des erfolgreichsten Regionalflugzeuges aus dem Hause EADS! Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, haben sowohl Regionaljets, als auch konkurrierende Turboprop Flugzeuge genau analysiert und zwischen neuen oder gebrauchten Maschinen abgewogen. Die Wahl fiel auf die ATR 72–600, weil sie extrem zuverlässig und sensationell wirtschaftlich ist. Nur mit der ATR sehen wir uns in der Lage dem starken Wettbewerb im Luftverkehr die Stirn zu bieten. Auch wenn es wirtschaftlich nicht einfach zu stemmen war, so haben wir uns für neue Flugzeuge entschieden. Diese garantieren zum einen nicht nur das höchste Maß von Sicherheit und Bequemlichkeit, sondern zum anderen gibt es diesen modernen Typ bisher nicht auf dem Gebrauchtmarkt. Für uns als Fluggesellschaft spielten aber der extrem geringe Treibstoffverbrauch (etwa die Hälfte pro Passagier, im Vergleich zu einer klassischen Boeing 737), sowie der sehr leise Antrieb eine entscheidende Rolle. Die ATR 72-600 ist nicht weniger ökologisch, als ein moderner Intercity, aber mehr als doppelt so schnell! Mehr kann man von einem Flugzeug nicht erwarten, solche Werte erreichen auch modernste Jets nicht annähernd."

Auf die Frage, auf welche Strecken die neuen Maschinen zum Einsatz kommen werden, sagte Peter Oncken nur: "Zum Streckenprogramm macht InterSky noch keine Angaben, denn die endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen. Auf jeden Fall aber soll der Heimatflughafen Friedrichshafen von dieser Flottenerweiterung profitieren. Besonders interessant wäre natürlich ein optimaler Zubringerdienst nach München. Dieser funktioniert aber nur, wenn insbesondere Lufthansa oder andere große Gesellschaften diese mit ihrem Langstreckenangebot abstimmen können. Entsprechende Gespräche führen wir seit geraumer Zeit. Ziemlich sicher aber dürfte sein, dass eine dieser mit 70 Sitzen ausgestatteten Maschinen auf bestehenden Strecken, die mit 50 Sitzen, deutlich kleinere Dash 8Q-300, ersetzen wird um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.“

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(red CvD, NE, RR)