Eine Reise in der Zeitmaschine – Fliegen in der Demokratischen Volksrepublik Korea
Allgemeines zu Nordkorea
Nordkorea ist weit weniger verschlossen als man annehmen möchte. Zur Einreise benötigt man ein Visum, welches man über den Reiseveranstalter beantragen kann. Dieses wird als extra Karte (in blau) für die Einreise in Pyongyang ausgegeben, und bei der Ausreise wieder eingezogen. Wenn man wie Österreich über eine Botschaft der Demokratischen Volksrepublik Korea verfügt, kann man das Visum auch selbst organisieren. Dazu erhält man die nötigen Unterlagen vom Reiseveranstalter.
Nach einem ersten Besuch und einer mehrwöchigen Bearbeitungszeit erhält man dann, nach mehrmaliger Urgenz, sein Visum relativ unkompliziert. Die Botschaft in Wien ist nicht wirklich geübt im Ausstellen von Visa, vermutlich auf den Umstand zurückzuführen, dass Massentourismus in diesem Land noch kein ausgeprägtes Phänomen ist. Der Vorteil und der Nachteil eines Visums über die Botschaft ist, dass man dieses in den Reisepass eingeklebt bekommt. Dieses sehr schöne Souvenir wird bei der Einreise in andere Staaten nicht gerne gesehen, ein Zweitpass ist daher ratsam.
Die Einreisekontrolle nach Nordkorea nimmt nicht einmal 10 Minuten in Anspruch, und das zur Rushhour am Pyongyang Airport. Mobiltelefone und GPS fähige Geräte (auch Kameras mit GPS Marker!!!) werden bei der Einreise zwanglos abgesammelt und bei der Ausreise wieder ausgehändigt, pornografische sowie politische Medien sind komplett verboten. Und wer am Flughafen noch schnell ein paar Roaming Minuten als Andenken auf der Handyrechnung machen will, wird enttäuscht sein: nur nordkoreanische Mobiltelefone funktionieren auch wirklich dort. Ansonsten wird man bei der Grenze relativ schnell abgefertigt, auch meine Full-HD Kamera war dem Grenzpersonal vollkommen egal.
Nordkorea hat einige nationale Traumata hinter sich, neben der Zeit als japanische Kolonie erlitt der kommunistische Teil Koreas im Koreakrieg massive Bombardements welchen ein Viertel der Bevölkerung zum Opfer fiel. Eine Abschottung und die Skepsis gegenüber allem Fremden ist daher menschlich nachvollziehbar. Heute ist Nordkorea das letzte rein kommunistische Land der Welt.
Für die gesamte Reise gehört man einer Gruppe an welche unter Begleitung von Guides steht. Man erlebt diese nicht als "Aufpasser" sondern wirklich große Hilfen welche Blicke hinter die Kulissen ermöglichen die man so nicht erhalten würde. Die Reiseführer sind sehr ehrlich und offen, und sprechen frei über die politischen Gegebenheiten und über weniger schmeichelhaftes, wie zum Beispiel über Versorgungsengpässe bei Nahrung. Will man mit der einheimischen Bevölkerung verkehren, so übersetzen sie gerne und überbrücken die unterschiedliche Kultur. Am Abend, beim Umtrunk an der Bar ist man alleine mit den "Locals" und muss sich mit den paar Brocken Koreanisch welche man so aufnimmt, helfen. Zum Anstoßen mit einem "Schnapserl" reicht es immer, und eigentlich haben alle Nordkoreaner mit welchen wir Kontakt hatten irgendwelche Assoziationen zu Österreich. Dass verwundert angesichts des Umfangs an klassischer Allgemeinbildung (Gesang, Kunst, Mathematik, Sport, militärische Ausbildung, etc.) über welche die Menschen dort verfügen, nicht.
Pyongyang ist eine sehr saubere Stadt, ohne auffallenden Makel. Alle Städte oder Gegenden welche bereist wurden waren ebenfalls äußerst gepflegt. Die Isolation ist dennoch überall spürbar, improvisiert wird in allen Lebensbereichen. Dienstleistungen sind reichlich verfügbar, jedes Dorf verfügt über Schulen und Krankenstationen. Welche Transformation eine Gesellschaft durchmachen muss, wenn Erdöl auf Grund Embargos kaum verfügbar ist, wird in Nordkorea deutlich. Ein Leben fast ausschließlich ohne fossile Brennstoffe ist aus europäischer Sicht eigentlich völlig unvorstellbar. Benzin ist streng rationiert und nur für die Armee ausreichend verfügbar. Man sieht gelegentlich Fahrzeuge als "Holzgaser" betrieben durch die Straßen fahren. Der öffentliche Verkehr wird mit Zügen, der Metro (nur Pyongyang) sowie Oberleitungsbusse abgewickelt. Diese fahren zahlreich und regelmäßig. Mit Diesel betriebene Busse stehen oft still.
