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Lufthansa-Streik in Frankfurt: Dutzende Flugstreichungen, vorerst aber kein Chaos

Lufthansa am Flughafen Frankfurt - Foto: Lufthansa

Seit vier Stunden laufen die Streikmaßnahmen der Lufthansa-Flugbegleiter an Deutschlands wichtigster Airport-Drehscheibe, dem Flughafen Frankfurt. Zwar soll heute um 13 Uhr die Arbeit wieder aufgenommen werden - eine Ausweitung des Arbeitskampfes ist jedoch ziemlich wahrscheinlich.

In Frankfurt fallen heute dutzende Flüge aus. Erst gestern am späten Abend hatte die Gewerkschaft Ufo bekannt gegeben, wo und in welchem Umfang die für heute angekündigten Streikmaßnahmen zum Tragen kommen sollen. Dadurch blieb für Lufthansa nur sehr wenig Zeit, sich entsprechend vorzubereiten. Vor den Umbuchungsschaltern bildeten sich rasch lange Warteschlangen, Chaos gab es ersten Informationen zu Folge aber nicht.

Drei von vier "Kranich"-Maschinen sollen planmäßig abheben, hieß es am Vormittag. Von der Streichung betroffen sind indes Verbindungen nach London, Zürich, Rom sowie innerdeutsche Strecken wie etwa nach Hamburg oder Berlin. Bei den regulären Österreich-Verbindungen sind folgende fünf Flüge von der Streichung betroffen:

  • LH1232 (6:45 Uhr) Wien - Frankfurt

  • LH1234 (8:45 Uhr) Wien - Frankfurt

  • LH1233 (8:50 Uhr) Frankfurt - Wien
  • LH1250 (8:50 Uhr) Frankfurt - Linz
  • LH1251 (10:30 Uhr) Linz - Frankfurt

"Gestrichen werden vor allem Kurz- und Mittelstreckenflüge, vereinzelt müssen auch Langstreckenflüge gestrichen werden, auch wenn diese oberste Priorität haben und möglichst nicht ausfallen sollen. Generell ist mit Verspätungen zu rechnen", so die Airline. Flüge von Lufthansa Regional und Billigflug-Tochter Germanwings sind vom Streik jedenfalls nicht betroffen.

Ufo-Gewerkschaftschef Nicolas Baublies bezeichnete die Bereitschaft der Flugbegleiter, sich an den Streikmaßnahmen anzuschließen, als "absolut überwältigend". Aus seiner Sicht wird es "Tage dauern, bis der Flugplan wieder ganz normal ist". Er appellierte an die Airline, ihren Angestellten ein neues Angebot im mittlerweile festgefahrenen Tarifstreit zu unterbreiten. Davon hingen alle weiteren Aktionen ab. Man könne auch heute Abend erneut zum Streik aufrufen, mahnt Baublies, und schließt dabei auch flächendeckende Maßnahmen nicht aus.

Für die Fluggäste bedeutet der Streik hingegen nicht nur das Ärgernis des Ausfalls per se, sondern sie bleiben sogar finanziell auf der Strecke: Wie der deutsche Bundesgerichtshof erst kürzlich entschieden hatte, gibt es bei auf Grund von Streikmaßnahmen verschobenen Flügen keinerlei Entschädigung für Passagiere. Dasselbe gilt bei Reisestorno-Versicherungen - auch diese Zahlen in einem solchen Fall nicht, da sie im Allgemeinen ausschließlich "nicht vorhersehbare Ereignisse" abdecken.

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(red Aig)