International

Air Baltic setzt auf neues Anflugverfahren in Riga

Die lettische Airline Air Baltic startet zusammen mit zwei Partnern Quovadis und Latvijas Gaisa Satiksme (LGS) ein neues Projekt namens "Ankunfts-Modernisierung für eine bessere Effizienz in Riga" (AMBER) zur Reduzierung von Emissionen. Am Flughafen Riga wird dazu ein neues Anflugverfahren eingeführt, um Flüge über Wohngebiete zu vermeiden und damit die Lärmbelastung für die Menschen in der Region zu vermindern. Zusätzlich können dadurch Kraftstoffverbrauch und Emissionen eingespart werden.

Martin Gauss, CEO von Air Baltic freut sich über die Einführung satellitengestützter Anflugverfahren am Flughafen Riga: „Damit übernehmen wir eine Führungsrolle. Unsere neuen Bombardier Q400 Next Gen Turboprop-Flugzeuge werden deutlich „grüner“ fliegen. Der Schlüssel in diesem Projekt sind unsere Partner: die Airbus-Tochter Quovadis, LGS, die lettische Agentur für ziviles Fliegen, und der Flughafen Riga.“

Das Hauptziel des AMBER-Projektes ist es, neue Anflugverfahren am internationalen Flughafen Riga einzuführen, um CO2-Emissionen und Lärmbelastung am Flughafen und in der unmittelbaren Umgebung zu reduzieren. Davon betroffen ist vor allem die touristische Region von Jurmala, die nordwestlich des Flughafens an der Küste Lettlands liegt. Die neue Flugbahn wird bis zu 30 nautische Meilen kürzer in Richtung der Start- und Landebahn sein, als die derzeitige Route. Dies ermöglicht eine Reduzierung der CO2-Emissionen um bis zu 300 kg auf jedem Q400-Flug.

„Die neuen Verfahren für umweltfreundlichere Flüge, die mit den Bombardier Q400 Next Gen Turboprops durchgeführt werden, stehen letztlich allen Fluggesellschaften zur Verfügung, die mit den entsprechend ausgestatteten Flugzeugen nach Riga fliegen. Auch für unsere neuen Bombardier CSeries-Maschinen wird dieses Verfahren ermöglicht. Ab 2015 stehen diese Flugzeuge zur Verfügung und werden durch ihren äußerst geringen Treibstoffverbrauch weitere Vorteile bringen“, erklärt Kapitän Pauls Calitis, Vice President Flight Operations von Air Baltic.

Die anfängliche Gestaltung und Simulationstestphase im AMBER-Projekt wird bis zum Frühjahr 2013 durchgeführt werden. Piloten und Fluglotsen werden an Simulatoren in realistischen Szenarien für dieses neue Verfahren ausgebildet. Bis Sommer 2013 sollen etwa 100 Flugversuche durchgeführt und die CO2-Einsparungen analysiert werden, die als Grundlage für grüne Turboprop-Operationen dienen.

Das AMBER-Projekt wird von Air Baltic in Zusammenarbeit mit QUOVADIS (einer Airbus-Tochter, die auf den modernen Flugbetrieb spezialisiert ist) und Lettlands Air Navigation Service Provider LGS durchgeführt. Sponsor ist das Forschungsprogramm zum Luftverkehrsleitsystem für den einheitlichen europäischen Luftraum SESAR. Mit diesem Projekt wird SESAR zeigen können, dass sich die gesamte gewerbliche Luftfahrt, einschließlich regionaler Flüge, umgestalten lässt, um die Auswirkungen auf die Umwelt deutlich reduzieren zu können.


(red NE / Air Baltic / Titelbild: Air Baltic Boeing 737  - Foto: Austrian Wings Media Crew)