International

Flughafen Düsseldorf bietet Mitarbeitern der Ground Handling GmbH Ersatzarbeitsplätze an

Fortschritte bei der Sanierung der Flughafen Düsseldorf Ground Handling GmbH (FDGHG): Die Geschäftsführung der Flughafen Düsseldorf GmbH wird den Mitarbeitern für jeden abzubauenden Arbeitsplatz bei der Abfertigungstochter Flughafen Düsseldorf Ground Handling GmbH (FDGHG) einen Ersatzarbeitsplatz im Konzern anbieten. Der Entscheidung vorausgegangen waren in den vergangenen Wochen umfangreiche Prüfungen relevanter Sachverhalte. In den kommenden Wochen sollen in lösungsorientierten Gesprächen zwischen Konzern und Betriebsrat sowie in bereits terminierten Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft ver.di die Übergangsmodalitäten festgelegt werden.

"Als Konzerngeschäftsführung haben wir immer die Position vertreten, den bei der FDGHG notwendig gewordenen Stellenabbau bestmöglich im Sinne der Mitarbeiter und ihrer Familien zu gestalten. Dazu stehen wir. Mit dem heutigen Tag können alle Mitarbeiter auch zukünftig weiter am Flughafen arbeiten", erklärte der Sprecher der Flughafen-Geschäftsführung, Christoph Blume, in seiner Funktion als Arbeitsdirektor am Freitag.

In den vergangenen Wochen waren bereits 120 Stellen bei der Flughafen Düsseldorf Security GmbH (FDSG) zur Neubesetzung ausgeschrieben worden. Darüber hinaus hat sich die Konzern-Geschäftsführung dazu entschieden, den so genannten PRM-Service mittelfristig in die Eigenverantwortung der FDSG zu geben. Unter anderem zu diesem Zwecke werden dort in Zukunft noch einmal bis zu 200 Stellen neu geschaffen werden. Der PRM-Service (Abkürzung für People with Reduced Mobility) betreut an internationalen Flughäfen auf Wunsch mobilitätseingeschränkte Fluggäste, unterstützt beim Check-In-Prozess sowie bei der Sicherheitskontrolle, bringt die Passagiere bis auf ihren Sitzplatz im Flugzeug beziehungsweise holt sie nach Ankunft dort auch wieder ab. Aktuell wird der PRM-Service noch im Auftrag des Flughafens von einem Drittanbieter durchgeführt.

Gemeinsam erklärten die Geschäftsführer Christoph Blume und Thomas Schnalke: "Auf Anregung des Betriebsrates haben wir die PRM-Thematik einer eingehenden Prüfung unterzogen und sind zu dem Ergebnis gekommen, dieses Geschäftsfeld mittelfristig wieder in den Konzern zu integrieren. Für Mitarbeiter, die sich dennoch auf dem Arbeitsmarkt neu orientieren möchten, werden wir auch das Freiwilligen-Programm bei der FDGHG aufrechterhalten. Allen FDGHG-Mitarbeitern, deren Leben aber der Flughafen ist, sichern wir hiermit zu, dass wir ihnen einen neuen Arbeitsplatz an anderer Stelle im Konzern anbieten werden.“

Über die Hintergründe

Auf Initiative der Europäischen Union wurden die so genannten Bodenverkehrsdienste (u.a zuständig für Be- und Entladung von Flugzeugen, Passagier-, Crew- und Gepäck-Transport, Enteisung) 1999 EU-weit liberalisiert, um den Wettbewerb in dieser Branche zu forcieren. Als Folge bietet am Flughafen Düsseldorf seitdem ein Drittanbieter den Airlines seine Dienste an, der auf Grund fehlender tariflicher Bindung ein deutlich niedrigeres Lohnniveau hat und somit signifikant günstiger am Markt anbieten kann. Die Flughafen Düsseldorf Ground Handling GmbH (FDGHG) hat im Zuge des zugenommenen Wettbewerbs trotz erheblicher Anstrengungen seit fünf Jahren kein positives Jahresergebnis mehr erzielt, wie der Flughafen Düsseldorf in einer Erklärung mitteilte. Für das Geschäftsjahr 2012 rechnet das Unternehmen mit einem Verlust in Höhe von zwölf Millionen Euro. Die wirtschaftliche Situation wurde Ende 2011 durch die Ankündigung einer großen Fluggesellschaft verschärft, den Ende 2013 bei der FDGHG auslaufenden Vertrag nicht verlängern und stattdessen zum günstigeren Mitanbieter wechseln zu wollen. Mit dem Fortgang der Airline verliert die FDGHG mehr als 50 Prozent ihres Auftragsvolumens.

Im Zuge dieser Entwicklungen und der damit verbundenen notwendig gewordenen Anpassung des Personalstamms von aktuell rund 800 Mitarbeitern hat sich die Geschäftsführung der FDGHG gemeinsam mit der Konzern-Geschäftsführung dazu entschlossen, ein Sanierungskonzept auszuarbeiten, an dessen Ende eine zukunftsfähige Abfertigungstochter steht, die ausgewählte Bodenverkehrsdienstleistungen wirtschaftlich am Markt anbieten kann. Das Konzept wurde in der September-Sitzung des Aufsichtsrates der Flughafen Düsseldorf GmbH vorgestellt und sieht die Sicherung von dauerhaft 428 Arbeitsplätzen in der FDGHG vor. Gleichzeitig hat die Konzern-Geschäftsführung zu jedem Zeitpunkt darauf hingewiesen, dass sie ihrer sozialen Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern gerecht werden und, wenn möglich, auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten wolle. Mit dem nun neu ausgesprochenen Angebot von 200 neu zu besetzenden Arbeitsplätzen für den PRM-Service wäre für jeden Mitarbeiter der FDGHG eine berufliche Perspektive gefunden.

(red / Flughafen Düsseldorf)