Als Teil ihres umfassenden Engagements für Jet Airways wird Etihad Airways eine Finanzspritze von 220 Millionen US-Dollar für den Aufbau und die Stärkung der weitreichenden Partnerschaft beitragen.
Im Rahmen der Vereinbarung über den Verkauf und das anschließende Leasing, die am 27. Februar 2013 bekannt gegeben wurde, erwarb Etihad Airways für 70 Millionen US-Dollar drei Slot-Paare in Heathrow für Jet Airways. Die indische Fluggesellschaft wird mit diesen Slots weiterhin Flüge nach London anbieten.
Etihad Airways wird darüber hinaus für 150 Mio. US-Dollar die Kapital- und Stimmenmehrheit von Jet Airways' Vielfliegerprogramm "Jet Privilege" erwerben. Dies steht unter Vorbehalt der Zustimmung der jeweiligen Behörden und Gremien sowie eines endgültigen Handelsabkommens, das innerhalb der nächsten sechs Monate erwartet wird.
Abhängig von der Zustimmung der jeweiligen Behörden und Aktionäre planen die Fluggesellschaften außerdem eine schrittweise Erweiterung ihres bestehenden Flugbetriebs und die Einführung neuer Strecken zwischen Indien und Abu Dhabi. Reisenden wird damit eine noch größere Auswahl geboten. Das Abkommen erweitert das gemeinsame Streckennetz auf 140 Destinationen und ermöglicht Jet Airways den Aufbau eines Gateways in Abu Dhabi und eine größere Reichweite dank des global wachsenden Netzwerkes von Etihad Airways.
Fluggäste aus 23 indischen Städten werden von Direktflügen zu internationalen Zielen profitieren. Neue Strecken von ihren Drehkreuzen und von Metropol-Flughäfen werden den bestehenden Flugbetrieb von Jet Airways an diesen Flughäfen stärken. Die Vision der indischen Fluggesellschaft ist weiterhin, die Flughäfen in Delhi und Mumbai als ihre primären Heimatdrehkreuze zu etablieren und sie mit Asien, Europa und anderen Weltregionen zu vernetzen.
Einzelheiten zur Investition wurden von James Hogan, President und Chief Executive Officer von Etihad Airways, und Naresh Goyal, Chairman von Jet Airways, bekannt gegeben.
James Hogan sagte: "Wir freuen uns, mit Jet Airways in Indien diese wichtige Phase erreicht zu haben und sind uns sicher, dass die Partnerschaft beiden Fluggesellschaften vielfältige Vorteile und Wachstumsmöglichkeiten bietet. Wir gehen davon aus, dass sie umgehend zu Umsatzsteigerung und Synergien führt und schätzen den Beitrag für beide Fluggesellschaften in den nächsten fünf Jahren auf mehrere hundert Millionen Dollar. Der indische Markt ist für unser Geschäftsmodell des organischen Wachstums und der Minderheitsbeteiligungen elementar. Das Abkommen verbessert unsere Wettbewerbsfähigkeit in einem der größten und am schnellsten wachsenden Märkte der Welt. Wir freuen uns auf die konstruktive Zusammenarbeit mit Jet Airways und ihren Aktionären, um eine zukunfts- und konkurrenzfähige, profitable Fluggesellschaft aufzubauen."
Naresh Goyal sagte: "Mein Dank gilt der indischen Regierung, und insbesondere den Ministerien für Zivilluftfahrt, Handel und Industrie sowie Finanzen. Ihr Weitblick hat für die Einführung jener historischen Reform gesorgt, die nun ausländische Direktinvestitionen in die Zivilluftfahrt in Indien ermöglicht. Diese ausländischen Vermögensanlagen im Binnensektor werden sich positiv auf die Luftfahrtwirtschaft auswirken, für ein höheres Verkehrsaufkommen an unseren Flughäfen sorgen und Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen. Es freut mich ganz besonders, dass wir eine Partnerschaft mit einer Fluggesellschaft eingegangen sind, die unsere kundenorientierte Betriebsphilosophie und unseren Firmenethos teilt. Ich bin zuversichtlich, dass diese Partnerschaft mit Etihad Airways unseren Aktionären nur Vorteile bringen wird - nicht zuletzt unseren Fluggästen, die ab sofort Zugang zu einem weitaus umfangreicheren globalen Streckennetz haben. Diese Transaktion stärkt die Bilanz von Jet Airways weiter und eröffnet vor allem zukünftige Einkommensquellen, mit denen wir nachhaltige Rentabilität und Liquidität erreichen."
Eine Schlüsselkomponente der weitreichenden Partnerschaft ist die Erweiterung des Codeshare-Angebots. Fluggäste können demnach als Mitglied des jeweiligen Vielfliegerprogramms einer Fluggesellschaft wechselseitig Meilen sammeln und einlösen.
Durch die geplante Codeshare-Erweiterung verschafft sich Etihad Airways vor allem Zugang zum rasch wachsenden Reisemarkt Indiens und sichert sich ein zusätzliches Fluggastaufkommen zu ihren Destinationen im Nahen Osten, in Nordamerika und Europa. Gleichzeitig erhalten die Fluggäste von Jet Airways aus verschiedenen Städten Zugang zu einem erweiterten Streckennetz.
Aktuellen Schätzungen zufolge wird der indische Markt im Laufe der nächsten fünf Jahre um jährlich 10 Prozent auf 42 Millionen Reisende anwachsen. Die indische Mittelklasse, die Flugreisen am stärksten nachfragt, wird laut Experteneinschätzung in den nächsten acht Jahren um 200 Millionen Reisende anwachsen.
Derzeit fliegt Etihad Airways neun Flughäfen in Indien an, darunter Delhi, Chennai, Mumbai, Kozhikode, Thiruvananthapuram, Hyderabad, Bangalore, Ahmedabad und Kochi. Insgesamt stehen wöchentlich 59 Flüge im Flugplan.
Die Partnerschaft wird außerdem eine erhebliche Antriebskraft für ein erhöhtes Verkehrsaufkommen am Abu Dhabi International Airport sowie an den internationalen Drehkreuzen von Jet Airways in Mumbai und Delhi bilden.
Beide Fluggesellschaften profitieren von Synergien und Kosteneinsparungen in Bereichen wie Flugzeugbeschaffung, Wartung, Produktentwicklung und Schulung, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung.
So werden beide Airlines Möglichkeiten für den gemeinsamen Einkauf von Treibstoff, Ersatzteilen, Geräten und Bordverpflegung sowie externen Serviceleistungen wie Versicherung und technischer Unterstützung prüfen.
Weitere Kooperationsbereiche betreffen die gemeinsame Schulung von Piloten, Bordpersonal und Technikern sowie die Wartung der von beiden Fluggesellschaften eingesetzten Flugzeugtypen und die Konsolidierung ihrer Vielfliegerprogramme.
Die geplante Eröffnung eines gemeinsamen Projektmanagement-Büros soll dafür sorgen, dass sämtliche Synergien beiden Partnern gleichermaßen zugutekommen.
Wesentliche Eigentumsanteile sowie die betriebliche/operative Kontrolle verbleiben bei indischen Staatsangehörigen, wobei Herr Goyal als Non-Executive Chairman 51 Prozent an der Gesellschaft hält.
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(red / Etihad / Titelbild: Etihad Airbus A330-200 - Foto: Austrian Wings Media Crew)