In Begleitung seiner Fliegerkollegen in drei weiteren Flugzeugen landete Helmuth Lehner pünktlich zum Fototermin am Flughafen Linz.
Nach 48.840 km und 198,5 Flugstunden kam Helmuth Lehner wohl behalten und gut gelaunt wieder am Ausgangspunkt seiner Weltumrundung an.
Bereits sehnsüchtig erwarteten sein zweieinhalbjähriger Sohn Jörg und seine Frau Margarete die Ankunft am GAC Linz.
Kritik
Aus Fliegerkreisen wurden kritische Kommentare laut, dass seine Weltumrundung keine Gültigkeit habe, da das Flugzeug von Hawaii nach Los Angeles per Boeing 777 Luftfracht transportiert wurde.
Angesprochen auf diese Tatsache, erklärt Lehner: "Das ist völliger Blödsinn. Sogar Hans Gutmann hatte bei seiner Umrundung die Maschine auf dieser Strecke transportieren lassen. Diese Strecke würde 19 Stunden Flugzeit entsprechen und er kenne nun seine Grenzen bei 11 Stunden genau. Das wäre reiner Selbstmord gewesen, zumal das Wetter auch nicht besonders mitspielte. Dieses Leg ist nicht alleine mit einem einmotorigen Ultraleicht zu bewältigen."
Auf die Frage, ob er denn nochmals das Abenteuer Weltumrundung eingehen würde, antwortet er klar: "Nein, denn das Risiko ist doch enorm."
Länder und Sitten
Auf Basis aller Erfahrungen ist Lehner jedoch einer fixen Überzeugung: "Es gibt kein perfektes Land auf dieser Welt, außer vielleicht Australien und Neuseeland." Zum Urlaub machen empfiehlt er für alle Reiselustigen aber eindeutig Hawaii.
Von Fischi ist Helmuth Lehner eher entäuscht: "Das Meer ist zwar sehr schön dort, aber doch nicht so schön wie auf Hawaii." Auch die hohe Zahl an Staatsangestellten und die starke Korruption erleichterten ihm den Besuch nicht unbedingt.
Probleme blieben auf der langen Reise nicht aus, aber diese hielten sich dann doch in Grenzen. Ab Australien hatte Lehner mit Zahnschmerzen zu kämpfen, ein Weisheitszahn wurde rebellisch. Zudem forderte die Reise zwei Funkgeräte als Tribut. Alles in Allem aber verschmerzbare Verluste.
Was das Fliegen betrifft so stellte Helmuth Lehner ernüchtert auch fest: "Nirgendwo auf der Welt, ist das Fliegen (Bürokratie, Anm. d. Red.) so kompliziert wie in Österreich und Deutschland." So wurde er niemals nach irgendwelchen Flugzeugpapieren gefragt und in den USA bekam er als Antwort auf die Frage, wo er denn einen Flugplan aufgeben könne, unerwarteter weise sogar die Antwort: "That's unnecessary, request flight following."
Angesprochen auf den aktuellen Spendenstand gab Lehner zu verstehen, dass das gesamte Abenteuer schlussendlich gänzlich von ihm aus privaten Mitteln finanziert wurde.
Wie bereits vor Reiseantritt lobte Lehner die Konstruktion seines Fluggerätes und belegte dies mit der geringen Zeit von zweit Stunden, die er zum Wiederzusammenbau der Maschine nach dem Lufttransport nach Los Angeles benötigte.
Abschließend ist die fliegerische Leistung Lehners zweifelsfrei zu würdigen, Kritik an der Art der Umsetzung seines Projekts ist jedoch durchaus verständlich.
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(red MK)