Österreich

AUA-Boss Albrecht: "Fliegen wird teurer"

Der Rückzug von Konkurrent NIKI (eine Tochter der angeschlagenen deutschen Billigfluglinie Air Berlin) aus einigen Destinationen in Osteuropa sei für ihn "nicht überraschend" gekommen, wie AUA-Vorstand Jaan Albrecht gegenüber der Tageszeitung "Kurier" erklärte.

Nach dem Rückzug von NIKI aus Belgrad, Bukarest und Sofia evaluiere die AUA nun eine Aufstockung ihrer Flüge zu diesen Zielen.

Ob mit dem Wegfall der Konkurrenz auf diesen Strecken auch wieder die Flugpreise steigen, ließ Albrecht gegenüber dem "Kurier" offen. Allerdings geht Albrecht grundsätzlich von einem Anstieg der in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunkenen Ticketpreise aus: "Klar, wir sagen, dass Fliegen teurer wird, insgesamt."

Als Begründung führt er verschiedene Belastungsfaktoren, wie Kostenstrukturen, Steuern, die hohen Treibstoffpreise sowie den geplanten Klimazertifikatehandel der EU an.

Generell sieht Albrecht die Luftfahrtindustrie laut "Kurier" in "höchstem Maße durch externe Krisen beeinflusst und verweist darauf, dass viele einst große Airline-Namen vom Himmel verschwunden seien oder ums Überleben kämpften. Als Beispiele nannte er SAS, Malev und Spanair.

Kritisch äußerte sich Albrecht zur Unternehmenskultur innerhalb der AUA bei seinem Amtsantritt vor einem Jahr. Damals sei die AUA zwar "auf dem Papier" seit zwei Jahren privatisiert gewesen, "nicht aber in der Kultur beziehungsweise im Kollektivvertrag".

Das Jahr 2012 sei von harten aber dringend notwendigen Entscheidungen geprägt gewesen, beispielsweise der Kündigung des KV für das Bordpersonal, dem Betriebsübergang auf Tyrolean oder der Ausflottung der Boeing 737.

"Saniert" sei die AUA nach wie vor nicht, aber zumindest "stabilisiert", so Albrecht weiter.

Im kommenden Jänner will der Vorstand mit dem Betriebsrat des kaufmännisch-technischen Personals über eine Reform des Kollektivvertrags sprechen um "Produktivitätsstärkungen" zu erreichen.

(red)