Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) signalisierte der UFO-Vorsitzende auch entsprechende "Kompromissbereitschaft" im Hinblick auf die Sparpläne des Lufthansa-Konzerns. Eine Fortsetzung des Streiks soll es vorerst nicht geben: "Die Lufthansa soll jetzt erst mal zur Besinnung kommen. Wir werden, egal was jetzt in den nächsten ein, zwei Tagen passiert, keine weiteren Streiks planen und verkünden." Es komme nun auf Gespräche an, so Baublies.
Bis heute Mitternacht befinden sich sämtliche Kabinenmitarbeiter von Lufthansa im Arbeitskampf; etwa 1.000 der regulären 1.800 Flüge (darunter 36 Österreich-Verbindungen) wurden bereits im Vorfeld abgesagt, über 100.000 Passagiere sind unmittelbar betroffen. Die Deutsche Bahn hat ihre Kapazitäten vorsichtshalber erhöht, berichtet aber während der ersten Tageshälfte von keinem größeren Andrang.
"Annäherungsversuche" bedeuten keine Schlichtung
Trotz möglicherweise vorsichtiger Annäherung der Streitparteien ist eine endgültige Schlichtung noch nicht in Sicht. Beide Seiten bestätigen "zarte Kontakte", erste Sondierungsgespräche sollen bereits heute stattfinden, wie ein Gewerkschaftssprecher bekannt gab. Allerdings wurde vorerst Stillschweigen über deren Inhalt vereinbart. Auch betont die Gewerkschaft, dass - sollte Lufthansa "wieder nur taktische Spielchen" betreiben - die Streikdrohung nicht vom Tisch ist. Dass man zu einer Lösung finden wird, sei nicht sicher, bleibt man bei UFO vorsichtig.
Seit über einem Jahr laufen die bis dato ergebnislosen Verhandlungen zwischen Gewerkschaft UFO und Lufthansa. Während UFO 5 Prozent mehr Gehalt für die Flugbegleiter fordert, bietet Lufthansa wegen der Wettbewerbssituation nur 3,5 Prozent. Weitere Themen sind der Einsatz von Leihpersonal und die Ausgliederung von Beschäftigten.
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(red Aig)