Bekannt wurde Perešin als er sich am 25. Oktober 1991 auf einer Aufklärungsmission mit seiner unbewaffneten MiG-21R im Tiefflug nach Österreich absetze und in Klagenfurt landete. Die "MiG über Klagenfurt" sorgte damals im ganzen Land für Aufregung und füllte die Titelblätter der Zeitungen, zumal es den österreichischen Luftstreitkräften nicht gelungen war, den Jet rechtzeitig abzufangen.
Als Grund für seine Flucht gab der Kroate Perešin an, nicht länger im Dienst der jugoslawischen Volksarmee gegen seine eigene Landsleute kämpfen zu wollen. Politisches Aysl beantrage er allerdings keines, sondern kehrte vier Tage nach seiner Ankunft in Österreich in den unabhängigen Teil Kroatiens zurück.
Dort wirkte er am Aufbau der kroatischen Luftwaffe mit, die zu diesem Zeitpunkt gerade einmal über zwei erbeutete MiG-21 und einige Propellermaschinen verfügte. Ab 1993 war er Kommandant der 1. Jagdstaffel des jungen Landes.
Im Jahr 1995 nahm er an der kroatischen Militäroperation Bljesak teil, wobei seine MiG-21 von serbischer Flak getroffen und so schwer beschädigt wurde, dass Perešin mit dem Schleudersitz aussteigen musste. Unglücklicherweise befand sich die Maschine zu diesem Zeitpunkt in der Nähe des serbisch kontrollierten Ortes Bosanska Gradiška und der Pilot wurde von Truppen der Republika Srpska gefangen genommen. Seither galt der 37-Jährige als vermisst.
Am 4. August fand zwischen Serben und Kroaten ein Austausch gefangener und gefallener Soldaten statt. Auch Perešins Leiche befand sich darunter. Die genaue Todesursache wird bis heute unter Verschluss gehalten, es wird allerdings vermutet, dass er die Landung am Fallschirm überlebte und nach seiner Gefangennahme getötet wurde.
Am 10. September 1997 erklärte Kroatien seinen Nationalhelden offiziell für tot und richtete ihm fünf Tage später auf dem Mirogoj-Friedhof in Zagreb ein Staatsbegräbnis aus.
Die Luftwaffenakademie in Zadar/Zemunik sowie die Schule für Luftwaffentechnik in Velika Gorica tragen seit einigen Jahren den Namen "Rudolf Perešin".
Und am 3. Mai 1999 enthüllten Kadetten der Luftwaffenakademie auf dem Kirchenplatz von St. Jurje in Gornja Stubica eine Gedenktafel für den Jagdflieger.
Das österreichische Luftfahrtmagazin "Airpower" hat Rudolf Perešin bereits im Jahr 2002 eine ausführliche und lesenswerte Reportage gewidmet.
(red / Titelbild: Rudolf Peresin (links) vor seiner MiG-21, Datum der Aufnahme unbekannt - Foto: Zrakoplovno-tehnička škola "Rudolf Perešin")