Auch hier ist der Airbus A380 das Maß aller Dinge. Er ist ein fliegender Superlativ. 73 Meter Länge, 80 Meter Spannweite, 24 Meter Höhe, 15.200 Kilometer Reichweite, Platz für 526 Passagiere und ein Verbrauch von drei Liter Treibstoff pro 100 Passagierkilometer - bei Ihrem neuen Vorzeigejet setzt die Lufthansa auf Größe und Effizienz. Bereits die Abfertigung des Riesenjets vor dem Linieneinsatz auf der Route Frankfurt-Tokio ist ein logistischer Kraftakt. Nur 70 Minuten Zeit hat die Bodencrew, um das Flugzeug mit Catering, Fracht und Gepäck zu belanden.
Auf dem Weg nach Tokio kümmern sich 21 Flugbegleiter in dem durchgängig zweistöckigen Flugzeug um das Wohl der Passagiere. Was als Traumjob in den 50er Jahren begann, ist heute einer von vielen Berufen in der ständig wachsenden Serviceindustrie. SPIEGEL TV ist dabei, wenn bei einer siebenwöchigen Schulung die angehenden Flugbegleiter alle Service- und Sicherheitsaspekte für den Arbeitsalltag über den Wolken lernen: von der Brandbekämpfung, über das Evakuieren der Passagiere bis zum Verhalten nach einer Notwasserung - simuliert im Schwimmbecken. Beim ersten Einsatz in einem Air Berlin-Jet auf der Strecke Berlin Tegel-Gran Canaria und zurück müssen die Neulinge zeigen, was sie gelernt haben.
Mit vollem Magen fliegt es sich leichter. Für das gastronomische Wohl der Passagiere sorgen spezialisierte Catering-Unternehmen wie LSG Sky Chefs. Essen über den Wolken ist keine leichte Aufgabe, denn in 10.000 Metern Höhe herrschen andere Bedingungen als in einer Küche am Boden. Das Geschmacksempfinden ist durch den Niederdruck und die geringe Luftfeuchtigkeit in der Kabine beeinträchtigt. Und: Die Gerichte müssen exakten Vorgaben entsprechen, damit sie überhaupt über den Wolken aufgewärmt und ausgeteilt werden können. Über 77.000 Essen produzieren die Mitarbeiter in Frankfurt so pro Tag.
Noch edler geht es nur mit dem eigenen Privatjet. SPIEGEL TV begleitet den amerikanischen Multi-Milliardär Michael Dezer in einem seiner Privatjets auf dem Weg von New York nach Miami. Die Vorteile des Reisens im Privatjet liegen auf der Hand: Flexibilität, kein Stress und Privatsphäre - das nötige Kleingeld vorausgesetzt. Für Michael Dezer ist diese exklusive Art des Reisens eine absolute Notwendigkeit.
Wahre Grenzgänger am Himmel sind die sogenannten 'Vogelmenschen': Sie springen aus Flugzeugen in 4.000 Metern Höhe, stürzen sich von Bergkuppen oder Wolkenkratzern. Nur mit Hilfe ihres Körpers, einem Wingsuit-Spezialanzug und einem Gefühl für Luftströmungen jagen sie in die Tiefe. Der Flug im Wingsuit kommt dem Traum vom eigenständigen Fliegen wohl am nächsten. Sie jagen mit bis zu 280 Stundenkilometern und 90 Sekunden lang ohne technische Hilfen wohin sie wollen. Denn der Flügelanzug bremst den freien Fall soweit ab, dass Gleitflüge möglich werden. Erst kurz vor der Landung zieht der Wingsuiter den Fallschirm und landet sanft auf dem Boden. Einmal im Jahr messen sich in Marl die Besten Wingsuit-Springer und versuchen, ihre Weltrekorde zu überbieten. Besonders angesagt unter Wingsuitern ist auch das hochriskante Base-Jumping. Die Vogelmenschen aus Marl pilgern daher alljährlich nach Lauterbrunnen in die Schweiz, um ganz legal ihr Können beim Sprung von bis zu 600 Meter hohen Felswänden zu beweisen.
Nicht weniger waghalsig ist Rainer Wilkes Job. Weltweit gibt es nur eine Handvoll Helikopterpiloten mit einer Kunstfluglizenz. Rainer Wilke ist einer davon - und er gilt als der Beste. Mit einem alten deutschen Polizeihubschrauber dreht Wilke Pirouetten und Loopings in der Luft, dass Zuschauern der Mund offen stehen bleibt. Der 63-jährige Wilke zieht für das Flying Bulls-Team von Flugtag zu Flugtag und zeigt, wie er die Schwerkraft scheinbar außer Kraft setzen kann.
Als Frau in der Männerdomäne Fliegerei behauptet sich Peggy Krainz seit vielen Jahren erfolgreich. Sie ist Deutschlands einzige Wingwalkerin. Wingwalken - das heißt bei knapp 200 Stundenkilometern aus dem offenen Cockpit ihres Doppeldeckers klettern und in 300 Metern Höhe über dem Boden im hautengen Kostüm auf der Tragfläche herumturnen. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten Friedel Walentin, der am Steuer des Doppeldeckers sitzt, lässt die gelernte Friseurin die goldene Zeit der Fliegerei wieder aufleben, in der Piloten und Stuntleute sogenannte Flugzirkusse gründeten und die Zuschauer mit atemberaubenden Manövern unterhielten.
SPIEGEL TV berichtet in der großen Samstags-Dokumentation über Pioniere, Helden und Grenzgänger der Fliegerei, aber auch über die großen und kleinen Katastrophen auf dem Weg zur Eroberung des Himmels.
(red UB / VOX / Spiegel TV)