"Unsere Performance der ersten neun Monate weist ein zweistelliges Umsatzwachstum sowie einen starken Rentabilitätsanstieg auf. Das belegt unseren klaren Fokus auf ergebnisorientiertes Programm-Management“, so EADS CEO Tom Enders. „Operative Herausforderungen bleiben uns jedoch erhalten, besonders bei Eurocopter und Airbus. Bis Ende des Jahres liegt unser Schwerpunkt auf Cash-Generierung. Dabei kommt es insbesondere auf Flugzeugauslieferungen an.
Angetrieben durch das Wachstum in allen Divisionen stieg der Umsatz von EADS in den ersten neun Monaten 2012 um 14 Prozent auf € 37,3 Mrd. (9M 2011: € 32,7 Mrd.). Die 2011 neu erworbenen Unternehmen trugen zu diesem Wachstum rund € 1 Mrd. bei. In den ersten neun Monaten 2012 bewegten sich die Auslieferungszahlen weiterhin auf hohem Niveau – mit 405 Flugzeugen bei Airbus Commercial und 300 Hubschraubern bei Eurocopter. Im September absolvierte die Ariane-5-Rakete von Astrium ihren 51. erfolgreichen Start in Folge.
Das EBIT vor Einmaleffekten – die Kennzahl zur Erfassung der operativen Gewinnspanne ohne Berücksichtigung einmaliger Effekte aus Rückstellungsveränderungen oder Währungsschwankungen – betrug rund € 1,9 Mrd. (9M 2011: rund € 1,1 Mrd.) für EADS sowie rund € 1,2 Mrd. (9M 2011: rund € 0,4 Mrd.) für Airbus. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geht auf Verbesserungen im operativen Geschäft von Airbus Commercial zurück; insbesondere die günstige Volumenentwicklung und eine bessere Preisgestaltung wirkten sich positiv aus. Das Wachstum bei Astrium ist vor allem auf eine verbesserte Produktivität und die Integration von Vizada zurückzuführen. Das EBIT* von Eurocopter blieb stabil – trotz eines ungünstigen Produktmix im dritten Quartal und höherer Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen. Cassidians Rentabilität ist 2012 erwartungsgemäß von der Transformation und der Internationalisierung des Geschäfts geprägt.
In den ersten neun Monaten 2012 wirkten sich die Währungsdifferenz von Dollar-Zu- und Abflüssen zu unterschiedlichen Zeitpunkten sowie bilanzielle Neubewertungen mit rund € 70 Mio. positiv auf das EBIT aus.
Die Aufwendungen für das A350-XWB-Programm in Höhe von € 124 Mio. blieben gegenüber dem ersten Halbjahr 2012 unverändert, da Airbus gemäß dem im Juli kommunizierten angepassten Zeitplan Fortschritte macht. Das Programm bleibt dennoch herausfordernd.
Wie geplant, macht Airbus mit der technischen Lösung für die Verbindungsklammern zwischen Flügelhaut und innerer Flügelstruktur (wing rib feet) der A380 Fortschritte. Die Aufwendungen dafür beliefen sich in den ersten neun Monaten 2012 auf insgesamt € 0,2 Mrd. Da Airbus an seinem ursprünglichen Ziel von 30 A380-Auslieferungen festhält, werden die Aufwendungen für das Gesamtjahr 2012 weiterhin auf rund € 260 Mio. geschätzt.
Das Konzernergebnis stieg deutlich auf € 903 Mio. (9M 2011: € 421 Mio.). Dies entspricht einem Gewinn je Aktie von € 1,10 (9M 2011: € 0,52). Das Konzernergebnis* vor Einmaleffekten(4) spiegelt die starken operativen Ergebnisse wider und erhöhte sich auf € 1,1 Mrd. (9M 2011: € 607 Mio.).
