Reportagen

Fotoreportage: NIKI erhält ersten A320 mit Sharklets

Als einer der ersten europäischen Airbus Kunden übernahm die heimische Fluggesellschaft NIKI heute, Dienstag, 26.März, einen Airbus 320 der mit der neuesten Sharklet-Technologie ausgestattet ist. Die feierliche Übergabe fand im deutschen Airbus Werk in Hamburg-Finkenwerder statt. Für Austrian Wings begleitete Martin Dichler den Auslieferungsflug nach Wien.

Der mit 180 Sitzplätzen ausgestattete Jet mit der österreichischen Kennung OE-LER, verstärkt die bisher aus 18 Flugzeugen bestehende NIKI Airbus Flotte. Bei der derzeit aktuellsten Version des A320 handelt es sich um ein Flugzeug, welches an den Flügelspitzen mit einem jeweils 2,5 Meter hohen Sharklets ausgerüstet wurde.

Blick in die Produktionshallen des Airbus-Werkes in Hamburg-Finkenwerder
Blick in die Produktionshallen des Airbus-Werkes in Hamburg-Finkenwerder

Die gebogenen Flügelspitzen bewirken einen reduzierten Kraftstoffverbrauch von bis zu minus -4%, gegenüber einer A320 ohne Sharklets.

Die Übergabe des ersten A320 mit Sharklets an NIKI wurde mit einer Torte gefeiert
Die Übergabe des ersten A320 mit Sharklets an NIKI wurde mit einer Torte gefeiert

Bei NIKI belaufen sich die jährlichen Kerosinkosten auf etwa 130 Millionen Euro, durch den Einbau der Sharklets können so laut Angaben von NIKI pro Flugzeug an die 320.000 Euro jährlich eingespart werden.

Air Berlin arbeitet seit Jahren an dem Projekt "Ökoeffizientes Fliegen". Durch diverse Maßnahmen soll in diesem Projekt der Treibstoffverbrauch der Air Berlin Flugzeugflotte reduziert werden. Schon heute liegt der durchschnittliche Kerosinverbrauch der Flotte nach Angaben des Konzerns bei niedrigen 3,4 Litern pro 100 Passagierkilometer. Es ist das erklärte Ziel von Air Berlin, diesen Wert in den nächsten Jahren nochmals auf 3 Liter pro 100 Passagierkilometer zu senken.

NIKI-Pressesprecherin Milene Platzer, Geschäftsführer Christian Lesjak und NIKI Vice-President Sonja Exner
NIKI-Pressesprecherin Milene Platzer, Geschäftsführer Christian Lesjak und NIKI Vice-President Sonja Exner

Der geringere Kraftstoffverbrauch wirkt sich aber nicht nur günstig auf die Kerosinkosten für den Betreiber NIKI aus, sondern hilft außerdem die Umwelt zu schonen. Durch den reduzierten Verbrauch können so pro Jahr und Flugzeug rund 1.200 Tonnen CO2 Ausstoß eingespart werden. Die neue Technologie begünstigt aber nicht nur den Treibstoffverbrauch und CO2 Ausstoß, sondern steigert zugunsten des Betreibers zusätzlich auch noch die Reichweite und Nutzlast des Flugzeuges.

Erster NIKI A320 (OE-LER) mit Sharklets - Foto: Martin Dichler

Bereits nach zwei Jahren sollen dadurch die zusätzlichen Kosten der Sharklets kompensiert sein, weshalb die Konzernführung von Air Berlin den Umbau seiner bestehende A-320 Flotte bereits evaluiert.

Die Erfolgsgeschichte des europäischen Airbus 320, von dem bereits 6041 Stück bestellt wurden (Stand Februar 2013) geht auf das Jahr 1988 zurück, Austrian Wings berichtete.

Unter der Federführung des früheren deutschen Airbus Chefs und späteren Air Berlin Vorstandes Hartmut Mehdorn, wurde das erste Serienflugzeug mit der neuartigen "Fly by Wire" Steuerung ausgestattet. Dabei wird die Steuerung des Flugzeuges nicht durch bis dahin übliche Hydrauliksyteme bedient, sondern durch die Übermittlung von elektrisch-digitalen Impulsen. Obwohl der A320 Verkauf Anfangs nur schleppend voran ging, konnte sich der laut Airbus Listenpreis € 85 Millionen teure Airbus Jet, durch seinen geringen Kraftstoffverbrauch, seine Nutzerfreundlichkeit und die hohe Kommunalität innerhalb der A318/319/320 Flugzeugfamilie, innerhalb kürzester Zeit einen guten Ruf erwerben. Der Konkurrent BOEING musste schon bald erkennen, dass die Marktführerschaft im Single Aisle Bereich sehr schnell von AIRBUS übernommen wurde. Bereits im Jahre 2011 gingen 68% aller Bestellungen für Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge an den europäischen Flugzeugproduzenten AIRBUS.

Die Crew des Überstellungsfluges gemeinsam mit Geschäftsführer Christian Lesjak
Die Crew des Überstellungsfluges gemeinsam mit Geschäftsführer Christian Lesjak

Auslieferungsflug in die neue Heimat

Am 26.März war es endlich soweit, NIKI Airbus Flottenchef Robert Semm übernahm sein neues Flottenbaby. Bereits vor einer Woche begannen er und seine NIKI Techniker mit einem umfangreichen Abnahme und Testflugprogramm in Hamburg- Finkenwerder. Während insgesamt nur drei Testflügen wurden die Steuersysteme, der Funk, die Landeklappen oder das APU getestet. Natürlich wurde der Airbus an insgesamt drei Tagen sowohl außen als auch in der Kabine auf Beschädigungen kontrolliert, bevor das Flugzeug zur Überführung freigegeben wurde. Im Rahmen einer Presseveranstaltung übernahm NIKI Geschäftsführer Mag. Christian Lesjak sein neuestes Flugzeug und freute sich sichtlich über den neuen Flottenzuwachs.

Kurz nach dem Start in Hamburg-Finkenwerder; im Hintergrund sind zwei A380 in den Farben von Emirates zu sehen
Kurz nach dem Start in Hamburg-Finkenwerder; im Hintergrund sind zwei A380 in den Farben von Emirates zu sehen

Um 14:50 Uhr hob Flug HG 1320 zu seinem ersten offiziellen NIKI Flug von Hamburg Finkenwerder nach Wien-Schwechat ab. Mit dem wackeln der Flügelspitzen verabschiedete sich die OE-LER von seinen Geburtsort Hamburg- Finkenwerder und stieg in Richtung Osten auf seine vorgegebene Flughöhe.

NIKI-Flottenchef Robert Semm im Cockpit auf den Flug nach Wien
NIKI-Flottenchef Robert Semm im Cockpit auf den Flug nach Wien

Nach nur 75 Minuten landete das Flugzeug bei dichtem Schneefall auf seiner neuen Heimatbasis in Wien-Schwechat.

Bei der Ankunft der OE-LER in Wien herrschte dichtes Schneetreiben - Foto: Thomas Ranner
Bei der Ankunft der OE-LER in Wien herrschte dichtes Schneetreiben - Foto: Thomas Ranner

Schon am kommenden Freitag wird der Airbus auch seine operative Taufe auf einem NIKI Charterflug nach Malaga erleben. Zahlreiche Passagiere werden sich genauso wie das fliegende Personal, über das neue Airbus Flugzeug freuen.

Text & Fotos (sofern nicht anders angegeben): Martin Dichler
Titelbild: NIKI A320 mit Sharklets (OE-LER) in Hamburg Finkenwerder - Foto: Martin Dichler