"Insgesamt hat sich unser Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012 gut entwickelt und wir haben die Erwartungen erfüllt. In einem schwierigen Umfeld konnte der Flughafen Frankfurt ein im Vergleich zu vielen anderen deutschen und europäischen Flughäfen klares Plus von über einer Million Passagieren erzielen. Mit den getätigten Investitionen am Standort Frankfurt haben wir wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Sie verschaffen uns die notwendigen Wachstumsreserven und sichern die Konnektivität, die Zuverlässigkeit und ein hohes Serviceniveau für eine Steigerung unserer Wettbewerbsfähigkeit", kommentierte Fraport-Vorstandsvorsitzender Stefan Schulte die Geschäftsentwicklung 2012.
Das Segment Retail & Real Estate trug zu der positiven Entwicklung der Finanzzahlen bei, maßgeblich dafür war die Steigerung des erzielten Retail-Erlöses pro Passagier. Dieser konnte – begünstigt durch die Inbetriebnahme der Terminalerweiterung A-Plus mit 12.000 Quadratmetern Retail-Fläche – von 3,17 Euro auf 3,32 Euro zulegen. Im Segment Aviation sorgten die gestiegenen Passagierzahlen und höhere Flughafen-Entgelte für ein Plus beim Umsatz und beim operativen Ergebnis (EBITDA). Gleichzeitig sind Abschreibungen und Finanzierungskosten durch den nunmehr ganzjährigen Betrieb der neuen Landebahn und die Inbetriebnahme des neuen Flugsteigs A-Plus deutlich angestiegen, sodass das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) rückläufig war. Das Segment Ground Handling verzeichnete durch das rückläufige Frachtgeschäft und geringere Höchststartgewichte, beides insbesondere in Folge des Nachflugverbots wie auch der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Situation, Rückgänge im Umsatz und Ergebnis gegenüber dem Vorjahr. Im personalintensivsten Geschäftsfeld des Konzerns wirkte sich darüber hinaus der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst am deutlichsten in Form von gestiegenen Personalaufwendungen auf das operative Ergebnis aus. Dank einer weiterhin erfreulichen Entwicklung der internationalen Konzern- Flughäfen trug das Segment External Activities & Services positiv zum Konzern-Ergebnis bei. Neben dem Heimatstandort Frankfurt hält Fraport an vier internationalen Airports eine Beteiligungsquote von mindestens 50 Prozent (Antalya/Türkei, Lima/Peru, Varna und Burgas/beide Bulgarien) sowie Minderheitsbeteiligungen und Managementverträge an acht weiteren Flughäfen. Das Portfolio soll weiter ausgebaut werden.
Trotz der zufriedenstellenden Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr wies Schulte darauf hin, dass die Situation der europäischen Luftverkehrsindustrie aktuell durch konjunkturelle und strukturelle Herausforderungen gekennzeichnet ist: "Das makroökonomische Umfeld wird auch im Jahr 2013 anspruchsvoll bleiben. Die branchenspezifischen Belastungen aus dem weiterhin geplanten europäischen Emissionshandel und der deutschen Luftverkehrssteuer haben dämpfende Wirkungen auf die Luftverkehrsnachfrage und führen dementsprechend zu Angebotsreduzierungen bei den Airlines. Für den Flughafen Frankfurt gehen wir dennoch von einer im Wesentlichen stabilen Passagierzahl im laufenden Geschäftsjahr aus", sagte Schulte. Neben einem Passagiervolumen auf Vorjahresniveau rechnet der Fraport-Vorstand für das Jahr 2013 mit einem Anstieg der Umsatzerlöse um bis zu fünf Prozent und einem Anstieg des operativen Ergebnisses (EBITDA) auf rund 870 bis 890 Millionen Euro. Das Konzern-Ergebnis werde im Wesentlichen wegen weiter steigender Abschreibungen und Finanzierungskosten unter Vorjahresniveau liegen.
(red / Fraport / Titelbild: Flughafen Frankfurt, Symbolbild - Foto: Wikimedia Commons)