Das Finanzergebnis belief sich auf € -337 Mio. (9M 2011: € -212 Mio.). Das Zinsergebnis fiel gegenüber 2011 auf € -237 Mio. (9M 2011: € -9 Mio.), vor allem aufgrund gesunkener Zinserträge infolge der Entwicklung des allgemeinen Zinsniveaus. 2011 hatte das Zinsergebnis zudem von einem Einmaleffekt in Höhe von € 120 Mio. aufgrund der Beendigung des A340-Programms profitiert.
Das Übrige Finanzergebnis von € -100 Mio. (9M 2011: € -203 Mio.) beinhaltet im Vergleich den ersten neun Monaten 2011 einen höheren positiven Effekt aus wechselkursindizierten Neubewertungen. Dieser Posten umfasst auch die Aufzinsung diskontierter Rückstellungen.
Die Aufwendungen für eigenfinanzierte Forschung und Entwicklung (F&E) blieben mit € 2.145 Mio. (9M 2011: € 2.151 Mio.) weitgehend stabil.
Die Investitionen stiegen weiterhin, insbesondere bei Airbus für das A350-XWB-Programm und die Produktionssteigerung bei Single-Aisle- und Langstreckenflugzeugen. Darin sind aktivierte Entwicklungskosten, hauptsächlich für die A350 XWB, bereits berücksichtigt.
Im Cashflow im vierten Quartal sollten sich die anstehenden Auslieferungen und Zahlungen institutioneller Kunden und die resultierende Trendwende beim Nettoumlaufvermögen niederschlagen.
Der Free Cash Flow nach Kundenfinanzierungen belief sich auf € -3.376 Mio. (9M 2011: € 155 Mio.).
Die Nettoliquidität von EADS betrug € 8,1 Mrd. (Jahresende 2011: € 11,7 Mrd.) und spiegelt einen Beitrag von € 331 Mio. zum Pensionsplanvermögen sowie eine Dividendenzahlung von rund € 370 Mio. wider.
Der Auftragseingang belief sich auf € 50,4 Mrd. (9M 2011: € 93,9 Mrd.) und fiel für alle Divisionen vielversprechend aus. Der Auftragseingang in den ersten neun Monaten 2011 beinhaltete die auf der Paris Air Show eingegangenen außergewöhnlich hohen Bestellungen, insbesondere für die A320neo.
Ende September 2012 lag der Auftragsbestand von EADS bei
€ 547,5 Mrd. (Jahresende 2011: € 541,0 Mrd.) und stellt somit eine gute Grundlage für künftiges Wachstum dar.
Der Auftragsbestand im Verteidigungsgeschäft belief sich auf € 51,1 Mrd. (Jahresende 2011: € 52,8 Mrd.).
Ausblick
Der Ausblick von EADS für das Geschäftsjahr 2012 basiert auf der Annahme, dass Weltwirtschaft und Luftverkehr gemäß der vorherrschenden unabhängigen Prognosen wachsen und dass die aktuelle Eurokrise zu keinen größeren Turbulenzen führt.
Die Neun-Monats-Ergebnisse bestätigen das Wachstum und den Aufwärtstrend des Konzerns; EADS bekräftigt deshalb seine Gewinnprognose für 2012 mit wachsender Zuversicht.
In diesem Jahr wird Airbus voraussichtlich rund 580 Zivilflugzeuge ausliefern, einschließlich der angestrebten Auslieferung von 30 A380.
Die Zahl der Bruttobestellungen sollte sich zwischen 600 und 650 Flugzeugen bewegen und somit die Zahl der Auslieferungen übersteigen.
Angesichts der soliden operativen Leistung des Konzerns erwartet EADS 2012 ein EBIT vor Einmaleffekten von rund € 2,7 Mrd.
Infolgedessen rechnet der Konzern für 2012 mit einem Gewinn je Aktie* vor Einmaleffekten von rund € 1,95 (2011: € 1,39) – bei einem erwarteten Steuersatz für das Gesamtjahr von knapp unter 30 Prozent.
(red / EADS)