Die Begegnungen zwischen den Nobelpreisträgern und dem Fotografen Volker Steger begannen stets damit, dass der gebürtige Baden-Württemberger jedem Laureaten einen weißen Bogen Papier und eine Packung Buntstifte überreichte. Dann stellte er sie vor die Herausforderung „Bitte zeichnen Sie ihre mit dem Nobelpreis gekrönte Entdeckung!“. Am Ende porträtierte Steger die Nobelpreisträger mit ihren Zeichnungen. "Fast alle Laureaten waren von der ungewöhnlichen Aufgabe sehr überrascht, schließlich hatte ich ihnen im Vorfeld nichts davon verraten", erklärt Volker Steger. "Die Idee dahinter war, ihre Spontanität einzufangen. Die Zeichnungen von Nobelpreisträgern der Disziplinen Physik, Chemie und Physiologie oder Medizin erwiesen sich als ebenso unterschiedlich und facettenreich wie die ‚noblen Künstler‘, die sie geschaffen hatten. Eines haben sie dennoch alle gemeinsam: Sie zeigen die Schönheit intellektueller Leistungen und geistiger Arbeit."
Die 50 abgelichteten Nobelpreisträger stammen aus den drei Disziplinen Physik, Chemie und Physiologie oder Medizin. Die Ausstellung zeigt die gesamte Kollektion von Stegers Portraitfotos und einige der Originalzeichnungen der Laureaten. Ergänzt wird sie durch eine Auswahl an Interviews, Filmaufnahmen und digitalen Präsentationen, die sich mit den Nobelpreisträgern selbst und ihren Arbeiten beschäftigen. Volker Steger gewährt überdies einen Einblick in sein neuestes Projekt "Nobel Labs 360°". Zudem wird den Besuchern die neue Mediathek der Lindauer Nobelpreisträgertagungen vorgestellt. Ausgehend von den in Lindau vortragenden Laureaten präsentiert dieses innovative Projekt ein Jahrhundert moderner Wissenschaftsgeschichte. Es wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie die Carl-Zeiss-Stiftung gefördert.
Die meisten Porträts wurden auf den Lindauer Nobelpreisträgertagungen aufgenommen. Jedes Jahr investieren zwischen 20 und 30 Nobelpreisträger ihre Zeit, um nach Lindau zu reisen und mit rund 550 herausragenden Nachwuchswissenschaftlern aus bis zu 70 Ländern zum wissenschaftlichen und persönlichen Austausch zusammen zu kommen. Für eine Vielzahl der Teilnehmer führt der Weg nach Lindau über das Frankfurter Luftverkehrsdrehkreuz.
(red / Fraport)