Laut einer Stellenausschreibung auf der Internetseite "austrianairlines.ag" sucht die AUA für eine Anstellung bei Tyrolean Airways Flugbegleiter. Das Jahresbruttogehalt wird mit 19.530 Euro angegeben.
Für die AUA (bisher) unüblich, sind die Verträge des neu einzustellenden fliegenden Personals jedoch auf drei Jahre befristet. Bisher hatten Flugbegleiter (neben dem obligatorischen Probemonat) im Regelfall einen auf sechs Monate befristeten Vertrag, der anschließend in ein unbefristetes Dienstverhältnis umgewandelt wurde, sofern sich der Mitarbeiter bewährt hatte.
Eine AUA-Sprecherin erklärte dagegen gegenüber unserer Redaktion, dass diese Praxis "nicht unüblich" sei, sondern vielmehr ein "normales Instrument zur Personalsteuerung."
Dem widersprechen allerdings von Austrian Wings befragte Flugbegleiter. Alle gaben übereinstimmend an, dass diese Praxis bisher im Konzern nach ihrem Wissensstand keineswegs "üblich" gewesen sei. Spätestens nach sechs Monaten seien ihre Verträge in unbefristete Arbeitsverhältnisse umgewandelt worden. Einige äußerten die Befürchtung, dass diese neue Praxis die Vorstufe zu einer Art Lohndumping sein könnte.
Denn während unbefristet angestellte Mitarbeiter in gewissen zeitlichen Abständen automatische Gehaltserhöhungen erhalten, fällt dies bei Kollegen, die womöglich alle drei Jahre einen komplett neuen befristeten Vertrag unterschreiben, unter Umständen weg. Ebenso bei Mitarbeitern, deren Vertrag nicht verlängert wird, die aber zu einem späteren Zeitpunkt erneut befristet angestellt werden.
Derartige Sorgen scheinen nicht aus der Luft gegriffen zu sein: So soll die britische Billigfluglinie EasyJet die befristeten Verträge von 29 Flugbegleitern mit Monatsende nicht verlängern, weil die Mitarbeiter in eine höhere Gehaltsstufe fallen würden.
Die aktuelle Stellenausschreibung habe auch nichts mit dem Abgang von mehr als 200 Flugbegleitern im Rahmen des Betriebsüberganges zu tun, hieß es von der AUA. Vielmehr gebe es "immer eine gewisse Fluktuation durch Abgänge, Schwangerschaften, und dergleichen, die durch Neuaufnahmen ausgeglichen" würden.
Auch das sehen aktive Flugbegleiter, die nach eigenen Angaben "an der Grenze der Belastbarkeit" arbeiten, anders.
(red)