Erst vor kurzem wurde bei Augsburg Airways nach Ihrem Beschluss, dort weitere fünf Embraer-Flugzeuge für Lufthansa zum Einsatz zu bringen, das Cockpitpersonal noch erheblich aufgestockt.
Mit Ihrer Entscheidung, diese Fluggesellschaften ins Nichts zu stoßen, ist Ihr Konzept, fünf Regionalgesellschaften im Wettbewerb gegeneinander fliegen zu lassen, endgültig gescheitert.
Allein die seinerzeit im Falle der Contact Air getroffene Aussage durch Vorstandsvertreter, dass Lufthansa sowohl Contact Air als auch Augsburg Airways als Zulieferer betrachtet, für die man keine Verantwortung trage, war ein Schlag ins Gesicht aller Piloten, Kabinen- und Bodenbeschäftigten dieser Unternehmen.
Im Ergebnis der jüngsten Entscheidung allerdings stehen erneut hunderte von Arbeitsplätzen zur Disposition.
Unternehmerische Freiheit bedeutet auch soziale Verantwortung!
Wir erwarten von Ihnen, dass Sie auch die Verantwortung übernehmen, dass für die Piloten der Augsburg Airways wieder Perspektiven geschaffen werden.
Es kann nicht im Interesse der deutschen Luftverkehrsindustrie sein, dass gut ausgebildete Piloten auf der Suche nach einem Arbeitsplatz Deutschland den Rücken kehren müssen, um in China oder in den Golfstaaten ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Auch dadurch werden diese, mit Lufthansa und anderen deutschen Airlines im Wettbewerb fliegenden Gesellschaften, unterstützt.
Wir fordern Sie daher öffentlich auf, Ihrer Verantwortung ganzheitlich gerecht zu werden, die Sie für alle Arbeitsplätze der Konzern- und Verbundunternehmen tragen. Das gilt auch für Augsburg Airways.
Vorstand und Vorsitzende Tarifpolitik
Vereinigung Cockpit e.V.
Frankfurt, den 7. November 2012
(red / Vereinigung Cockpit)