Die nationale Fluglinie Air Koryo ist ähnlich der ehemaligen sowjetischen Aeroflot teils dem Militär übertragen und verfügt daher über Kerosin. Bei internationalen Flügen wie nach Peking wird aber immer vollgetankt.
Die Elite des Landes kennt Mangel eher nicht, hin und wieder brausen sogar "Hummer" mit Armeekennzeichen durch die Straßen, Fabrikleiter reisen im Mercedes. Verglichen mit unserer Konsumgesellschaft kann man Nordkorea subjektiv als armes Land bezeichnen. Die Menschen in Nordkorea sind in großem Ausmaß von den Ernteerfolgen der eigenen Landwirtschaft abhängig, diese haben sich in den letzten Jahren verbessert.
Planung
Die Reise wurde über den Reiseveranstalter "Juche Travel" aus England organisiert. Individuell kann man Nordkorea auch bereisen, es ist aber viel schwieriger und eher für Eisenbahnfreunde die erste Wahl. Will man Gast auf Air Koryos Luftfahrzeugen sein, so geht dies am besten mit Unterstützung durch ein spezialisiertes Reisebüro. In Falle der vorliegenden Reise mit Schwerpunkt Fliegen wurde ein Reiseplan mit den diversen Flugzeugtypen festgelegt. Da es sich um die erste Tour dieser Art in Nordkorea handelte, war vieles unklar. Auch wurde ein Flug auf Grund der Größe der Reisegruppe von An-24 auf Tu-134 umgestellt. Um dennoch auf der An-24 fliegen zu können, wurde gegen einen Aufpreis von 100 Euro ein Rundflug angeboten. Man konnte vorab auf allen Flügen Sitzplätze reservieren (first come-first serve). Ich habe sehr früh erkannt, dass bei der nordkoreanischen Reiseleitung die 25 Euro für die Reservierung besser investiert waren als beim englischen Veranstalter, da diese immer den Check- In für die Gruppe durchgeführt hat. Die Poleposition war mir daher immer sicher.
Die Einreise in die DVRK kann über Beijing, Shenyang oder Vladivostok erfolgen. Hin und wieder wird ex Pyongyang auch Macau, Kuala Lumpur und Singapur angeflogen. Diese Flüge dienen aber der Elite des Landes und weniger dem "Inbound" Tourismus. Daher bedarf es der Anreise nach Peking und eines Visums für China. Wahlweise wurde die Ausreise aus Nordkorea über Peking (Tu-204) oder Shenyang (Tu-154B) ermöglicht, wobei die Wahl in meinem Falle auf Shenyang fiel. Lufthansa hatte für den Hinflug nach Peking den A380 nach Peking im Programm, für die Rückreise auf der damals neuen Lufthansa Destination Shenyang- Frankfurt war dann der A340 ein würdiger Abschluss der Reise, vor allem bei einem Preis von unter € 700,00 und der gewohnten Zuverlässigkeit von Lufthansa.
Somit setzte sich der Trip aus folgenden Flügen zusammen:
A319 Austrian Wien – Frankfurt
A380 Lufthansa Frankfurt – Beijing
Il-62M Air Koryo Beijing – Pyonyang
Il-18D Air Koryo Pyongyang – Samjiyon
Il-18D Air Koryo Samjiyon – Pyongyang
Tu-134B-3 Air Koryo Pyongyang – Hamhung
Tu-134B-3 Air Koryo Hamhung – Pyonyang
An-24 Air Koryo Pyongyang Rundflug
Il-62M Air Koryo Pyongyang – Shenyang (Acft Change von Tu-154B)
A340 Lufthansa Sheyang – Frankfurt
A321 Lufthansa Frankfurt – Wien
Der Gesamtaufwand für diese Reise lag inklusive allen Nebenkosten bei ca. 2.500 Euro. Bei Interesse und Anfragen diese Reise betreffend sind meine Kontaktdaten bei der Redaktion hinterlegt.
Anreise
Auf nach Peking ging es auf Austrian im Codeshare mit Lufthansa. Der Start des A319 sei nur am Rande erwähnt, schön war er dennoch! Auch die Landung in Frankfurt auf der neuen Piste konnte sich sehen lanssen.
Obwohl die Erwartungen an den Flug mit der A380 angesichts dessen was in Nordkorea bevorstehen würde, nicht die größten waren, war der Flug und das Flugzeug dann doch erstaunlich spektakulär. Und ja, der A380 ist groß und raubt einem fast den Atem, auch wenn man schon einmal in einer An-124 gestanden hat. Der Take Off war beeindruckend, die Atmosphäre einzigartig.
Nach einem hervorragenden Flug und einem sehr guten Service ging es an den Landeanflug nach Peking.
Bereits im Flugzeug werden die Ausmaße des Smog über der Stadt begreiflich, nach der ersten Nacht waren die Auswirkungen des chinesischen Wirtschaftswunders auf die rezessionsverwöhnten österreichischen Durchschnittslungen beträchtlich.
Am Abend vor der Einreise nach Nordkorea kamen die Teilnehmer der Reisegruppe in einem Restaurant in Peking zusammen um sich kennen zu lernen. Diese kamen wirklich aus allen Weltgegenden.
