UFO-Gewerkschaftschef Nicoley Baublies hatte auf Grund der "starren Haltung" der Airline bereits am Dienstag angekündigt, dass das Kabinenpersonal morgen, Freitag, die Arbeit in ganz Deutschland niederlegen werde, sofern der Konzern nicht doch noch zu Schlichtungsgesprächen ohne Vorbedingungen bereit wäre. Lufthansa bot jedoch weiterhin an, in einer Schlichtung zwar Fragen offener Vertragstarif-Aspekte behandeln zu können, nicht jedoch komplexe Angelegenheiten aus dem Manteltarif oder unternehmerische Entscheidungen - etwa die seitens der Gewerkschaft heftig bekämpften Pläne eines Low-Cost-Segments ähnlich Tochterbetrieb Germanwings.
Die beiden zurückliegenden Streiktage haben bereits mehr als 500 Flugausfälle und insgesamt etwa 90.000 betroffene Passagiere mit sich gebracht. Eine Einigung scheint bei den verhärteten Fronten nicht in Sicht: "Wir haben zum Streik aufgerufen. Wenn Lufthansa den Arbeitskampf verhindern will, muss der Vorstand auf uns zukommen", sagte Gewerkschaftsvorsitzender Nicoley Baublies. Lufthansa hingegen sieht ebenso keinen Grund einzulenken: "Wir klopfen nicht bei UFO an", so die Airline.
Jetzt bereitet sich Lufthansa auf den morgigen Stillstand vor. Zwei Drittel aller Flüge wurden bereits gestichen - eine Auflistung ist auf der Webseite der Airline zu finden. Von den zirka 1.200 Annullierungen werden insgesamt in etwa 180.000 Fluggäste betroffen sein. Viele Passagiere wechseln auf Bahn, Auto oder fliegen mit anderen Airlines - Air Berlin hat beispielsweise angekündigt, auf mehreren Strecken größere Flugzeuge zum Einsatz zu bringen.
Schon heute, Donnerstag, fallen 48 Lufthansa-Flüge aus - neben einzelnen Inlandsverbindungen sind es vorrangig Interkontinentalflüge, die abgesagt wurden.
Nicht vom Streik betroffen sind Flüge der Tochtergesellschaften Air Dolomiti, Augsburg Airways, Austrian Airlines, Brussels Airlines, CityLine, Eurowings, Germanwings und SWISS sowie Lufthansa-Codeshare-Flüge.
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(red Aig)