Hintergrund der Lizensierung sind verschärfte Sicherheitsbestimmungen der Europäischen Union für Luftfracht, die am 29. April europaweit in Kraft treten: Fracht von Unternehmen, die beim deutschen Luftfahrt-Bundesamt nicht als "bekannter Versender" registriert sind – was derzeit auf einen Großteil des Cargo-Umschlags zutrifft – muss von diesem Zeitpunkt an zu 100 Prozent kontrolliert werden. Momentan sind lediglich Stichproben vorgeschrieben.
Verantwortlich für die Kontrolle der Luftfracht sind die jeweiligen Fluggesellschaften und Frachtabfertiger. Zwar setzen diese am Flughafen auch Röntgengeräte ein, allerdings müssen Pakete ab einer bestimmten Größe manuell geöffnet und untersucht werden. Wenn im Zuge der neuen Regelung von Mai an die zu überprüfenden Stückzahlen nun deutlich ansteigen, bietet die Fraport AG den Einsatz ihrer Hundestaffel an. Die Frachtabsuche mit Sprengstoffspürhunden sei, so Fraport, gut in die Abfertigungsprozesse integrierbar, bei den verschiedensten Verpackungsarten möglich und gewährleiste auch bei einem künftig erhöhten Aufkommen zu überprüfender Luftfracht eine effiziente und zügige Kontrolle.
Die Diensthundestaffel der Fraport AG existiert seit 1985 und darf mit der nun erfolgten Lizensierung auch an der Frachtsicherheit mitwirken. Zwischen dem Kauf eines geeigneten Tieres und dem Abschluss seiner Ausbildung zum geprüften Sprengstoffspürhund vergehen etwa neun Monate. Erst dann dürfen die Hunde, deren Fähigkeiten einmal im Jahr überprüft werden, zum Einsatz kommen. Dem neuen Einsatzgebiet der Frachtüberprüfung ging eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Luftfahrt-Bundesamt voraus: Die Behörde überzeugte sich vor Ort von der Ausbildung der Hunde und ihrer Qualifikationen, der Dokumentation der Einsätze sowie der Einhaltung aller Vorgaben und konnte dadurch die Zulassung für den neuen Einsatzbereich erteilen.
(red Aig / Fraport / Titelbild: Fraport-Diensthund im Einsatz - Foto: Fraport AG)