Am nächsten Tag sollte es dann endlich losgehen.
Bejing – Pyongyang
Schon 2012 war Air Koryo der letzte Betreiber der Il-62, und somit die letzte Chance auf der "Classic" zu reisen. Zwar gab es zu dem Zeitpunkt noch einige in der russischen Spezialfliegerstaffel aus Vnukovo, und Deta Air aus Kasachstan hatte sie als Frachter in Dienst, sonst ist die Il-62 schon Geschichte. Cubana hatte wenige Monate zuvor die Il-62 nach langen Jahren des erfolgreichen Betriebes (auch nach Wien ) ausgeflottet. Eine ex Cubana Maschine sollte das Schicksal in weiterer Folge nach Pyongyang zu Air Koryo verschlagen (mit ungeklärtem Verwendungszweck).
Morgens ging es zum Flughafen, um dort für den Check- in auf die Reisegruppe zu treffen. In der Hoffnung, dass der frühe Vogel den Wurm fängt, war ich der erste vor Ort. Glücklicherweise erhielt ich den vorab bestellten Platz neben den Triebwerken, was wohl aber mehr Glück als Planung war. Der Rest der Gruppe wurde über den Flieger verteilt. Einige nordkoreanische Reisende wurden umgesetzt damit jeder der Gruppe zumindest an einem Fensterplatz saß. Bemerkenswert ist der Umstand das die letzte Reihe im Flieger die Reihe 28 ist, die Reihe 29 sich in der der Mitte des Fliegers am Notausgang befindet.
Mit der Bordkarte in der Hand ging es zur Sicherheitsstraße und weiter in Richtung Ausgang, mit einer ordentlichen Portion Endorphinen im Handgepäck (sowie einem Liter Whisky als "Breitbandmedizin").
Und dann steht sie da, P-885, eine im Jahre 1979 flügge gewordene Il-62M. Bis zum Boarding war noch ein bisschen Zeit, somit war der Bereich mit Sicht auf das Flugzeug gesäumt von Spottern der Reisegruppe. Bereits vor Abflug wurden schon gefühlte Millionen Fotos dieser Schönheit am Vorfelde gemacht.
Dass Einsteigen unterscheidet sich nicht von anderen Fluglinien und Flughäfen. Am Weg in den Flieger zeigte sich, dass auf der Reise der Auslöseton der Digitalkameras das dominierende Hintergrundgeräusch sein wird.
Auf der rechten Seite, gleich hinter der Türe erwartete einen das aufpolierte Typenschild mit der Aufschrift P-885. Am Weg durch die Businessklasse geht es Richtung Reihe 28, der Flieger war voll ausgebucht. Fotos und Videos sind (zu diesem Zeitpunkt noch) von der Crew streng untersagt.
Die Kabine dieser Il-62M ist eigentlich ein Hybrid. Zwar handelt es sich um eine Maschine der Serie M, also mit moderneren D30 Triebwerken, die Kabine entspricht jedoch dem Stand einer klassischen Il-62 mit NK8 Motoren. Diese Konfiguration ist in der Geschichte der Il-62 äußerst selten. Die Schwestermaschine P881 hat bereits ein modernisiertes Interieur mit verschließbarem Stauraum und neuem Design.
Der vibrierende Startup war laut, nach der Stabilisierung der Triebwerke war das Geräuschniveau erträglich. Die Il-62 rollte ohne extra Schub in Richtung Take Off an.
Die "Classic" vereint 2 Tragflächenprofile auf einem Flügel, um so in möglichst vielen Geschwindigkeitsbereichen und Fluglagen den idealen Auftrieb zu haben. Der Übergang der Profile liegt beim charakteristischen "Zahn" an der Flächenvorderkante. Die Abhebegeschwindigkeit Einer Il-62 ist sehr hoch, vermutlich eine der höchsten aller Flieger dieser Größenordnung. Dies rührt daher, dass die Il-62 keine Slats hat, was in einem herrlich schnellen, flachen Take Off und Approach ended.
So war es auch an diesem Tag in Beijing. Vorab: die Il-62 ist hinten bei den Triebwerken laut, sehr laut! Nach 20 Minuten Flug konnte ich am linken Ohr nur mehr dumpf hören, und selbst für den größten Junkie schlage ich in diesem Falle Gehörschutz vor. Die Beschleunigung war mit der eines Widebodies vergleichbar, man merkte auch nicht wirklich wann man in der Luft war. Lediglich der Schatten am Boden verriet es. Kurz nach dem Abflug wurden alle Klappen für die Reiseflugkonfiguration eingefahren.
Im Flug wird der Lärm wahrlich nicht weniger, lediglich pulsierender, was kein Komfortgewinn ist.
Die Bordverpflegung ist für europäische Gewohnheiten wohl schmeckend und reichlich, da beim Hinflug das Catering am Flughafen in Beijing bezogen wird. Zum Essen wird sehr gutes einheimisches Bier gereicht. Der Sitzreihenabstand ist selbst für Nordkoreaner eng bemessen und, wenn man es nicht erlebt hat, unvorstellbar.
