Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierten die Flughafen Vorstände Mag. Julian Jäger (COO) und Dr. Günther Ofner (CTO) die Passagierzahlen des abgelaufenen Jahres 2012. Der Flughafen Wien konnte im Jahr 2012 mit insgesamt 22.165.794 Passagieren ein neues Rekordergebnis beim Passagieraufkommen verzeichnen. Der Zuwachs von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr - insbesondere durch den Zuwachs nach Osteuropa von 12,1 Prozent gestützt - liegt deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 1,9 Prozent.
Der Einbruch des Frachtegeschäfts um 9,2 Prozent ergibt ebenso eine Reduktion des maximalen Abfluggewichts um 1,7 Prozent.
Austrian Airlines Group mit größtem Passagieranteil
Das Wachstum der Passierzahlen ist vor allem der ansässigen Carrier AUA (inkl. Lufthansa) und Niki zu verdanken. Die Lufthansa-Gruppe konnte insgesamt eine Steigerung von 3,5 Prozent verzeichnen und beförderte insgesamt 13.468.925 Passiere. Airberlin mit Niki kommt auf 4.058.434 Passiere, einer Steigerung von 6,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2011.
Im Ranking der Airlines gemessen am Passagieranteil führt die Austrian Airlines Group mit 49,5 Prozent, vor NIKI mit 12,0 Prozent, Airberlin mit 6,3 Prozent und Lufthansa mit 5,5 Prozent. Unter den Top-Ten-Airlines am Flughafen Wien liegen außerdem Germanwings mit einem Anteil von 2,2 Prozent am Gesamtpassagieraufkommen, British Airways und Turkish Airlines mit jeweils 1,7 Prozent sowie Swiss Intl., Air France und Emirates mit Anteilen von jeweils 1,5 Prozent.
In diesem Ranking verzeichneten Turkish Airlines, Emirates und Lufthansa die stärksten Zuwächse beim Passagieraufkommen. Die durchschnittliche Auslastung der Flüge stieg von 69,6 Prozent im Jahr 2011 auf 73,0 Prozent.
Top-Destinationen 2012
Das höchste Passagieraufkommen verzeichnete die Destination Frankfurt mit 593.565 Passagieren, gefolgt von London mit 468.874 Passagieren und Zürich mit 453.461 Passagieren. Die Reihung für Osteuropa lautet: Moskau 320.640 Passagiere vor Bukarest mit 245.454 und Sofia mit 224.825 Fluggästen. Die meisten Passagiere auf der Langstrecke konnte Bangkok mit 111.265 Fluggästen verbuchen, gefolgt von New York mit 87.103 Fluggästen und Tokio mit 77.390 Fluggästen.
Das Destinations-Spektrum wurde 2012 erweitert und umfasst nun 179 Destinationen.
Rückgang beim Frachtvolumen
Das Frachtvolumen am Flughafen Wien ist, nach einem Rückgang von 7,2 Prozent im Jahr 2011, auch 2012 um 9,2 Prozent auf 252.276 Tonnen zurückgegangen. Die reine Luftfracht verzeichnete dabei mit 178.054 Tonnen einen Rückgang von 10,9 Prozent, das Trucking sank um 4,8 Prozent auf 74.222 Tonnen. Stark zurückgegangen sind hier die Frachtflüge aus Korea, sowie die Belly-Fracht.
Die großen Zuwächse im Cargo-Bereich am nicht weit entfernten Flughafen Bratislava sieht Mag. Jäger jedoch nicht als Konkurrenz.
Unternehmensziele erreicht
Der finanzielle Zustand des Flughafens wird von Dr. Ofner als sehr positiv dargestellt: "Die Investoren haben wieder Vertrauen in uns gewonnen."
Ein deutlicher Produktivitätsgewinn von 10 Prozent, durch eine Personalreduktion von fünf Prozent und einer Null-Lohn-Runde bis Mai 2014, markiert die Halbzeit zum anpeilten Ziel einer Gesamtsteigerung von 20 Prozent.
Ausblick auf 2013
"Für 2013 erwarten wir ein Passagierwachstum von 1 bis 2 Prozent, insbesondere aufgrund der Strategien der beiden größten Carrier am Standort, Austrian Airlines und Niki, zur Ausweitung ihrer Kapazitäten und der allgemeinen Entwicklung hin zum Einsatz größerer Flugzeuge." so der Vorstand des Flughafens über die erwartete Entwicklung für das Jahr 2013. Das größte Potential sieht Jäger in der Entwicklung der Langstrecke der AUA, sowie im 2013 neu hinzugekommen Griechenland-Drehkreuz der Airberlin.
Als größter Wachstumstreiber gilt der Flugverkehr nach Asien, aber auch der Verkehr nach Osteuropa nimmt weiter zu.
Anschließend an die Wiedereröffnung des Check-In 1, wurde Check-In 2 geschlossen. Im ersten Halbjahr soll nun eine Entscheidung über das weitere Vorgehen fallen. Der Vorstand muss zwischen einem kompletten Neubau des 1960 eröffneten Gebäudeteils oder einer tiefgehenden Renovierung entscheiden.
Ebenfalls im Sommer wird das Ende des laufenden Schlichtungsverfahrens über den Skylink erwartet. Der Flughafen erhofft sich davon weitere Schadenersatzzahlungen in der Höhe von bis zu 20 Mio. Euro.
Positiv für die Investoren ist die erwartete leichte Steigerung der Dividende für das laufende Jahr.
Die Immobilien Stragie
Zur Optimierung des Immobilien-Strategie wird in den kommenden Tagen eine neue Position in der Flughafen Wien AG besetzt, die dieses Nicht-Kerngeschäft betreuen soll. Konkret geht es um den eventuellen Abstoß des Businesspark Fischamend und der Cargo Nord Immobilien bei entsprechend guter Marktlage.
Zudem ist dringend eine Erweiterung des Hotelangebotes am Flughafen notwendig. Dazu soll ein Budget-Hotel im Preisbereich von etwa 100 Euro pro Nacht entstehen.
Der Vorstand gab im Zuge der Pressekonferenz bekannt, einen weiteren Wartungshangar in diesem Jahr errichten zu wollen.
(red CZ,MK / Flughafen Wien, Titelbild: Vorstände Jäger und Ofner bei der Pressekonferenz - Foto: Austrian Wings Media Crew)