Österreich

Eurofighter: Kritik vom Rechnungshof

In seinem bereits siebenten Bericht zur Causa Eurofighter übt der österreichische Rechnungshof deutliche Kritik an der Einführung und dem Betrieb des Systems sowie an Norbert Darabos.

So könne der RH 120 Millionen Euro Einsparungen, die vom ehemaligen Verteidigungsminister Norbert Darabos (SP) angegeben wurden, nicht nachvollziehen.

Kritik an Einsatzbereitschaft von Fluggerät und Piloten

"Durchschnittlich waren rund 24 % (2010) beziehungsweise rund 32 % (2011) der Gesamtflotte wegen fehlender Ersatz- und Umlaufteile nicht einsatzbereit, wobei Beeinträchtigungen insbesondere im zweiten Halbjahr 2011 vorlagen", stellt der RH-Bericht nüchtern fest.

Im Klartext bedeutet dies, dass rund ein Drittel der Flugzeuge nicht einsatzbereit sind. Es sei auch zu Engpässen bei der Versorgung mit Ersatzteilen gekommen.

Die Piloten seien außerdem aufgrund mangelnder Flugpraxis nicht voll einsatzfähig, heißt es in dem Bericht weiter: "Keiner der Eurofighter-Piloten erreichte die vom BMLVS für die volle Einsatzbefähigung vorgesehene jährliche Flugstundenleistung. Statt 110 Flugstunden jährlich absolvierten sie im Durchschnitt 74 Stunden (2010) bzw. 70 Stunden (2011)."

Und dabei sind selbst 110 Flugstunden pro Jahr noch verhältnismäßig wenig, um im Ernstfall ein Hochtechnologiekampfflugzeug wie den Eurofighter sicher zu beherrschen. So liegt der Standard für Piloten in NATO-Streitkräften beispielsweise bei 150 bis 200 Flugstunden pro Jahr.

Vom Verteidigungsministerium hieß es, dass man sich noch in der Einführungsphase befinde, die 2015 abgeschlossen sein werde. Die Luftraumsicherung sei jederzeit gewährleistet gewesen.

(red / Titelbild: Eurofighter - Foto: Markus Zinner/Bundesheer)