Im Zeitraum der Reise waren gerade Wirtschaftsmessen und Ausstellungen in Pyongyang im Gange, daher war die Nachfrage groß und auch die Air China 737 war an diesem Tage voll nach FJS. Auch eine Besonderheit der Il-62 sind ihre Fensterklappen, welche transparent sind.
Im Anflug auf Pyongyang heulten die D30 Triebwerke immer wieder auf. Eine Eigenheit der Il-62 ist, dass sie auf Grund der hohen Anfluggeschwindigkeit die Schubumkehr ca. 70 Meter über Grund fährt und so die Geschwindigkeit senkt und die Nase anhebt. Man kann dies bei genauem Hinhören kurz vor dem Aufsetzen erlauschen.
Da nur auf Triebwerk 1 und 4 eine Schubumkehr installiert ist, wird der Klang etwas gedämpft weitergereicht und ist bei weitem nicht so grollend wie zum Beispiel bei einer Tu-154M, aber Spaß macht es aber allemal. Die Anordnung der Pisten in Pyonyang ist ungewohnt, eine Piste ist komplett gesperrt, und zur anderen nördlichen rollt man sehr, sehr lange. Google Maps ist hier sehr aufschlussreich.
Das schöne an solchen Reisen ist, dass schon vorab immer die Gerüchteküche brodelt. So machte bei diesem Trip das Gerücht von einer Il-14 in Pyongyang die Runde, etwas, das man bei genauem Studium aller veröffentlichten Produktionslisten und Wartungsberichte aller russischen Flugzeugbauer hundertprozentig ausschließen konnte. Was dann am Vorfeld zu sehen war sollte nicht die letzte Überraschung bleiben.
Foto 11: Die Il-14, welche angeblich ein Geschenk der Sowjetunion an Kim Il Sung war. Zwar heißt offiziell, dass die Maschine nicht flugfähig sei, Gerüchte besagen aber, dass sie 2011 bei einer Parade in der Luft war.
Das bekannte Aufnahmegebäude war bei unserer Ankunft bereits zur Hälfte abgerissen. Dies stimmte etwas traurig, war doch der legendäre Bau mit dem Porträt des Präsidenten Kim Il Sung der klischeehafte Empfang schlechthin. Ausgestiegen wurde am Vorfeld hauptsächlich über die mittlere Türe, wie bei russischen Fliegern so üblich (vorne nur für Reisende der Business Klasse), in einem Tempo, dass selbst Jopi Heesters an unserer Reisegruppe vorbei gebraust wäre, denn es gab wirklich viel zu sehen! Es wurde wie wild darauf los fotografiert, diesmal aber "gefechtsmäßig getarnt", damit das Sicherheitspersonal davon nichts mitbekommt. Schon nach einer Minute war klar dass die Nordkoreaner stolz darauf sind dass sich jemand so für ihre Fluglinie und das fliegende Gerät interessiert. Somit wurde ab dann offen fotografiert, wobei man einen tollen Überblick über das Vorfeld bekam.
Nach den oben beschriebenen Einreiseformalitäten ging es mit dem Bus in Richtung Hotel. Dass eine Reise durch Nordkorea viele Seiten zu füllen vermag ist klar, übersteigt aber leider den Rahmen, daher liegt der Schwerpunkt definitiv bei den Flügen.
Auf Grund der Isolation des Landes und der sich in hervorragendem Zustand befindlichen Air Koryo Flotte fühlt man sich schlagartig um 30 Jahre zurück versetzt. Und so vermag es die DVRK diese absolute und definitive Größe „Zeit“ ad Absurdum zu führen.
Das letzte Stück eiserner Vorhang (Ruhetag)
Nach der ersten Nacht ging es nach Kaesŏng (bekannt durch die Sonderwirtschaftszone), in die demilitarisierte Zone. Zwar findet man überall Befestigungen, Panzersperren und das eine oder andere Geschütz, dennoch ist es zumindest auf der Nordseite sehr entspannt zugegangen. Traktoren bestellen die Felder bis an den Zaun der den 38. Breitengrad markiert. Kinder spielen, Leute spazieren und hin und wieder sieht man den einen oder anderen Soldaten in Ausgehuniform. Beim Blick in den Süden erhält man tatsächlich den subjektiven Eindruck dass Aggression und Gefahr eher aus dieser Richtung drohe.
Ein Teil des touristischen Programms ist die Besichtigung der Baracken, in denen der Waffenstillstand zwischen Nord und Süd ausgehandelt wurde, sowie die berühmten blauen Hütten, in denen bis heute verhandelt wird. Um die Zone zu besichtigen muss die jeweils andere Seite den Besuch einer Gruppe beim Feind anmelden. Danach marschieren "zum Schutze der Touristen" die jeweiligen Soldaten in einem skurrilen Prozedere auf und öffnen die Türe zu den blauen Behausungen. In der Zone herrscht wahrlich noch der tiefste kalte Krieg, ein bisweilen überwältigendes und mitunter abstoßendes Gefühl. Auf der Südseite kann man immer wieder US Soldaten sehen, die patrouillieren.
Nach der für Touristen dosierten homöopathischen Menge Kalter Krieg ging es wieder ab ins keimfreie Bett nach Pyongyang zu einer unruhigen Nachtruhe, denn eines war gewiss: ab morgen wird jeden Tag geflogen, und kein Airbus und keine Boeing weit und breit.
Pyongyang – Samjiyon und retour
Um auf der Il-18 2012 fliegen zu können, hatte man die Qual der Wahl zwischen Air Koryo und Daallo in Somaliland. Wobei die somalische Airline zu dem Zeitpunkt nur mehr sehr unregelmäßigen Flugbetrieb mit den kasachischen und kirgisischen Il-18 hatte. Von Mitreisenden, welche bereits auf Daallo flogen, und somit den Vergleich zu Air Koryo hatten, wurde bestätigt, dass die Flugzeuge in Somaliland in sehr "rustikalem" Zustand waren. Dies trifft auf Air Koryos gesamte Flotte nicht zu, alle Flieger waren wie neu, in einem russischen Forum wurde sogar berichtet, dass die neuen Tu-204 von Air Koryo zur ersten Wartung in Russland in besserem Zustand erschienen, als zur Zeit der Auslieferung. Eine Bestätigung des sehr sorgsamen und professionellen Umgangs mit den Flugzeugen.
Der Check In für diesen eigentlich nur für Touristen ausgeführten Flug wurde wieder von den Guides geregelt. Wir waren dennoch nicht die einzigen an Bord, neben einer US Gruppe (mit den besten Sitzen vorne im Flieger) waren auch Soldaten in der ganz hinteren Kabine. Auch hier wurde keine Kapazität verschwendet.
Die Il-18 ist unterteilt in drei Salons, der erste mit 5 (oder 6?) Reihen, auf Höhe der Props kommt die Galley. Der 2. Salon geht bis zur Türe hinter der Tragfläche, über welche eingestiegen wird. Ganz hinten ist dann der dritte Salon, in welchem die Soldaten saßen. Da auf diesem Flieger früher Kim Il Sung flog, sind im hinteren Salon Instrumente montiert, die die Fluggeschwindigkeit und Höhe anzeigen, zusammen mit einem Kompass. Der gesamte Flieger ist im Flug und beim Rollen einfach wahnsinnig leise, entgegen allen Erwartungen. Bei einem Sitzabstand ähnlich dem der AUA Fokker 70 und 100 ist dies ein sehr komfortabler Flieger. Der Lärm nimmt übrigens, entgegen allen Erwartungen, nach hinten hin in der Kabine merklich ab.
Das Bild der einsamen Ilyushin auf der Rampe ist schlichtweg atemberaubend. Die Tatsache dass am Vorfeld so viele "Westler" frei herumlaufen und wie verrückt filmen und fotografieren, im tiefsten Stalinismus, ist jenseits aller positivsten Erwartungen.
Der Startup dauerte bei 4 Props entsprechend, war aber sehr unterhaltsam. P-835, die letzte Il-18 im Dienste Air Koryos und unser Fortbewegungsmittel an diesem Tage war mit ihrem Jungfernflug 1968 und einem zarten Alter von 44 Jahren zum Zeitpunkt unseres Fluges dennoch eine frische Lady, denn auch sie hat, wie alle Air Koryo Flieger, kaum Flugstunden zu verbuchen (nach Recherchen ca. 10.000). Mit durchschnittlichen 39 Stunden monatlicher Nutzung 2012 muss sie vergleichsweise wenig arbeiten. Der lange Taxi zur Startbahn erhöhte die Spannung. Nach dem Line Up und den letzten Checks wurde für eine gute halbe Minute Vollgas gegeben – wie schön! Leider kann man sich das Wetter nicht aussuchen, alleine die Tatsache in einer Il-18 zu sitzen machte aber sehr glücklich!!!
Während des Fluges wurden nur Getränke ausgeteilt, inklusive Bier. Da Air Koryo nur für touristische Zwecke Inlandsflüge durchführt, gibt es keinen Flugplan, jede Verbindung ist ein Charter. Meistens sind die Flughäfen militärische Objekte mit ziviler Mitbenutzung. Obgleich man frei und uneingeschränkt alles fotografieren durfte, wurde man doch gebeten, keine Aufnahmen von militärischen Einrichtungen zu machen. Kontrolliert wurde das aber nicht.
Das übliche Ziel dieses Ausfluges ist nicht die Reise auf der Ilyushin, es ist viel mehr Mount Peaktu, ein mystischer Berg zwischen China und der DVRK. Während des Krieges zog sich Kim Il Sung hierher zurück, um mit seinen Kämpfern zu neuen Kräften zu kommen und die kapitalistischen Mächte bis an den 38. Breitengrad zurückzudrängen. Am Tag des Ausfluges auf Mount Paektu war aber das Wetter so schlecht, dass die Busse witterungsbedingt nicht einmal in die Nähe der Seilbahnen auf den Gipfel kamen. Letztlich war für diese Form der Reisegruppe sowieso die Il-18 das Highlight! Zusätzlich nahm sich die Air Koyo Besatzung Zeit, die Fragen der Gruppe in der Wartehalle zu beantworten. Der Navigator sprach hervorragendes Englisch, der Kapitän und erster Offizier sprachen kaum. Bei allen Flügen war festzustellen, dass die Kabinenbesatzungen sehr gutes Englisch sprechen.
Der Takeoff war unfassbar flach und eine Steigerung zu dem was ich bis dato nur von der Il-62 und der Yak-40 kannte. Man war sich selbst nach drei Minuten Flug nicht sicher ob man vielleicht nicht doch noch rollt. Ruckartige Bewegungen waren der Il-18 fremd, Turbulenzen reichte sie als wohlwollendes Schaukeln an den Fluggast weiter. Leider vermag man das Fluggefühl auf dem sowjetischen Mittelstreckenliner nicht mit anderen Flugzeugen zu vergleichen, der Unterschied ist zu groß. Und auch bei der Landung fragte man sich, wie tief der Kapitän wohl gehen wird, bevor man Boden berührt. Die flachen Winkel bei An- und Abflug waren einfach spektakulär.
Für den nächsten Tag stand die Rückreise nach Sunan Airport in Pyongyang vor uns. P-835 blieb über Nacht am Vorfeld. Alle dieser kleinen Flugplätze in Nordkorea haben diese tolle, eigentümliche, fast familiäre Atmosphäre. Eingecheckt wird durch die Reiseleiter und Flugbesatzung, Bodenpersonal gibt es kaum und dieses scheint wenn von der Militärbasis zu kommen. Am Tag der Ankunft waren am militärischen Gelände einige MiGs aktiv, gehört hat man sie, gesehen leider nicht. Toll war, dass man die Maschine wieder aus jedem Winkel fotografieren konnte.
Das Wetter war an diesem Tage etwas besser und ich hatte Glück, mir einen Platz im eigentlich gesperrten vorderen Salon zu sichern. Somit war der Winkel auf Flächen und Props perfekt, einem schönen Takeoff stand nichts mehr im Wege. Und wieder zeigte sich die Il-18 als samtene Bestie, die auf den Baumwipfeln zu surfen schien...
In der Luft war die Wolkenbildung an jenem Tage so, dass man die Bewegung durch die Luft noch besser fühlen konnte. Auf Grund der Eigenheiten der digitalen Kameras und der Props kommt es je nach Shutter (Kamera) und Drehzahl (Props) zu synchronen Frequenzen. Das Resultat sind bei der Wiedergabe Propeller, welche am Bild zu stehen scheinen, oder aber verbogen sind. Dieser Effekt kommt immer unterschiedlich zur Geltung, und variiert von Wiedergabemedium bis hin zu Mediaplayer- Type.
Der Landeanflug in all seiner Grazie, über eine ganze Reihe militärischer Flugplätze mit stationierten MiG-15, MiG-17, MiG-21 und MiG-29 Jägern sowie Il-28 Bombern hinweg, erschien im Moment des Erlebens unwirklich. Bis heute fällt es schwer, Nordkorea in all seinen Dimensionen und Facetten allumfassend zu begreifen, geschweige denn das Erlebte vollständig zu realisieren.
Pyongyang Joyride
Aufgrund der Größe der Gruppe wurde der Flug nach Samjiyong mit der Ilyushin 18 geführt, und nicht wie zuletzt geplant mit der Antonov 24, die mit ihrer Bestuhlung nur ca. 30 Personen Platz bietet. Einige Reiseteilnehmer waren darüber glücklich, andere, vor allem die die noch nie auf dem Typ geflogen waren, waren weniger happy. Daher wurde für all diejenigen, die noch nie das Vergnügen hatten auf einer An-24 zu fliegen ein Rundflug organisiert. Gegen einen Aufpreis von 100 Euro war der Turboprop dann ziemlich voll.
Zur An-24 sei angemerkt, dass es 2 Versionen gibt, die sich in der Auslegung ihrer Motorisierung grundlegend unterscheiden. Alle An-24 mit der Bezeichnung RV dahinter sowie die An-26 verfügen über ein drittes Triebwerk in der No.2 Gondel. Dieser kleine Booster Turbojet, welcher beim Start aushilft, ähnelt im Konzept dem der Trident 3B. Air Koryo hat beide Untertypen der An-24 in der Flotte, sowohl die (älteren) B als auch die RV. Wie viele flugfähig sind, konnte nicht abklärt werden. Während der Zeit in Pyongyang wurde an vielen der An-24 herum geschraubt. Fakt ist, dass nicht alle einsatzfähig sind. Überhaupt gibt es relativ wenig Hintergrundinformation zu den An-24 in Nordkorea.
Der Check In für den meines Erachtens als surreal einzustufenden "Spaßflug" fand ganz normal an einem Schalter statt. Der Flug hatte eine offizielle Flugnummer und auch eine Zieldestination mit Sondok (Hamhung) angegeben. Tatsächlich ging der Rundflug in diese Richtung, hatte aber als Start- und Zielpunkt Pyongyang.
Die Vorfreude auf alle Flüge in der DVRK ist besonders groß, da die Flugzeuge vor dem Abflug immer von den Parkpositionen auf die Rampe geschleppt werden, und dort die Passagiere warten. Man kann schon aus der Ferne das Transportmittel begutachten. In diesem Falle stand P-637 bereit, eine im Jahre 1966 gebaute An-24B. Die schon als etwas älter zu klassifizierende An-24 war aber, wie nicht anders zu erwarten, in perfektem Zustand.
Am Boden ist die Antonov laut, sowohl beim Stehen mit laufenden Motoren, als auch beim Taxi. Sobald die Leistung erhöht wird, ist auch der Lärm verschwunden.
Beim Abflug war der Steigwinkel erstaunlich steil, die gute Dame bringt eine Menge Kraft mit an den Start.
Das Schöne an der Antonov sind die "dünnen" Fenster, ohne die vielen Kunststoffzwischenlagen. Somit kann man mit ein etwas Weitwinkel schon gewaltige Panoramaaufnahmen machen, vom Prop bis zum Höhenleitwerk in einem Bild. Innen sind die Antonovs sehr gepflegt, schön eingerichtet und verfügen über die üblichen Vorhänge.
Leider war es beim Flug sehr bewölkt, mit dem Resultat dass man anhand des mangelnden Bezuges kaum ein Flugempfinden hatte.
Und wenn man beim filmen die Landung etwas verschläft, vor allem den Moment in dem das Fahrwerk den Boden berührt, dann ist das natürlich schade. Aber auch hier gilt, all die Flüge sind ein solches Erlebnis und können als das berühmte "Sahnehäubchen" bezeichnet werden, war das doch ein vorher nicht eingeplantes Erlebnis.
Pyongyang – Hamhung und retour
In die Industriestadt Hamhung würde die Tu-134B-3 fliegen. Die beiden 134er der Air Koryo gehören zu den letzten gebauten und sind noch relativ jung. P-814 flog zum ersten Mal im Jahre 1984, und war somit zur Zeit der Reise gerade einmal 28 Jahre alt. Bei der B-3 handelt es sich um eine High Density Export Variante der kleinen Tushka, mit maximal 96 Sitzen, wobei Air Koryo mit 84 Plätzen noch vergleichsweise human ist. Im mittlerweile kapitalistischen Russland wurde und wird die Tu-134 (meistens Version A mit 5- Mann- Cockpit und großer Küche) mit nicht mehr als 64 Sitzen betrieben (und 3 Salone). Die Version B hat eine kleine Küche sowie eine andere Salonaufteilung und andere Notausgänge.
Kaum eine Tu-134 ähnelt der anderen. Fest steht dass die kleine Tushka in Air Koryos Farben weder eng noch dekadent bestuhlt ist und dem entspricht, was Sozialismus seinen Flugreisenden idealerweise bieten kann. Dass dabei 3,6 Tonnen Sprit pro Stunde verbrannt werden sei außer Acht gelassen, böse Zungen behaupten, dass alleine 30% des verbrannten Treibstoffs direkt in Lärm umgewandelt werden, ein Ohrenschmaus sozusagen.
Die Tu-134 gibt es als Urvariante, mit kürzerem Rumpf und ohne Schubumkehr, sowie als verlängerte A und B-3. Die Versionen unterscheiden sich innen nicht wesentlich. Hat man zum Beispiel bei UT Air in Russland "Pech", so landet man auf einer modernisierten A Version, welche statt der eleganten Vorhänge Fensterklappen hat (diese zerstören viel vom Tu-134 Flair). In den "moderne"“ Versionen der Tu-134 sind die Fensterabmessungen wegen der neuen Verblendungen innen auch kleiner, die ursprünglichen Fenster der Tu-134 sind riesig (Dreamliner versteck Dich!!!). P-813 und P-814 haben beide noch immer Vorhänge.
Der Takeoff gen Norden mit der Sonne im Rücken war genau richtig. Hat man sich im Flieger gut platziert, so kann man von seinem Platz aus beobachten, wie das Hauptfahrwerk eingezogen wird. Dieser Winkel verdeutlicht die Verwandtschaft zwischen der Tu-134 und der Tu-154. Und mit ein Bisschen Glück sieht man sich selbst als Schatten...
Hamhung liegt an der Küste im Osten des Landes. Das Meer dort ist glasklar. Der Flughafen wird wieder militärisch genutzt und war erstaunlich aktiv. Viele An-2 flogen Platzrunden, einige setzten Fallschirmspringer ab. Beim Landeanflug konnte man die vielen Kukuruzniki (Russische Bezeichnung für die An-2) am Rand der Piste sehen.
Das D-30 Triebwerk der Tu-134 ist zwar ein Turbofan, die Menge an Bypass Luft ist aber gering. Das Resultat sind hohe Drehzahlen, hoher Kerosinverbrauch, ohrenbetäubender Lärm und eine richtig fette Schubumkehr.
Hamhung ist die zweitgrößte Stadt in Nordkorea. Sie gilt als Zentrum der Schwerindustrie, ein Besuch in einem Ammoniumwerk steht hier repräsentativ am Programm. Hamhung unterscheidet sich bereits deutlich von Pyongyang, mit einem Charakter ähnlich einer Arbeiterstadt. Nach der Besichtigung einiger Sehenswürdigkeiten wurde zum Abendessen Hundesuppe gereicht, eigentlich mehr ein sehr scharfer Hundeeintopf.
Übernachtet wurde wahlweise in einer klassischen Feriensiedlung am Strand, oder aber in einem Fünfsternhotel welches gerade neu eröffnet wurde. Gegen einen Aufpreis von € 100,00 konnte man sich dem unbeschreiblichen Luxus in dieser Unterkunft hingeben. Nach einem sehr kühlen Bad im Meer ging es am nächsten Morgen Richtung Flughafen, "heim" nach Sunan Airport an Bord unserer Tu-134B-3.
Der Check In war wie gewohnt in einem kleinen, edlen und für Nordkorea typischem Aufnahmegebäude. Das Vorfeld in Hamhung ist an Straßen angeschlossen sodass man kann direkt auf das Vorfeld fahren kann.
Am Haltepunkt an der Piste wurde noch einmal kräftig Schub gegeben, dann die Bremsen gelöst es ging los.
Der Flug dauerte gerade einmal etwas mehr als 20 Minuten, Zeit genug um die Tu-134 voll auszufliegen. Anders als bei vielen Flugzeugen fährt die kleine Tupolev ihr Fahrwerk nicht selten schon im Reiseflug aus. Ein Grund ist, dass sie über keine ausreichenden Luftbremsen verfügt und um schnell Höhe abbauen zu können, andererseits ist das Fahrwerk dem Standard Procedure entsprechend der erste Punkt in der Checkliste für die Landekonfiguration.
Der Anflug auf Pyongyang ist wie immer etwas Besonderes, und die Schubumkehr ein Traum. In den Kurven bei hohem Anstellwinkel fühlt man sich sowohl in der Tu-134 als auch in der Tu-154 wie in einem Kampfflieger. Vielleicht trügt der Schein, aber Tupolevs werden immer sehr sportlich geflogen.
Pyongyang – Shenyang
Bereits 2012 war die klassische Tu-154 extrem selten, bei Air Koryo stehen bis heute 2 im Dienst, eine B und eine etwas modifizierte B-2. Im Jahre 2013 hat man, was die gesamten B Serien angeht, in Nordkorea die letzte Möglichkeit, eine mit NK-8 betriebene Tu-154 regulär als Passagier zu fliegen. Der Unterschied zur M ist ein älteres Kabinendesign und ein Sound der dem der Tu-134 und der B727 sehr nahe kommt.
Wenn man nur die M Version kennt, sollte der Wunsch groß sein, auf einer B nach Shenyang zu donnern. Wie es das Schicksal so will, war aufgrund der Ausstellungen und Messen die Nachfrage so groß, dass am Tage der Ausreise Air Koryo mit einer größeren Maschine nach Shenyang fliegen musste. Somit wurde auf die Il-62M gewechselt. Für mich unerfreulicher Weise gingen am selben Tag eine Tu-204 und eine Tu-154B nach Beijing. Somit war die Enttäuschung entsprechend groß. Von allen Fliegern auf diesem Planeten ist die Il-62 DAS Flugzeug das man im Falle eines Aircraftchanges bekommen will, nicht so in Nordkorea. Und wie es sich für einen All- inclusive- reisenden Österreicher gehört, verließ ich ein "bisserl sudernd" (aber auf hohem Niveau!) Nordkorea auf der Il-62 mit der ich aus Peking angereist bin.
Auch für den Rückflug konnte ich wieder den für mich besten Platz hinten bei den Triebwerken ergattern. Das Boarding des vollen Fliegers ging sehr rasch über die Bühne, um sogleich zum hoffentlich nicht letzten Male in einer Air Koryo Maschine Platz zu nehmen.
Und waren die Eindrücke dieses interessanten Landes nicht schon unglaublich genug, so wurde am Rückflug, mit dem nettesten und liebevollsten Lächeln der Stewardessen, Cheeseburger und dazu ein Bier gereicht. Man will es nicht für möglich halten.
Zu Airline und Flugzeug ist bereits alles geschrieben, was bleibt sind die Erinnerungen und die Videos ...
... und von mir ein herzliches Kamsahamnida!
Text, Fotos & Videos: Roman Maierhofer
Titelbild: Air Koryo Crew vor ihrer TU-134