In der ersten Abstimmung im Dezember 2012 sprach sich eine überwältigende Mehrheit der Piloten dafür aus, das von Ryanair etablierte Vertretungssystem mit sofortiger Wirkung einzustellen. Mit diesem System wurden nur 25 Prozent der Ryanair Pilotenschaft vertreten, während die übrigen 75 Prozent ohne jegliche Form der kollektiven Vertretung auskommen mussten. 99,3 Prozent der Piloten hatte zudem gefordert, dass eine neue Vertretung allen Piloten offenstehen muss – unabhängig von Basis und Rang im Unternehmen.
Diese zweite Abstimmung hat gezeigt, dass die Pilotenschaft von Ryanair bei ihrer Vertretung gegenüber Ryanair demokratische Prinzipien einfordert.
In der Vergangenheit hat Ryanair deutlich gemacht, dass sie nur mit ihren eigenen Piloten verhandelt. Das legt nahe, dass die Piloten keinen Anspruch darauf haben sollten, ihre Vertreter selbst zu nominieren oder zu wählen – obwohl bei solchen Verhandlungen technische, rechtliche und finanzielle Expertise gefordert ist. In Italien aufkommende Versteuerungsthemen stellen die Defizite früherer Vertragsabschlüsse heraus und zeigen die Notwendigkeit unabhängiger Sachkenntnis für alle zukünftigen Verhandlungen.
Die nächste Abstimmung wird ab dem 15. Februar 2013 beginnen. Die Piloten sollen dann darüber entscheiden, welche speziellen Themen ihre Interessenvertretung mit dem Unternehmen verhandeln soll und wer sie vertreten soll. Weitere Informationen: RPG – Ryanair Pilot Group
Die Vereinigung Cockpit ist der Berufsverband des Cockpitpersonals in Deutschland. Er vertritt die berufs- und tarifpolitischen Interessen von derzeit rund 8.700 Mitgliedern bei sämtlichen deutschen Airlines und sieht darüber hinaus seine Aufgabe in der Erhöhung der Flugsicherheit in Deutschland.
(red / VC / Titelbild: Ryanair Boeing 737-800 (EI-EKE) - Foto: Austrian Wings Media Crew)