Die Entwicklung
Im Jahre 1984 wurden der Öffentlichkeit die Pläne für den Airbus A320 vorgestellt. Dieses Modell sollte den klassischen Flugzeugbau, diesseits und jenseits des Atlantik, in den Schatten stellen. Bis auf die Standby Instrumente sollten im Cockpit alle analogen Anzeigen durch 6 Multifunktionsdisplays ersetzt werden. Die größte Neuerung aber war, dass der neue Airbus über einen sogenannten Sidestick, vergleichbar mit einem Computerjoystick, gesteuert werden würde.
Der A320 flog erstmals im Februar 1987 und ein knappes Jahr später stellte Air France die neue Maschine in Dienst. Im A320 sorgt modernste Computertechnik für Sicherheit: So ist beispielsweise ein Überziehen (Stall) der Maschine im Regelfall unmöglich. Ebenso führt der Computer Steuerbefehle, welche die Struktur des Flugzeugs überlasten würden, nicht aus. Allerdings standen vor allen Dingen von konventionellen Mustern auf den A320 umgeschulte Piloten der neuen Philosophie kritisch gegenüber und waren teilweise mit dem neuen Gerät überfordert.
Gerade in der Anfangsphase gab es einige tödliche Unfälle kurz hintereinander, die zwar nicht unmittelbar und juristisch auf die neue Technik zurückzuführen waren, jedoch dennoch zu einem Umdenken führten. Hatte Airbus bisher sein neuestes Wunderwerk gerne als einfach zu fliegen angepriesen, wurden nun Systeme und Anzeigen nachgebessert und mehr Wert bei der Ausbildung auf die Schnittstelle Mensch/Maschine gelegt. Seit Einführung dieser Maßnahmen haben sich der A320 und seine Familienmitglieder als sichere, wirtschaftliche und komfortable Passagierflugzeuge für Kurz- und Mittelstrecken bewährt.
Zwischen 1989 und 2002 kamen schließlich die Modelle A321, A319 und A318 auf den Markt. Sie alle basieren auf dem A320, und bieten aufgrund ihrer unterschiedlichen Rumpflängen Platz für 107 (A 318) bis 212 (A321) Passagiere.
Sie verfügen über den gleichen Rumpfdurchmesser und das gleiche Cockpit wie der A320. Dadurch können die Crews die Muster A318 bis 321 mit einer einzigen Typenberechtigung führen, und auch die Kosten für Wartung und Ersatzteilbevorratung werden durch die Verwendung baugleicher bzw. ähnlicher Kompetenten gesenkt.
So setzte beispielsweise auch die heimische Austrian Airlines auf die A320 Reihe als Ersatz für ihre MD80-Flotte und betreibt gegenwärtig neben den Kurz- und Mittelstreckenmustern A319, A320 und A321. Und auch die ausgeflotteten Boeing 737 werden durch Jets der A320-Familie ersetzt.
Im Jahr 2012 gab Airbus die Aufwertung der A320-Familie durch das Projekt "Neo" bekannt und machte die erfolgreiche Flugzeugfamilie somit fit für die Zukunft.
(red / Titelbild: Austrian Airlines Airbus A320, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew